Kapitel 10

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Samira

Was soll denn das jetzt?
Du siehst so schön aus, wenn du lachst woher will der wissen wie ich lache.
Das kennen nur meine Eltern und vielleicht meine Geschwister. Aber den bin ich eh egal.
Ratlos starre ich auf den Chat.
Was soll ich darauf von mir geben.
Am besten nichts.
Ich glaube ihm das eh nicht. Er mag mich nicht und macht jetzt nur freundlich, um mich später so nieder zu machen wie die anderen.
Die mir Hoffnungen machen und dann alles weg schmeißen.
Ich mach den Chat zu und werfe mein Handy neben mir auf die Matratze.
"Pf.. der hat doch keine Ahnung.", murmel ich vor mich hin.
"Mit wem redest du den?", sofort schrecke ich auf bei der Stimme von Leon. Sein Kopf schaut durch einen kleinen Spalt ins Zimmer rein.
"Ach mit mir selbst.", gebe ich preis.
Er betritt das Zimmer.
Bleibt vor mir stehen.
"Samira, das kann so nicht weitergehen. Du sitzt hier immer noch in deinen Schlafsachen. Los hoch mit dir, du hast dich genug selbst bemitleidet. Wir beide gehen jetzt was snacken und frische Luft wird dir gut tun."
"Nein, Leon, lass mich!"
"Ich akzeptiere kein Nein oder soll ich dich daran erinnern wie wir uns kennen gelernt habe?", aufmerksam schaut er mich an.
"Fang damit nicht an. Erinnere mich nicht an diese Nacht. Ich will allein sein und Nachdenken.", antworte ich gedämpft und wende mich ab.
Die Matratze im Zimmer wird leicht.
Puh! er geht. Besser so, ich will meine Ruhe von allen Mensch und ich brauche kein Essen. Dann werde ich eben zu einem Knochengestell, ist mir doch egal. Ich bin ja auch allen egal.
Ich atme tief durch und schließe eine Moment kurz die Augen und mache sie danach wieder auf.

Auf einmal wird es wieder schwer auf dem Bett.
Warum wundert es mich nicht.
Leon lässt nicht Locker das hat er schon damals nicht.
Wenn man bedenkt, was bei uns damals ablief.
Aber er war da!
Er war da und hat mich aufgefangen.
Vielleicht wäre ich nie jetzt gerade da, wo ich jetzt bin.
Was Lena davon hält weiß sie davon. Ich habe ihr davon erzählt, aber ihn nie bei Namen in den Therapie Stunden genannt.
"Samira.", sanft berührt er mich an meinen Oberarm.
Sofort drehe ich mich von der Wand weg und schaue Leon an.
"Wir sollten drüber reden!", spricht er sanft. Ich nicke ihm zu. "Du hast recht!", stimme ich ihm zu.
Bin ich verrückt geworden oder was?
"Dieser One Night stand der beide in einer Affäre geendet ist konnten wir nicht verhindern. Wir haben beide das gebraucht. Ohne dich hätte ich wahrscheinlich nie Lena kennen gelernt."
"Und ohne dich wäre vielleicht noch schlimmeres mit mir passiert. Es tut mir leid leon das ich dich so eiskalt behandelt habe."
"Zeigst du etwa gerade gefühle."
"Hm.., Wincent hat mich echt zu einem weichei gemacht schätze ich. Doch ganz funktioniert das noch nicht. Ich traue dem Typen nicht."
"Er mag dich!"
"Ich glaube nicht, er versucht mich nur weich zu machen damit ich eine freundschaft mit ihm mache um mich dann wieder fallen zu lassen. Ich kann dem nicht vertrauen wie dir Leon auch wenn du abgehauen bist. Aber du musstest es. Lena wollte das oder?", auf meine Fragen hin nickt er.
"Sie weiß davon oder ich habs ihr gesagt, aber nie einen Namen gesagt."
"Ja"
Das war mir irgendwie klar. Aber es liegt lange her. Es ist Vergangenheit und das bleibt es auch.
"Komm wir gehen was snacken.", sagt Leon an und genau in diesem Moment fängt mein Magen an zu knurren.
"Das ist wohl ein zeichen."
"Na gut!, ziehe mich um."
"Ok, ich mache uns essen.", damit verschwindet Leon.
Es wird zeit aus dem Bett zu gehen, es ist nach 15 Uhr Leon hat recht.
Außerdem beschwert sich mein Magen und ich selber bekomme auch Hunger.
Ich winde mich aus dem Bett und gehe an den Kleiderschrank, in den ich gestern alles von mir eingeräumt habe.
Suche mir etwas bequemes raus und schmeiße mich in frische Kleidung.

Lange sitze ich mit Leon am Esstisch in der Küche, nachdem wir gegessen haben und wir reden einfach.
Mal nicht über meine Probleme, sondern einfach generell.
"Und jetzt?, willst du wieder arbeiten, wenn Lena sagt, du darfst wieder arbeiten?"
"Ja, ich will am liebsten wieder in der Eventbranche, da fühle ich mich einfach am wohlsten.", erwidere ich darauf.
"Kann ich verstehen."
Lange sitzen wir da und reden.
Die Zeit vergeht so, dass wir gar nicht merken, dass es schon nach 20 Uhr ist.
Das bemerken wir erst, als Lena in die Küche kommt, mit einer Tüte in der Hand.
"Hab uns was zum Essen mitgebracht. Döner.", sofort erhebt mein Magen wieder einen Kroll.
"Ich hab schon wieder Hunger!", melde ich mich zu Wort.
"Dann essen wir."
Alle drei sitzen wir am Tisch und essen zu Abend.
Völlig vollgestopft von dem Fleisch und dem vielen grünen Zeug und dem Fladenbrot mit einer hervorragenden Knoblauchsoße lasse ich mich in die Stuhllehne fallen.
Langsam werde ich müde.
"Ich gehe mal langsam zu Bett, bin Müde.", gebe ich bekannt, dabei fange ich an zu gähnen.
Ist ja auch schon spät!
Ich erhebe mich von meinem Platz und will die Küche verlassen.
"Warte kurz Samira.", ruft mir Lena hinterher, und sofort drehe ich mich um.
Jetzt steht Lena vor mir.
"Ja?"
"Ist es ok, wenn wir die Sitzung auf Morgen abend schieben. Ein Termin ist frei geworden?"
"Klar."
"Super 17:30"
"Ok, Gute Nacht."
"Gute Nacht.", ich wende mich ab und verschwinde im Zimmer.

(Am Nächsten Tag)

Heute ist einer dieser Tage an den es mir wirklich gut geht.
Noch geht es mir gut das kann heute Abend nach der Sitzung wieder ganz anders sein. Ich bin mir ziemlicher sicher meine Phase danach wird negativ sein. Aber es wird mir irgendwann helfen wieder normal zu leben ohne irgendwelche Gedanke an Suzid oder anderes. Ich meine ich denke nicht mehr an Suzid dank der Klinik, aber ganz über den Berg bin ich immer noch nicht.
Ich verbringe ein wunderbaren Tag an der Luft oder bei Leon auf dem Sofa. Bis sich irgendwann mein Handy bemerkbar macht.
"Oh, ich muss los.", bemerke ich.
"Viel Erfolg Samira, ich denke an dich, du packst das.", muntert er mich auf.
"Danke!", ich ziehe mir meine Schuhe und Jacke an.
Verlasse die Penthouse Wohnung und mache mich zu Fuß auf den Weg zur Praxis.

In der Praxis angekommen, gehe ich rein.
Ich gehe an den Empfang. Die Arzthelferin oder Sekretärin, wie auch immer man das nennt, schaut auf.
"Gehe sie durch Frau Kunze, sie erwartet sie bereits.", ich gehe durch.
Ich begebe mich wie sonst auch immer auf den Raum zu. Ich klopfe an wie ich es sonst auch immer mache.
"Komm rein", ertönt es auf der anderen Seite der Tür.
Ich betrete den Besprechungsraum.
Lena schaut mich an.
"Setzt dich schon mal." Ich bin wie immer gleich da. Ich gehe eben was zum trinken holen und Schokolade, falls du sie brauchst.", ich nicke ihr zu.
Lena verschwindet und ich setze mich auf das Sofa, so wie ich es immer getan habe, wenn wir eine Sitzung hatten.
Lena legt immer Wert darauf, dass wir uns wohl fühlen in dieser Umgebung, was es uns leichter macht zu reden.
"So da bin ich wieder.", erklingt Lenas Stimme von der Tür aus.
"Hab jemand mit gebracht.", sofort schaue ich auf..

Der Kummer in mir der mich berührt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt