Kapitel 2

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10 Jahre später

Samira

„Sorry Samira, aber wer will schon mit einem Menschen zusammenhängen, der ein Eisklotz ist?, leb wohl Samira.", die Nachricht dringt durch.

Wieder eine so Naricht.
Und das war jetzt die letzte Freundin, seit Mama und Papa aus meinem Leben verschwunden sind.
Ich muss mich wohl endgültig mit dem Gedanken anfreunden, immer allein zu sein. Keine Freunde mehr bedeutet, dass ich keine weiteren Gefühle zulassen muss.
Es ist vielleicht besser so.
Vielleicht ist es auch besser, wenn ich mir das Leben nehme.
Vermissen wird mich kein Mensch.
Immer wieder habe ich es versucht nach meinem Studium und immer wieder bin ich in der geschlossenen Abteilung gelandet.
Doch jetzt kann mich keiner meiner Freunde mehr aufhalten.
Heute Abend werde ich es tun.
Ich werde es durchziehen.
Bei Mama und Papa wird es mir um einiges besser gehen.
Ich will gerade meine Wohnung verlassen, wie das Festnetztelefon klingelt.
Ich ignoriere den Anruf und husche aus der Wohnung.

Im Treppenhaus taste ich mich ab. Doch finde ich mein Handy nicht. Doch finde ich mein Handy nicht.
Verdammt! Jetzt habe ich auch noch mein Handy in der Wohnung liegen lassen.
Sofort trete ich den Rückweg an und husche die Treppenstufe zu meiner Wohnung hoch.
Diese Katastrophe heute schon wieder. Denke ich mir.
Ich stürme in meine Wohnung, suche überall nach meinem Handy. Bis ich es endlich im Wohnzimmer auf dem Tisch liegen sehe.
Sofort greife ich nach mein Handy und verstaue es in meiner Jacke.
Ich verlasse das Wohnzimmer und direkt sehe ich das aufblinken auf meinem Festnetz Sprachbox.
Es scheint ja wichtig zu sein.
Ich drücke auf das Play Zeichen der Sprachbox.
Die Nachricht spielt direkt ab.
„Guten Tag Frau Dress, DR. Wildberg hat mich beauftragt sie nochmals an ihren Termin heute Abend zu erinnern um 17:30 Uhr und vergessen sie nicht wie abgesprochen die Dinge, die sie mitbringen sollen zur Therapie.", spricht die Arzthelferin meiner Psychologin.
Seit neustem erinnert sie mich immer an diesen Termin.
Das nervt mich. Nur weil ich 5 mal nicht gekommen bin.
Ich habe einfach keinen Bock mehr über mich und meine Probleme zu reden scheiß drauf, ich mache heute Abend kurzen Prozess mit meinem Leben.
Mit diesen Gedanken verlasse ich ganz abrupt meine Wohnung.

Der Mittag zieht einfach so an mir vorbei.
Als ich auf die Uhr auf mein Handy schaue, ist bereits schon fast 17:00 Uhr.
Sollte langsam nach Hause.
Entspannt laufe ich durch die Stadt von München und versuche die letzte Atemzüge an der Luft in mir aufzusaugen, bevor ich dem allem ein Ende bereiten werde.
An meiner Wohnung angekommen, begebe ich mich in die Küche.
Sofort kippe ich ein ganzes Glas Wasser auf einen Schlag hinunter.
Dann schaue ich mich um, wie ich es am besten umsetzen kann, aus dem Leben zu gehen.
Aus mehreren Seilen baue ich etwas zusammen.
Ein Strick, das sollte reichen.
Diesen hänge ich im Wohnzimmer an einer der Balken auf.
Darunter stelle ich einen Stuhl mit glatter Fußstelle.
Jetzt ist es so weit. Jetzt kann mich niemand mehr aufhalten!
Ich schließe meine Augen und atme nochmal tief durch.
Ich stelle mich auf den Stuhl und lege den Strick an. Ziehe es fester und dann versuche ich den Stuhl unter meinen Füßen loszuwerden.
Nach dem dritten Mal gelingt es mir und ich schwebe in der Luft.
Die Luft wird mir von Sekunde zu Sekunde immer mehr abgeschnürt.
Ein Knall ertönt und mir wird nur noch schwarz vor Augen...

Der Kummer in mir der mich berührt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt