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Das Leben ist kostbar. Wir sollen es ausleben und ausnutzen. Etwas aus unserem Leben machen. Doch das was wir machen kann man nicht sein Leben leben nennen.

Jeden Tag die gleiche Routine, jeden Tag die gleichen Probleme, jeden Tag die gleichen Wünsche, nach denen wir uns sehnen, diese jedoch nur wenige erreichen. Inwiefern nennt man das sein Leben ausnutzen, wenn man jeden Tag sowieso das gleiche macht?

Aufstehen, zur Arbeit, nach Hause und schlafen und das immer wieder von vorn. Wir leben nicht, wir existieren nur, das ist die Wahrheit hinter der Lüge, die einer erzählt hat und diese nun jeder glaubt. Manche leben vielleicht wirklich, doch wer weiß das schon. Wer weiß heutzutage noch, was leben heißt. Ich dachte, dass das alles so vorausbestimmt wäre und dass man nichts daran ändern kann, dass es Schicksal wäre, doch eins ist mir klar geworden.

Das haben die Jungs mir gezeigt, indem sie meinen ganzen Alltag komplett verdreht und mein Leben durcheinander gebracht haben. Es ist definitiv möglich, alles zu verändern, ich denke, wir haben einfach zu viel Angst vor Veränderung und deshalb blieb immer alles gleich. Ich wollte nicht so weiterleben, wie bisher. Ich wollte alles zurück. Ich wollte leben.

Gerade war ich dabei meine Sachen auszupacken, bis mir ein Shirt auffiel, was viel zu groß dazu war, dass es meins wäre und ich erinnerte mich daran, wie Minho es mir am ersten Tag ausgeliehen hatte. Mir wurde eins klar. Ich hatte eine Ausrede, um sie wieder zu sehen. Um ihn wiederzusehen.

Aber war es wirklich das richtige. Sie sind gefährlich. Sie sind tödlich. Warum fühlte ich mich dann so wohl bei ihnen? Warum wollte ich zurück? Diese Fragen ließen mich zweifeln und beeinflussten meine Entscheidungen, wodurch ich drei Wochen lang darüber nachdachte und überlegte.

Was würden sie tun, wenn ich dann plötzlich vor ihrer Tür stehe, wenn ich mit ihnen Kontakt behalten möchte? Doch diese drei Wochen fiel mir nicht nur diese Entscheidung schwer, vieles war nun anders. Nein, warte, es hatte sich nichts verändert, das einzige, was sich verändert hatte, war mein Blick auf wie ich lebte und dies ließ mich sehen, wie einsam ich lebte.

Das war ebenfalls ein Grund dafür, dass ich jetzt vor ihrer Tür stand, nicht sicher, ob ich klopfen oder einfach wieder umdrehen und weggehen sollte. Unsicher hielt ich meine Hand vor der Tür und wartete einen Moment, ich wusste nicht, ob es das Richtige war, ob es eine gute Entscheidung war.

Obwohl ich Zweifel hatte, konnte ich meine Hand förmlich nicht mehr aufhalten und ich klopfte dreimal. Ich wollte sie wieder sehen. Ich wollte ihn wieder sehen. Ich hörte wie sich Schritte zur Tür näherten und ich wurde leicht nervös, weshalb ich mit meinen Ringen spielte.

Die Tür öffnete sich und ich konnte schwören mein Herz blieb für einen Moment stehen. Seungmin starrte mich komplett fassungslos und überrascht an und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, geschweige den was ich sagen sollte.

Plötzlich riss er mich an meinem Arm in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Ich zuckte erschrocken und unerwartet zusammen. „Was machst du hier? Jemand hätte dich sehen können." Seine Stimme klingt ernst, verwirrt und auch ein bisschen wütend und ich bemerkte, dass es sehr gefährlich gewesen war hierher zurückzukommen.

In mir baute sich ein Gefühl von Scham auf und ich sah ihn entschuldigend an. Ich hörte mehr Schritte und sah wie alle Jungs aus den Türen in den Flur kamen und mich verwundert ansahen. „Minji?" Fragte Han verwirrt und sah mich fassungslos an.

Mein Blick fiel auf Minho und unsere Augen trafen sich. Dieses Gefühl. Ich hatte es so vermisst. Ich hatte ihn vermisst. Seine wunderschönen braunen Augen und er hatte sich seine Haare in einem Kastanienbraunen Farbton gefärbt, welcher ihm wirklich stand. Er war so schön, so schön dass man dachte, er wäre nicht real. Als wäre er eine perfekte Statur.

Seine Augen hatten ein Ausdruck von Verwirrung, Fassungslosigkeit und Freude. Und tief im Inneren hoffte ich, dass er sich ebenfalls so sehr wie ich freute ihn wiederzusehen. Chan kam auf mich zu und stellte sich vor mich, wodurch er unseren Augenkontakt zerbrach.

„Was machst du hier?" Wiederholte Chan, Seungmins Frage. Seine Stimme klang nicht wütend, sondern eher überrascht. Ich sah ihn verwundert an und kramte nervös in meiner Tasche.

Das Problem war, dass ich mir noch nicht überlegt hatte, was ich ihnen sagen sollte. Ich kann doch nicht einfach sagen: Ich hab euch vermisst und möchte gern für immer bei euch bleiben. Sowas könnte ich nicht sagen, es wäre beschämend und ich wusste das es sowieso nicht ginge. Was sie jetzt wohl von mir dachten? Das Mädchen, was unbedingt hier wegwollte, tauchte nach drei Wochen wieder in ihrer Wohnung auf.

Endlich fand ich das Shirt und hielt es Minho entgegen. „Ich hatte aus Versehen dein Shirt eingepackt. Ich wollte es dir nur grad zurückgeben und ich hab es auch gewaschen."

Ich hatte es gewaschen, nachdem ich es jedes Mal, wenn ich bei mir Zuhause war anhatte, bis es seinen Geruch verlor und ich es in die Waschmaschine schmiss. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit in den letzten Wochen, auch wenn ich nicht wusste wieso.

Er nahm es mir ab und sah mir wieder in die Augen, als würde er etwas in mir suchen. Eine Reaktion oder ein Gefühl, wodurch es fast schon unangenehm war wie durchdringlich er mich ansah. Doch dann war da noch dieser kleiner Funke von Freundlichkeit und Wärme, den man nur beim genauen hinsehen sah.

Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich wurde wieder nervös. Alle sahen mich nun fragend an, sie wollten wissen was ich noch hier will. Ich schaute zu Chan der mich erwartungsvoll und ebenfalls fragend ansah.

„Ist noch etwas warum du hier bist?" Fragte er nun und ich wusste nicht was ich antworten sollte, obwohl ich wusste was ich wollte. Ich schämte mich es zu sagen, denn ich wollte doch weg und jetzt wieder zurück. Ich begann wieder nervös mit meinen Ringen zu spielen und sah sie alle irritiert an.

Es war schön wieder mit ihnen zu reden, doch ich kann nicht mit ihnen befreundet bleiben. Ich darf nicht. Das machte mir Angst, diese Abweisung zu hören und wieder raus geschickt zu werden. Felix strich mir sanft über den Arm und sah mich besorgt an. „Ist alles in Ordnung, Minji?"

Ich bemerke, dass er mir keine Angst mehr machte und sah ihn mit einem Lächeln, was ich so gut wie möglich versuchte vorzutäuschen, an. „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich-„
Ich machte eine Pause, sah unsicher zu Felix dann zu Minho und redete weiter. „Ich sollte gehen." Eigentlich wollte ich bleiben, doch ich wusste, dass es zu gefährlich wäre und lief an Felix vorbei wieder zur Tür.

Ich spürte wie mir langsam die Augen wässrig wurden und ich hoffte dass man es nicht sah. Ich drehte mich noch ein Mal, winkte ihnen zu und öffnete die Tür. Doch noch bevor ich durch die Tür laufen konnte stand Minho plötzlich neben mir und knallte dir Tür wieder zu und schaute zu mir runter.

Ich war verwirrt, doch wollte nicht zeigen dass ich weinte also war mein Blick auf den Boden gerichtet. Sanft legt er seine Hand unter mein Kinn und dreht meinen Kopf in seine Richtung. Es war nun komplett sichtbar das er besorgt war. Besorgt um mich.

„Warum weinst du? Du tauchst hier auf, gibst mir mein Shirt zurück, benimmst dich danach total seltsam und willst dann weinend aus der Tür raus rennen. Was ist los?" Seine Stimme klang kein bisschen sauer oder wütend nur besorgt und verwirrt. Ich konnte meine Tränen nicht mehr einhalten und sie liefen mir in Strömen die Wangen runter.

Alle Jungs sahen abwechselnd zu Minho und zu mir mit sehr verwirrten Blicken. Er tat das was ich in dem Moment am wenigsten erwartet hatte, aber nicht wusste dass ich es brauchte und er umarmte mich.

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„Don't just exist, live!"

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt