In diesem Moment war alles so vertraut. Es fühlte sich so komisch an. Es kam mir alles so bekannt vor. Seine braunen Augen sahen mich so liebevoll an und dieses Lächeln. Genau wie die anderen Male, waren seine vertrauten braunen Augen mein Zufluchtsort. Der Ort, wo alles okay war. Der Ort wo es warm ist und geborgen und so voller Licht war.
Wie sehr ich mich danach sehnte. Endlich aus meiner Dunkelheit herauszufinden, wenn ich seinem Licht folge. Jedoch ist mir klar geworden, dass ich ihn damit nur von Dunkelheit umzingelte. Statt herauszufinden, zog ich ihn mit hinein.
„Erinnerst du dich? Es ist wie damals." Seine sanfte Stimme ließ mich aufwachen. Er hatte recht. Das war es. Ich bekam immer noch kein Wort heraus, weshalb ich nur nickte. Ein weiteres Lächeln erschien auf seinen Lippen, währenddessen er mir ein Schritt näher kam.
Ich sah das Funkeln in seinen Augen und ich fragte mich, ob ich das gleiche hatte, wenn ich ihn ansah. „Ich denke gerne an den Tag zurück." Gab er zu und strich mir vorsichtig meine nassen Haare aus dem Gesicht. Es regnet mittlerweile wie aus Eimern, doch unsere Aufmerksamkeit war nur auf uns gerichtet. Er legte seine Hand nun auf meine Wange, wie auch Felix zuvor, jedoch fühlte es sich so viel besser an.
Warum nur war es so schwer zu gehen? Ich darf ihn nicht näher lassen. Er muss denken, dass ich ihn nicht brauchte. Wie sollte er sonst loslassen können? Die andere Hand legte er um meine Hüfte und zog mich näher an ihn heran, bis mein Körper seinen berührte. Es war mittlerweile fast unmöglich meine Tränen zurückzuhalten, jedoch hoffte ich, dass man durch den Regen nicht meine wässrigen Augen sehen konnte.
Mir war es zu viel. Ich wollte ihn nicht verlieren. Ich wollte ihn nicht aufgeben, doch dies war keine Option. Nicht für mich. Die Art wie er mich ansah, die Art wie er mich berührte, dies alles ließ mich durchdrehen. Es fühlte sich so verdammt gut an und wie ich es liebte, wenn er meinen Namen sagte. Aus seinem Mund klang er wie etwas besonders. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, wie er sich in meiner Gegenwart fühlte. Ob es für ihn auch so intensiv war.
Ich wollte wissen, ob er ohne mich auskommen könnte oder ob auch er in tausend Teile zerbricht. Er soll sauer, wütend auf mich sein. Enttäuscht, angeekelt oder Hass entgegen mir empfinden, doch alles, was er mir zeigte, war diese Geborgenheit. Diese Wärme. Diese Vertrautheit. Er sah mich an, wie zuvor noch niemand es je getan hatte.
Das Einzige, was ich ihm gab, waren diese negativen Gefühle. Immer wieder machte ich ihm Angst, besorgt und entschuldigend. Ich wollte, nicht, dass er sich für irgendwas entschuldigt, dass er besorgt oder Angst um mich hat. Ich möchte nicht, dass er Schmerzen erleidet, wenn ich gehe. Er gab mir das Gefühl, verstanden zu werden und mich nicht in der Dunkelheit zu verlieren. Mich nicht in der dunkelsten Ecke meines Herzens zu verstecken.
Er sagte mir, ich soll mich nicht schuldig fühlen für Taten, für die ich nichts konnte. Aber ich konnte nicht anderes. Ich weiß, ich bin schlecht für ihn. Er zeigte mir das Licht und statt ihm zu folgen, zog ich es immer mehr in die Dunkelheit. Ich wollte nicht, dass auch er meinetwegen stirbt. Dies funktioniert jedoch nur mit einem Weg, und zwar mich von ihm fernzuhalten. Ihm ein Leben zu geben, in dem er glücklich werden konnte. Ohne mich. Ohne mich, welche ihn traurig macht und dauerhaft besorgt.
Ich war einfach nicht in der Lage ihm das zu geben, was er verdiente und alles, was ich mir wünschte, war, dass er jemanden finden wird, der ihn glücklich macht. Der ihn glücklich macht und nicht mit herunterzieht. Jemand, der ihn zum Lächeln bringt. Der Gedanke, dass er jemanden so ansehen würde, wie er mich ansah, tat weh, doch trotzdem wünschte ich es ihm.
Ich denke, das ist, was man Liebe nennt. Die Bedürfnisse des anderen vor die eigenen zu stellen. Mein Gesicht war seinem so nah und ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Er beugte sich weiter zu mir und ich wusste was er vor hatte. Ich wusste er wollte mich küssen. Oh wie gerne würde ich es zulassen. Wie gerne würde ich mich in diesem Moment verlieren und nie wieder herausfinden, doch wenn ich das jetzt zuließ wusste ich nicht ob ich ihn gehen lassen könnte.
DU LIEST GERADE
Dancing in Nightmares | Minho Vampire ff
Vampire„Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Moment fühlte es sich so an, als bliebe die Zeit kurz stehen. Als wären wir in einer Blase gefangen. Nur wir beide. Ich war wie in einem Bann gez...