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„Felix...du solltest gehen." Und sein Lächeln verschwand. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen, aber ich hielt ihm immer noch das Ticket hin. „Möchtest du allein sein? Dann komme ich einen anderen Tag wieder."

Er ging Richtung Fenster. Ich hielt sein Handgelenk und er drehte sich überrascht um. Ich wollte mich nicht schon wieder verabschieden. Es tat so weh. Endlich hatte ich die Personen, die sich um mich sorgten, die mich akzeptieren, wie ich war und ich musste sie alle gehen lassen.

Ich verdiente es einfach nicht glücklich sein. Eine Träne lief meine Wange hinunter und er sah mich sofort besorgt an. Er legte seine Hände auf meine Wange und beugte sich zu mir runter, schaute mir tief in die Augen. „Was ist los, Minji? Ist alles gut?"

Ich nickte und schaute ihn entschuldigend an. Vorsichtig nahm ich seine Hände von meinen Wangen und wischte mir die Träne weg. Ich versuchte ihm das Ticket zurückzugeben, doch er nahm es nicht an.

Ich musste mich jetzt zusammenreißen. Seine Augen spiegelten Besorgnis und ein Funken von Schmerz wider? Schmerz? Hatte ich ihn verletzt? Ich sah ihn verwirrt an, aber dann wieder ernst. „Es ist besser, wenn du...gar nicht mehr kommst."

Stille. Er sah mich traurig und verletzt an. Warum war er so verletzt? Er war doch nur hier, weil ich ihm leidtat. „Aber warum? Habe ich was falsch gemacht?" Er stoppte und er sah so aus, als würde er etwas realisieren

„Hast du noch Angst vor mir?" Seine Augen waren verletzt und traurig und man sah einen Funken Hoffnung, dass es nicht stimmte. Er nahm das Ticket immer noch nicht an. „Nein, beides nicht...das Risiko ist einfach nur zu hoch, dass du immer hier herkommst."

Er sah erleichtert aus und kam mir wieder näher und legte eine Hand auf meine Schulter. „Mach dir darüber keine Sorgen, ich passe auf." Seine Stimme klang sanft und er lächelte mich an. Könnte ich ihm nur glauben. „Es kann immer was passieren. Du solltest gehen."
„Mich sieht keiner. Es passiert nichts."
„Es ist zu gefährlich."
„Nein, es ist alles gut."

Er lächelte immer noch und ich wurde lauter, währenddessen Tränen aus meinen Augen kamen. „ICH WILL NICHT DAS NOCH EINER MEINETWEGEN STIRBT, GEH!"

Sein Lächeln verschwand und er sah mich geschockt an. Ich atmete lauter und mein Körper zitterte. Er darf nicht auch noch sterben. Er muss gehen. Was als nächstes passierte, war viel zu schnell.

Er legte beide seine Hände auf meine Wangen, beugte sich zu mir hinunter und küsste mich sanft. Mein Atem stockte, ich hörte auf zu weinen und mein ganzer Körper gefror in Schock. Ich bewegte mich nicht und ich hatte meine Augen weit aufgerissen. Nach wenigen Sekunden, als er bemerkte, dass ich ihn nicht zurückküsste, ließ er von mir ab.

Seine Wangen knallrot, meine Wangen knallrot und ich sah ihn geschockt an. „Was...was...?" Ich konnte keine richtigen Sätze bilden und bewegte mich immer noch keinen Millimeter. Er war mittlerweile wieder einen Meter auf Abstand gegangen und sah mich verletzt und entschuldigend an. „Ich...es...es tut mir leid. Ich dachte..."

Er stoppte mitten im Satz, nicht in der Lage ihn komplett auszusprechen. Ich konnte immer noch nicht richtige Worte bilden und starrte ihn immer noch unfassbar an. Warum hatte er mich geküsst? Ich hab gedacht, wir wären nur Freunde.

Alles in mir spielte verrückt und ich atmete aus, nachdem ich realisiert hatte, wie lange ich die Luft angehalten hatte. Ich verstand gar nichts mehr. Nichts machte mehr Sinn. „Es tut mir leid. Ich... ich sollte gehen."

Ich blinzelte und im nächsten Moment war er verschwunden und mein Fenster geöffnet. „Felix...", flüsterte ich leise, meine Stimme kaum hörbar für mich selbst. Ich sah auf das Ticket, was er nicht wieder mitgenommen hatte. In diesem Moment stoppte alles.

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt