„Wohin mit ihr?"
„Hoch ins Büro vom Boss, die anderen sind schon da." Sie zerrten an mir und schubsten mich als wir durch den Eingang des JYPs Gebäude gingen. Ich hatte keine Ahnung, was sie mit mir vorhatten, doch mir wurde klar, dass es nicht gut enden würde.JYP hat es anscheinend irgendwie herausgefunden, aber wie? Wir waren doch vorsichtig. Ich hätte mich von den Jungs fernhalten sollen, doch jetzt hatte ich ihnen nur Probleme gebracht. Es ist alles meine Schuld.
Ich fragte mich, wen die Männer meinten, mit „anderen". Waren es die Jungs? Ging es ihnen gut? Mir lief es eiskalt den Rücken herunter bei dem Gedanken, dass sie ihnen etwas angetan haben könnten. Ich hatte immer noch das Klebeband auf meinem Mund und die Kabelbinder schnitten sich in meine Handgelenke, bei dem Versuch mich zu befreien, doch es funktionierte nicht.
Wir stiegen in einen Aufzug und fuhren in den obersten Stock. Das ganze Gebäude war still, nur vor einer Tür standen zwei in schwarz angezogene Männer und genau vor ihnen blieben wir stehen. Sie öffneten uns die Tür und offenbarten einen großen Raum, mit Fensterscheiben, die bis zum Boden reichten und einem Schreibtisch mit einem großen Sessel, der genau davor stand.
Sofort fiel mein Blick auf die Jungs, die jeweils von zwei Männern festgehalten wurden, doch Chan fehlte. Als Minhos Blick auf mich fiel, versuchte er sich mit aller Kraft zu befreien und wurde deshalb auf die Knie gedrückt. „LASS SIE GEHEN! SIE HAT DAMIT NICHTS ZU TUN!" schrie er und seine Augen wurden glasig. „Sei ruhig!"
Der eine Mann, der ihn festhielt, knickte seinen Arm und man hörte ein lautes Knacken. Alles zog sich in mir zusammen, als Minho schmerzerfüllt losschrie. Ich wollte schreien, sie bitten aufzuhören, doch das Klebeband auf meinem Mund hinderte mich daran. Sein Arm war schief und definitiv in einer Form, die für einen menschlichen Körper nicht möglich war. Er hatte ihm den Arm gebrochen.
Tränen fingen an meine Wangen hinunterzulaufen, währenddessen undenklich viel Wut in mir aufstieg. Man hörte ein weiteres Knacken und ein schmerzerfülltes Stöhnen und danach war sein Arm wieder in richtiger Position. Erleichtert atmete ich aus, als ich bemerkt hatte, wie lange ich die Luft angehalten hatte. Ich war verwirrt.
Anscheinend war das eine weitere Kraft von den Vampiren. Sich selbst zu heilen und ich war so froh darüber. Trotzdem war in diesem Moment unendlich viel Wut und Angst in meinem Körper. Wer wusste, wie oft sie ihnen das noch antun werden? Ob sie sie foltern werden? Sie hatten nicht das Recht, ihnen dies anzutun. Ich hatte die Strafe verdient und nicht sie.
„Lasst sie gehen ...!" Minhos Stimme brach und ich bemerkte den glitzerten Schweiß auf seiner Stirn. Immer noch auf den Boden gedrückt sah er mich mit so viel Angst an, jedoch realisierte ich, dass er nicht Angst um sich, sondern meinetwegen. Mein Herz blieb stehen, währenddessen mein Puls immer weiter stieg. Die Männer hinter mir schubsten mich weiter in den Raum, bis ich genau vor dem Schreibtisch und vor den Jungs stand.
Ihre Blicke lagen alle auf mir, alle sahen mich entschuldigend an. Eine Träne lief Felix's Gesicht herunter, als er mich besorgt ansah. Minho versuchte nach Luft zu schnappen und sich aufzurichten, doch sie drückten ihn wieder auf den Boden. Plötzlich knallte die große Tür, durch die wir eben hineingekommen waren auf und JYP betrat den Raum. Erschrocken zuckte ich zusammen und wäre weggesprungen, doch die Männer hielten mich immer noch fest.
Er sah wütend, aber gleichzeitig auch irgendwie amüsiert aus. Langsam ging er an den Jungs vorbei und vor mir lang. Die Blicke der Jungs waren auf den Boden gerichtet, außer von Minho der ihn wütend und voller Hass ansah. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr kennt die Regel."
Minho spuckte auf seine Schuhe und die Männer zogen ihn ruckartig weg. Langsam schaute JYP auf ihn, doch ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Er ging einfach an ihnen vorbei und schaute mich an. Amüsiert grinste er und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich zog meinen Kopf erschrocken weg von seiner Hand und er betrachtete mich mit einem abwertenden Blick.
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Dancing in Nightmares | Minho Vampire ff
Vampire„Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Moment fühlte es sich so an, als bliebe die Zeit kurz stehen. Als wären wir in einer Blase gefangen. Nur wir beide. Ich war wie in einem Bann gez...