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Entscheidungen leiten dein Leben. Jede Entscheidung, die man trifft, hat Folgen und Gewinne und wofür man sich entscheidet, ist endgültig. Nichts kann man dann wieder rückgängig machen. Deshalb soll man nicht wahllos entscheiden, sich nicht von seinen Emotionen und Gefühlen leiten lassen, weil das meistens dazu führt, die schlechtere Entscheidung zu treffen.

Dies wurde mir klar. Manchmal jedoch sind diese Folgen nur für andere Menschen schlimm und dies zeigte mir, wie egoistisch Menschen eigentlich sind. Wie sie nur Entscheidungen treffen, die ihnen helfen, egal welche Opfer es bringt. Jedoch gibt es besondere Personen. Personen, die dumme Entscheidungen treffen, weil sie anderen damit helfen. Weil sie der Person helfen, die sie lieben. Ich habe diese Person getroffen. Die Person, die sein Leben für mich auf Spiel setzen würde und ich hätte nie gedacht wie sehr dies weh tut, aber gleichzeitig so guttut.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich sowas je empfinden würde, dass mein Herz schneller schlägt, wenn er in meiner Nähe ist. Dieses Gefühl, was ich bekomme und dieses Bauch kribbeln. Es fühlte sich so ungewohnt an, aber gleichzeitig auch so verdammt gut. Jedes Mal, wenn es ihm schlecht ging, er verletzt wurde oder er Schmerzen hatte, zog sich in mir alles zusammen. Ich bekam ein Stechen in meinem Herzen.

Aber genauso ist es, wenn er glücklich ist und wenn er lächelt. Oh, dieses Lächeln macht mich so glücklich. Dann sind da noch seine Augen. Seiner wunderschönen braunen Augen. Jedes Mal, wenn er mich mit ihnen ansah, waren sie so vertraut und liebevoll. Sie gaben mir ein Gefühl von Sicherheit.

Seitdem ich ein Vampir geworden war, nahm ich alles viel intensiver wahr. Alle Gefühle und Sinne. In seiner Gegenwart fühlte ich mich wie etwas Besonderes, doch jetzt fühlte ich mich wie ein Todesengel, der ihn an der Klippe vom Tod hält. Es ist das beste, wenn ich ihn losließ. Vielleicht nicht für mich, aber für ihn. Ich möchte mir nur sicher sein, dass es ihm gut geht und dass er in Sicherheit ist. Ohne mich.

Das Gefühl beobachtet zu werden ließ mich langsam aufwachen. Er war mir immer noch so nah. Sein Atem war auf meiner Haut und ich konnte nicht anderes, als seinen vertrauten Geruch einzuatmen. Etwas an ihm ließ mich immer auf Knopfdruck entspannen.

Seinen Kopf stütze er mit seiner Hand ab und schaute runter auf mich, mit einem breiten Lächeln. Ich merkte wie meine Wangen sich erwärmten und er ließ ein kleines Lachen, wegen meiner Reaktion von sich. „Seit wann bist du wach?", nuschelte ich, währenddessen ich meinen Kopf in seine Brust kuschelte. „Schon etwas länger." Meine Augen weiteten sich. „Hast du mich die ganze Zeit beobachtet?"

„Ja" Er lachte als er dies ohne Scham von sich gab. Sein Lachen klang wie ein wunderschöner Sonnenaufgang, bei dem die Sonne den dunklen Nachthimmel in wunderschöne Farben taucht. Es klingt so rein, so unschuldig. Es ließ mein Herz einen Sprung machen. Ich wollte, dass dieser Moment niemals endet. Ich wollte, dass ich mich niemals verabschieden musste, doch ich wusste, dass ich es heute tun müsste.

Sofort wurde mir klang, dass ich auf Abstand gehen sollte. Auf keinen Fall durfte ich es ihm schwerer machen. Wenn ich weiß, dass ich ihn nicht so doll verletzte, wird es auch mir leichter fallen zu gehen. Ich dachte immer, wir würden nebeneinander laufen und zusammen dem Weg folgen, doch anscheinend muss jeder von uns jetzt seinen eigenen Pfad nehmen.

Langsam drückte ich mich von ihm weg und wollte aus dem Bett krabbeln, doch er hielt meine Hand in seiner. Mein Bauch kribbelte bei jeder Berührung. „Noch nicht aufstehen. Nur noch ein bisschen liegen bleiben. Komm her." Seine Stimme war so sanft und gleichzeitig so liebevoll und wie gerne hätte ich mich darauf eingelassen, doch ich musste auf Abstand gehen.

„Ich möchte nicht." Ich drehte mich nicht um. Ich wollte nicht seinen verletzten Blick sehen. „Ac..achso ok." Diesmal klang seine Stimme überrascht und auch ein bisschen verletzt. Ich spürte, wie mein Herz blutete. Sofort stand ich auf und verließ das Zimmer. Ich mied seinen Augenkontakt, da ich nicht wollte, dass er meine wässrigen Augen sah. Das Bett knarzte und kurz danach hörte ich wie er mir hinterherkam.

Plötzlich war da wieder dieser Drang. Dieses Gefühl, was ich hatte, als ich das Blut...des Mannes sah. Sofort war das Bild wieder da und ich sah ihn wieder vor mir liegen. Ich hatte Hunger. Vielleicht auch Durst. Ich wusste es nicht und ich wollte es auch nicht zugeben. Alles in mir sträubte sich dagegen, Blut zu trinken.

Gefolgt von Minho lief ich in die Küche und traf auf Jeongin welcher aus einer Blutkonserve trank. Mein Blick fokussierte sich auf das Blut und eine Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass ich es brauche. Erschrocken von mir selber schaute ich weg und kniff meine Augen zusammen. Niemals würde ich je wieder Blut trinken.

„Guten Morgen. Geht es dir besser?" Ich nickte nur als Antwort auf Jeongin Frage. Ich spürte seinen Blick auf mir, doch nach ein paar Sekunden verschwand er aus der Küche. Ich hatte so großen Hunger. Ungeduldig öffnete ich die Schranktüren, bis ich einen Schokoriegel fand. Sofort öffnete ich ihn und biss ab.

Erschrocken zog Minho mir den Riegel aus der Hand und sah mich besorgt an. Direkt nachdem ich den Bissen heruntergeschluckt hatte, wurde mir übel und ich hielt mir erschrocken die Hand vor den Mund. Es schmeckte erbärmlich. Minho zog mich aus der Küche und brachte mich ins Bad.

Ich spürte wie mir alles wieder hochkam und ich mich über der Toilette übergeben musste. Was war nur los mit mir? Minho hielt meine Haare und strich mir über den Rücken. „Du darfst nichts Normales essen. Das verträgst du nicht mehr. Du brauchst Blut." Meine Augen wurden wässrig. Nachdem die Übelkeit verschwunden war, stand ich auf und wusch mein Gesicht. Ich wollte nicht, dass Minho mich so sah.

„Gehst wieder?" Warum nur machte er sich so Sorgen um mich? Er soll aufhören damit. Es machte es nur schwerer, ihn zu verlassen. Tränen, wie auch die einige Male zuvor, liefen aus meinen Augen, wodurch meine Sicht verschwommener wurde. Ich hing übern Waschbecken und sein Arm war um meinen Körper gelegt, doch ich drückte ihn weg.

Immer noch sah er mich so besorgt und bemitleidet an. Es tat so weh. „Geh!" Ich wollte nicht so laut werden, doch als sich seine Augen weiteten und er auf der Stelle einfror, zerbrach mein Herz in tausend Teile. In seinen Augen war so viel Schmerz und Verwirrung, doch er verließ das Bad, ohne ein Wort zu sagen. Sofort fiel ich auf die Knie und hielt meine Tränen nicht mehr zurück.

Diesen ganzen Monat habe ich so viel durchgemacht und bin durch soviel Gefühle gegangen. So viel Schmerz. Ohne dies alles hätte ich Minho jedoch nicht getroffen, aber er wäre in Sicherheit gewesen. Ich müsste ihn jetzt nicht verletzen. Ich könnte ihn nicht verlieren, wäre er niemals bei mir gewesen. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was besser gewesen wäre. Er brachte soviel Farbe in mein Leben, doch ich brachte ihm nur Dunkelheit. Immer weiter werde ich ihn herunterziehen, bis er meinetwegen stirbt und ich mir dies niemals verzeihen werde. Es muss zu Ende gebracht werden. Ich muss gehen. Sonst ist es vielleicht zu spät.

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„Be angry, be mad, be disappointed. Please, make it easier to leave."

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt