„Minho hätte deinetwegen sterben können." Mein Herz blieb stehen. Hatte er recht? Mir wurde klar, wie sie immer wieder ihr Leben meinetwegen riskierten und ich dies ignoriert habe. Ich habe es einmal zugelassen, egoistisch zu handeln. Nach all der Zeit. Nur, weil ich diese Gefühle nicht verlieren wollte. Weil ich diese Nähe nicht verlieren wollte, dieses Vertrauen und dieses Gefühl, verstanden zu werden.
Minho war die erste Person, bei der mich so fühlte. Ich wollte es nicht verlieren, doch ich hatte nicht an die Folgen meiner Entscheidungen gedacht. Er hätte sterben können, in einem brennenden Raum, nur meinetwegen.
„Du hast ihnen alles genommen. Du hast ihnen selbst das genommen, was sie lieben. Ein Idol zu sein." Meine Atmung wurde immer schneller und in mir zog sich alles zusammen. „Nachdem sie deinetwegen all dies gemacht haben, mich selbst bedroht haben, werden sie unmöglich noch weiter Idols sein können."
Meine Augen wurden wässrig. Ich bin an allem Schuld. Ich habe ihn alles genommen. „Deinetwegen wurden sie verletzt und gefoltert."
„HÖR AUF!" Tränen liefen meine Wangen hinunter. Ich ertrug es nicht mehr, dies zu hören. Ich wollte es nicht hören. Es tat so weh.Er ließ nur ein leises Lachen von sich und schaute mich amüsiert an. „Verstehst du es jetzt?"
„SEI RUHIG!" Ich habe ihnen allen weh getan. Jeder, der mir zu nah kommt, starb. Meine Eltern sind damals auch nur meinetwegen gestorben. Der Mann, den ich brutal ermordet habe, ist auch gestorben. Ich wollte nicht, dass sie auch sterben. Sie durften nicht sterben. Minho durfte es nicht.„Weißt du was? Es wäre alles besser, wenn du nicht da wärst." Ich weinte so laut, alles tat so weh. Meine Augen brannten. Ich bekam kaum noch Luft. Er hatte recht. „Ich verspreche dir, wenn du gehst und für immer aus ihrem Leben verschwindest, werde ich sie weiter Idols sein lassen." Geschockt blickte ich auf. Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn ich einfach verschwand. Es tat zwar so unendlich weh, doch es würde bedeuten, sie könnten glücklich sein.
Durchdringend und amüsiert beobachtete er jede meine Bewegungen und wartete auf eine Antwort. Mein Kopf dröhnte und alles drehte sich. Mit einem Knall schlug die Tür auf, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie erstarrt. Ich nahm alles nur doch gedämpft wahr. Es war so still. Ich wollte meine Augen nicht öffnen. Es schmerzte so sehr. Ich wollte fort von hier. Ich wollte, dass alles wieder gut wird. Ich wollte, dass ich endlich das bekam, was ich verdiente.
Tränen liefen immer noch in Strömen meine Wangen hinunter, mein ganzer Körper zitterte. Arme legten sich vorsichtig um meinen Körper und drückten mich näher an sich. Mir kam sein bekannter Geruch entgegen und ich wusste, er war es. Ich muss mich fern halten von ihm. Das war mein erster Gedanke.
Jedoch konnte ich es nicht. Noch nicht. Eine letzte Umarmung, war doch okay, oder? Ich brach in seinen Armen zusammen und er strich mir beruhigend über den Kopf. „Minji, ich bin hier. Es ist alles gut." Ich konnte nicht aufhören, zu weinen. Alles tat so verdammt doll weh.
„Minho?" Ich erkannte Felix's Stimme, welche unsicher klang. „Warte ganz kurz, okay?" Er ließ von mir ab und ich sah wie Chan eine Pistole genau auf JYP richtete, währenddessen Felix und Changbin ihn festhielten. Sofort fühlte ich mich wieder so leer. Ich wollte seine Nähe so sehr. Ich brauchte sie, doch mir stand sie nicht zu. Ich musste ihn ab jetzt allein lassen. Ich musste auf Abstand gehen. Sonst werde ich ihm nur schaden.
JYP sah sie alle schockiert an. „Wie...?" Unfassbar sah er sie alle an. Minho stellte sich vor ihn, währenddessen Chan die Waffe immer noch auf ihn richtete. „Ihr könnt mich nicht töten. Ihr braucht mich." Er plapperte schnell und durcheinander. Er wusste, dass er jetzt keine Chance mehr hatte.
Seungmin und Jeongin kamen nun ebenfalls herein und mir fielen die zwei Wachen auf, die reglos auf dem Boden lagen. Unsicher sahen die beiden Jungs mich an. „Ist alles gut?" Nein, war es nicht. Dies würde der letzte Moment sein, wo ich mit ihnen zusammen bin, bevor ich sie verlassen musste. Ein letztes Mal. Trotzdem nickte ich und sie sahen mich mit einem zufriedenen Lächeln an.
Chan lud die Waffe mit einem Klick und JYP, sowie auch ich zuckten zusammen. „Was, wenn wir ein Kompromiss machen?" Panisch sah er Minho und Chan an. „Was für eins?", fragte Chan jedoch. „Sie bleibt bei mir, aber ihr dürft sie besuchen kommen." Unsicher sah er sie an und Minho lachte ironisch. „Soll das ein Witz sein?"
Minho nahm die Waffe aus Chans Hand, welcher ihn überrascht ansah. JYP schloss die Augen und zuckte zusammen, als Minho die Waffe wieder auf ihn richtete. Er war so voller Wut. Seine andere Hand war zur Faust geballt. „Okay, okay. Sie kann bei euch bleiben." Seine Stimme wurde höher und panischer. „Unter einer Bedingung", fügte er wieder ernst hinzu.
Gerade als Minho seine Waffe herunterholte, richtete er sie direkt nach diesem Satz wieder auf ihn. „Niemand darf euch mit ihr sehen. Wir wollen doch Gerüchte vermeiden." Für einen kurzen Moment dachte Minho nach. Das sollte aufhören. Ich wollte nicht, dass er meinetwegen jemanden tötet.
„Es ist egal. Ich gehe sowieso." Amüsiert begann JYP zu Grinsen, nachdem ich dies sagte. „Es wird alles gut, Minji." Versicherte Minho mir und meine Sicht wurde immer verschwommener von den Tränen, die nicht aufhörten meinen Augen zu entfliehen. Er hatte mich nicht verstanden und wendete seine Aufmerksamkeit wieder auf JYP.
„Ich hab gesagt, ihr könnt aufhören, ich werde gehen." Nun drehte Minho sich geschockt zu mir um und ich sah wie seine Augen glasig wurden. „Minji... Sag sowas nicht. Es wird alles gut." Seine Stimme war sofort sanfter als er sich zu mir wendete. „Ok, abgemacht." Chan sah zu JYP welcher ihn überrascht ansah.
„Sie werden ihr nichts mehr antun und dafür passen wir auf, dass sie mit Niemandem von uns gesehen wird." Eine kurze Still lag im Raum und danach antwortete JYP ihm. „Abgemacht."
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„All the time I was the problem. I will always be the problem."
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Dancing in Nightmares | Minho Vampire ff
Vampire„Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Moment fühlte es sich so an, als bliebe die Zeit kurz stehen. Als wären wir in einer Blase gefangen. Nur wir beide. Ich war wie in einem Bann gez...