Träume. Alles scheint so schön und du malst dir aus wie es sein könnte. Was du erreichen möchtest. Wer du werden möchtest. Du setzt dir Ziele für dein Leben und kämpfst jeden Tag, um sie zu erreichen. Tagein, tagaus.
Schon als Kind wollte ich eine Prinzessin werden. Natürlich ist jedem klar, dass das totaler Schwachsinn ist und es niemals wahr werden könnte. Doch als Kind scheint alles so bunt, so fröhlich. Alles scheint erreichbar. Alles ist möglich. Bis man älter wird und realisiert in was für einer Welt wir leben. Träume. Die, die einem das Benzin zum weiter machen geben, bis man realisiert, dass in einer Welt wie dieser Träume nicht wahr werden und man in tausend Teile nach all der Anstrengung zusammenfällt. Wer würde schon versuchen, alles wieder zusammenzusetzen? Es ist unmöglich.
So fühlte ich mich in dem Moment, als ich in dem Krankenhausbett aufwachte. Jedes Jahr, mit dem ich älter wurde, wurden meine Träume weniger. Ich wollte Anwältin werden, doch nachdem meine Familie gestorben war, konnte ich mich nicht mehr auf die Schule konzentrieren.
Ab diesem Moment wünschte ich mir einfach nur noch wieder glücklich sein zu können. Wieder normal leben zu können, ohne jemandem je wieder zu schaden. Doch mir wurde klar, mit meiner puren Existenz bin ich eine Gefahr für die Leute, die ich liebte. Mir war es aus irgendeinem Grund nicht erlaubt anderen zu nah zu kommen, ohne dass ich ihnen schade.
Ich hatte Felix verletzt, ich hatte Minho beinahe aufliegen lassen und ihn irgendwie verletzt, ich war ihnen zur Last gefallen als sie mich verstecken mussten und bin danach trotzdem wieder bei ihnen aufgetaucht. Ich wusste nicht, warum ich immer alles falsch machte.
Der Arzt betritt den Raum und lächelte mich mit einem sanften Lächeln an. Er war in seinen 40s und hatte einen drei Tage Bart, mit ein paar grauen Haaren dazwischen. Er trug so einen Arztkittel und eine schwarze Brille. Mir kam der Geruch von Desinfektionsmittel entgegen, als er sich auf einem Stuhl, neben meinem Bett saß.
Es war dunkel draußen und mein Kopf tat höllisch weh. „So Mrs. Lee. Zum Glück haben sie sich nicht weiter am Kopf verletzt und haben nur eine kleine Gehirnerschütterung. Da müssen Sie ja echt Spaß bei dem Konzert gehabt haben." Er lachte leichte und ich versuchte ebenfalls zu lachen, was mir schwerfiel. „J... ja"
Er nickte und schaute auf ein paar Papiere, die auf einem Klemmbrett, auf meinem Nachttisch gelegen haben. „Sie werden leichte Symptome von Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen haben, wodurch sie unsicher laufen werden. Wohnen Sie allein?" Ich nickte unsicher. „Dann müssen sie noch hierbleiben, da sie immer mit einer Begleitperson unterwegs sein müssen, damit sie nicht umkippen. Hier nehmen sie die Tablette, sie wird gegen ihre Kopfschmerzen helfen." Er reichte mir eine Tablette und ein Glas Wasser und ich schluckte sie sofort.
„Ich werde morgen Früh nochmal wieder kommen, aber versuchen sie jetzt erst mal ein bisschen zu schlafen." Er stand auf und verließ den Raum genauso so schnell, wie er gekommen war. Er musste wohl auch ziemlich kaputt von seinem langen Arbeitstag sein.
Jetzt war ich wieder allein und es war still. Mir war es nie erlaubt glücklich zu sein und die Momente, wo es mir gut ging, endeten sofort. Es ist als, wenn jedes Mal, wenn ich glücklich bin, dem Universum der Alarm klingelt, um es mir wieder zu nehmen.
Ich spürte einen Windzug und eine Gänsehaut erschien auf meinem Körper. Ich dachte, es wäre nur die Abendluft gewesen, die durch das offene Fenster kam und wollte aufstehen, um es zu schließen. Es fing an sich zu drehen und ich merkte wie ich meinen Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel, doch bevor ich den Boden berührte, fing mich jemand auf. Vorsichtig drehte ich mich um und blickte Minho sofort ins Gesicht. Ich stellte mich wieder normal hin und ich richtete meine Klamotten.
DU LIEST GERADE
Dancing in Nightmares | Minho Vampire ff
Vampire„Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Moment fühlte es sich so an, als bliebe die Zeit kurz stehen. Als wären wir in einer Blase gefangen. Nur wir beide. Ich war wie in einem Bann gez...