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Liebe kann man sich nicht aussuchen. Sie passiert einfach. Sie kommt in dein Leben und bringt alles durcheinander. Sie stellt alles auf den Kopf und man würde alles ändern, nur damit man sie zurückbekommt. Was man alles machen würde, damit man Liebe bekommt?

Doch manchmal macht es keinen Sinn darum zu kämpfen, wenn die Person es nicht erwidern kann, aber selbst dann kann man nicht aufgeben, ohne dass dabei das Herz in tausend Splitter zerbricht.

Man kann sich nicht aussuchen, wen man liebt. Deshalb tat es so weh, ihn so abzuweisen. Er war so liebevoll. Er hat das nicht verdient. Er hat mich nicht verdient, sondern was Besseres. Mir war nicht klar, ob ich ihn wiedersehen würde oder ob er auf mich hören und nie wieder kommen würde, obwohl ich ihn nicht als Freund verlieren wollte, hoffte ich er würde auf mich hören.

Es ist das beste so. Ich hoffte trotzdem er würde mir verzeihen und nicht sauer auf mich sein, doch wenn er es wäre, könnte ich es ihm nicht übel nehmen. Mir war immer noch nicht klar, warum er dachte, ich würde ihn mehr mögen. Vielleicht hatte ich mich zu wohl in seiner Gegenwart gefühlt und seine liebevolle Art zu sehr ausgenutzt? Oder vielleicht hatte er es einfach nur gehofft?

Ich sah auf das Ticket, was vor mir auf dem Tisch lag und dachte nach. Es tat weh, ihn so gehen zu sehen. Ich konnte nicht mehr klar denken. Alle meine Gedanken drehten sich um die 8 Jungs, die mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt haben. Über alles, was passiert war.

Ich fasste an meine Lippen und strich mit den Daumen über meine Unterlippe. Der Kuss. Genau genommen war es mein erster Kuss gewesen, doch ich habe ihn nicht erwidert. Ich hatte nicht die gleichen Gefühle für ihn. Er ist ein Freund. Nicht mehr und auch nicht weniger für mich.

Ich konnte nicht aufhören, über alles nachzudenken, doch was mich noch schlechter fühlen ließ war, dass Minho mir nicht aus dem Kopf ging. Wie sich wohl seine Lippen anfühlen würden? Ob er mich auch vermisste und er auch die ganze Zeit an mich dachte wie ich an ihn?

Mir gingen die beiden Jungs nicht aus dem Kopf. Wie sehr es mir leidtat wegen Felix und wie sehr ich bei Minho sein wollte. Den ganzen Tag über wusste ich nicht, was ich machen sollte, bis ich mich abends ins Bett lag und mit Tränen in den Augen einschlief.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich einfach nur kacke und machte mich fertig, um arbeiten zu gehen. Eigentlich hatte ich keinen Bock dazu mich überhaupt aus meinem Bett zu bewegen, doch ich konnte Yuna und Junseo nicht allein lassen. Als wir uns vor einem Jahr das Café gekauft hatten, haben wir immer zusammen dort gearbeitet. Ich machte mich auf den Weg und betrat das Café.

Es war noch relativ früh und die kalte Morgenluft berührte meine Haut, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. Dafür dass es früh war, waren im Café schon ein paar Leute, da die meisten sich vor der Arbeit oder Schule einen Kaffee holten oder hier frühstückten.

Ich band mir meine Schürze um, nachdem ich Yuna und Junseo begrüßt hatte, fing ich an, die Leute zu bedienen. Ich war noch ziemlich müde und meine Gedanken hörten nicht auf sich, um die beiden Jungs zu drehen. Es machte mich fertig.

-

Nachdem die Kundin bezahlt hatte, legte ich das Geld in die Kasse und hob meinen Kopf, nachdem ich einmal erschöpft ausgeatmet hatte. Minho? Draußen durchs Fenster sah ich einen Jungen, mit einer Kapuze übern Kopf, hineinschauen. Als er bemerkte, dass ich ihn sah, verschwand er. Durch die Kapuze konnte ich nicht ganz erkennen, wer es war, aber ich könnte schwören ich hatte Minho gesehen. Aber was machte er hier?

Ich ging sofort von der Kasse weg und verließ den Laden und sah mich um. Yuna schrie von drinnen. „Wohin gehst du?" Ich antwortete ihr nicht. Ich wusste selbst nicht, was ich hier machte, aber mein ganzer Körper handelte von selbst und ich hatte keine Kraft mehr mich zurückzuhalten. Ich sah mich, um doch er war nicht mehr zu sehen. War es wirklich Minho gewesen?

Yuna kam zu mir und sah mich verwirrt an. „Was machst du hier?"
„Ich dachte nur ich hätte was gesehen, aber war anscheinend doch nichts." Ich sah mich nochmal suchend um und folgte Yuna dann wieder rein, die mich verwirrt ansah.

Minho's POV

Sie bediente grade einen Kunden und atmete danach erschöpft aus, als ihre dunkelbraunen Haare ihr ins Gesicht fielen. Ihr Blick fiel auf mich und ich verschwand sofort. Sie sah erschöpft aus, doch nicht vom Arbeiten. Man sah, dass es sie fertig machte, was mit Felix passiert war. Doch bereute sie es, ihn nicht zurückgeküsst zu haben?

Nachdem Felix mir alles erzählt hatte, konnte ich es nicht fassen. Ich war wütend, doch ich wusste nicht, wieso. War ich eifersüchtig? Nein, das kann nicht sein. Als er es mir erzählt hatte, wollte alles in mir sie wieder sehen. Die ganze Woche ging sie mir nicht aus dem Kopf. Die ganze Zeit war dieser Drang da, sie wieder sehen zu müssen.

Doch ich durfte nicht. In mir spielte alles verrückt, meine Gefühle, mein Verhalten, ich verlor die Kontrolle, wenn sie mir nah ist. Mir war nicht klar wieso, doch alles in mir möchte sie bei sich haben, jedoch in verschiedenen Arten. Ich konnte es mir selbst nicht erklären.

Das war auch der Grund, warum ich mich von ihr fern hielt, ich wollte sie nicht verletzten. Ich weiß nicht wieso, aber mein ganzer Körper sehnte sich nach ihrem Blut. Jedes Mal roch es so süß, wenn sie mir zu nah kam. Ich konnte es mir nicht erlauben sie zu verletzten, dazu war sie mir zu viel wert.

Ich hatte mich noch nie in einer Gegenwart von einem Menschen in den letzten 3 Jahren so gefühlt. Mich so sehr nach dem Blut gesehnt. Ich habe nie die Kontrolle verloren, doch sie hat alles durcheinander gemacht und ich weiß nicht, ob ich mich noch länger von ihr fern halten kann.

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„After I saw your eyes, everything changed"

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt