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„Noch fünf Minuten...", nuschelte ich, als jemand mich wach rüttelte und ich drehte mich wieder herum. „Nein, steh auf, schnell und sei ruhig" Seine Stimme klang hektisch und panisch als er nicht aufhörte an mir zu schütteln.

Erschrocken öffnete ich meine Augen und war hellwach. Seine Augen spiegelten Angst und Panik wider, was die gleichen Gefühle in mir auslösen ließ. Verwirrt sah ich ihn an, doch er zerrte mich förmlich aus dem Bett und ich stolperte fast.

Als ich meinen Mund öffnete, um ihn anzumeckern hielt er ihn mir direkt zu, zog mich zum Schrank und öffnete die Tür. „Sei ruhig und komm nicht raus, ok?" Ich wollte was dagegen sagen, ich wollte fragen was los ist, doch er schüttelte seinen Kopf ernst und hielt mir weiter den Mund zu. Man erkannte, dass es wichtig war jetzt auf ihn zu hören und ich stieg in den Schrank und nickte.

Langsam schloss Minho die Tür und verließ den Raum. Panik stieg in mir auf und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was war passiert? Warum sollte ich in den Schrank? Komplett verwirrt stand ich jetzt in dem Schrank und wartete darauf das etwas passierte.

Plötzlich öffnete sich die Tür vom Zimmer und ich hörte Schritte von mehreren Personen. Ich hielt mir den Mund zu und hatte Angst zu atmen. Das Problem war, ich konnte nichts sehen, weshalb ich mich nur auf mein Gehör verlassen konnte.

Ich hörte, wie eine Person durchs Zimmer lief und dann stehen blieb. „Wer hat hier geschlafen?" Es war eine sehr tiefe Stimme und sie stammte von keinem der Jungs. Eine Gänsehaut erschien über meinen ganzen Körper und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Was wollte der hier? Wer ist das?

„Das ist mein Zimmer. Ich hatte eben im Bett gelegen und gelesen." sagte jemand, welchen ich als Minho identifizierte. Es war kurz still, bis die Person wieder zur Tür lief. Er ging am Schrank vorbei und blieb dann stehen. Er stand genau vor mir, nur die Schranktür trennte uns noch. Wenn er jetzt die Tür öffnen würde wäre es vorbei. Ich fing an zu zittern und bewegte mich keinen Millimeter.

„Wollen Sie nicht noch die anderen Zimmer durchsuchen?" fragte Chan nun, doch man konnte ein bisschen Nervosität in seiner Stimme raus hören. Der Mann ging von der Tür weg und verließ den Raum. „Ja ich muss jedes Zimmer einmal durchsuchen"

Ich hatte gar nicht bemerkt wie lange ich die Luft angehalten hatte und atmete lang aus. Langsam beruhigte ich mich wieder, doch ich konnte immer noch nicht verstehen was los war. Angst wieder as dem Schrank zu gehen, blieb ich drinnen stehen, bis ich nach 10 Minuten die Haustür, ins Schloss fallen höre und Schritte sich in meine Richtung nährten.

Minho öffnete die Tür und alle Jungs waren ebenfalls im Zimmer oder schauten zur Tür rein. Alle ihre Blicke auf mich gerichtet. Ich ging aus dem Schrank und sah sie alle verwirrt an. „Wer war das?" Chan sah mich ernst an. „Es war einer der zu JYP gehörte. Er wurde von ihm beauftragt hier alles einmal zu durchsuchen weil es ihm suspekt vorkam dass wir eine Pizza bestellt hatten wenn mir nur Blut trinken."

Dabei schaute er zu Felix, der beschämt zu Boden schaute. Ich sah ihn verwundert an. „Aber woher wusste er das?"
„Die Wohnung gehört mit zu unserem Vertrag unter JYP." Ich sah ihn überrascht und ernst an. „Oh. Und es jetzt?" Alle ihre Augen waren auf mich gerichtet und so viel Aufmerksamkeit fühlte sich ein wenig komisch an.

Chan überlegte und sah mich dann entschuldigend an. „Du kannst nicht länger hier bleiben. Das ist zu riskant. JYP hat einen Verdacht und er wird uns die nächsten Tage noch unter Beobachtung halten." Ich nickte verständlich und schaute dann zum Boden.

Zwar wusste ich dass ich mich verabschieden musste, ein zweites Mal, aber es fühlte sich immer noch so schlecht an. Aber ich verstand das Risiko und wollte es ihnen nicht schwerer machen. Langsam liefen sie alle wieder aus dem Raum und ich ihnen hinterher.

Nachdem ich meine Sachen geholt hatte ging ich zur Tür und drehte mich nochmal zu ihnen um. Man sah es ihnen an das ich ihnen leid tat, weshalb ich ein Lächeln auf meine Lippen zwang. Ich umarmte jeden von ihnen und als letztes Minho.

Doch er wirkte abweisend was mich verwirrte. Ich fühlte mich wohl bei ihm warum geht er auf Abstand. Ich ließ von ihn ab und schaute ihm ein bisschen verwirrt in die Augen, doch seine Augen zeigten keine Wärme mehr, sie waren kalt.

Er sah mich kaum an und meidete meinen Blick. Es war wie ein Stich ins Herz und als würde mein Herz in tausend Stücke zerfallen. Ich ließ von ihm ab und verabschiedete mich bei allen. Ich wusste nicht was ich falsch gemacht habe? Hasste er mich weil ich sie in Gefahr brachte? Was ist los mit ihm?

Millionen von Fragen auf welche ich keine Antwort fand. Ein letztes Mal sah ich ihn an, doch er war kalt und meidete Blickkontakt. Ich verließ die Wohnung und die Tür, fiel hinter mir ins Schloss. Wie ein Schuss mit einer Pistole bohrte es sich in meinen Körper und ich verlor langsam den Verstand.

Dieser Schmerz war unerträglich und wurde mit jedem Schritt schlimmer, indem ich mich vom Wohnheim entfernte. Doch ich ging weiter weil ich wusste, dass es nicht anders ging. Ich kam Zuhause an und schmiss meine Tasche ins Wohnzimmer und wollte mich hinsetzten, doch etwas hielt mich auf.

Ich konnte mich nicht wieder hier hinsetzen und nichts machen. Was bringt dieses Sinnlose Leben? Ich wollte was verändern auch wenn ich mich in diesem Moment einfach nur kacke fühlte. Sofort machte ich mich auf den Weg und verließ meine Wohnung und schrieb Yuna und Junseo, ob wir was unternehmen wollten.

Sie stimmten beide zu und 10 Minuten später trafen wir uns in der Innenstadt. Ich sah sie schon vom weitem auf mich zu kommen und lächelte sie an. Sie sahen mich überrascht an und blieben dann vor mir stehen. „Seit wann hast du Lust dich zu treffen?" fragte Junseo mich verwundert und Yuna boxte ihn gegen seinen Arm und ich musste lachen. „Weiß nicht hab irgendwie Lust gehabt."

Yuna lächelte mich an und wir gingen los und unternehmten was zusammen. Es ließ mich kurzzeitig vergessen, wie sehr ich die Jungs vermisste, wie sehr ich Minho vermisste. Doch ich versuchte nicht daran zu denken und die Zeit mit meinen Freunden zu genießen. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen und lachten, bis es dunkel wurde. Junseo begleitete mich noch bis zu meiner Tür und verabschiedete sich dann ebenfalls.

Ich schloss meine Tür auf und schaltete das Licht an. Erschrocken und überrascht blieb ich stehen, nachdem ich kurz vor Schreck aufschrie. „Hey, ich bin es nur. Alles gut."

Felix kam auf mich zu und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich war komplett verwirrt und sah ihn auch so an. „Du hast mich erschreckt. Was machst du hier?"
„Ich..." Es klopfte an der Tür und ich zuckte kurz zusammen, als ich Junseo nervös reden hörte.

Schnell schob ich Felix hinter die Tür und öffnete sie. Junseo war besorgt und völlig aus der Puste. „Was ist passiert? Warum hast du geschrien? Ist alles in Ordn...?" Durch seine Nervosität, redete er viel zu schnell und ich ging raus und schloss meine Tür hinter mir. „Es ist alles gut. Ich....Ich habe mich nur... erschreckt."
„Wovor?"
„E...da war eine Maus."
„Eine Maus?"
„Ja."
„Soll ich dir helfen?"
„Nein, nein. Alles in Ordnung. Du solltest nach Hause gehen."
„Sicher?"
„Ja" Ich schob ihn in Richtung seiner Wohnung und er sah mich verwundert an, ging aber dann.

Ich atmete einmal erleichtert aus und öffnete meine Tür, nur um Felix dann wieder vor mir stehen zu sehen. „Was machst du hier?"

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„You make it hard for me to forget everything"

Dancing in Nightmares | Minho Vampire ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt