Kapitel 10 - Secrets unleashed

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„Es tut gut, mal aus dem Schloss zu kommen. Woanders hinzugehen, als nach Hogsmeade" sagte Hazel. Ominis bedauerte, das dieser herrlich unbeschwerte Moment vor den Toren des Schlosses so schnell vorbei war. Jetzt, da Sebastian wieder dabei war, war sie nicht mehr ganz so frei und unbeschwert. Trotzdem schien es, das Hazel sich hier in der Wildnis etwas besser entspannen konnte, als zum Beispiel im Gemeinschaftsraum.


„Schaut mal!" flüsterte Hazel begeistert, als sie hinter dem Quidditchfeld den Berg hinauf gewandert waren. Um eine Biegung, einen Vorsprung hinauf, tänzelten kleine Weiße und Blaue Mondkälber. Ominis hielt Sebastian lächelnd zurück, als dieser Hazel folgen wollte, welche sich vorsichtig den Tieren näherte. Schritt für Schritt, in einer geduckten Haltung, schlich sie sich näher, bis alle Mondkälber mit einem mal aufblickten. Sofort blieb Hazel stehen und setzte sich einfach ins Gras, in einer fast verbeugenden Geste nach vorn gelehnt. Vorsichtig streckte sie, noch immer vorgebeugt und den blick nur unauffällig gehoben, die Hand aus, als zwei von ihnen ihr näher kamen. Instinktiv wusste Hazel, das sie keine unüberlegte Geste machen durfte. Sie wollte unbedingt mit diesen Tieren umgehen. Sie wollte sie nicht Fangen, nicht besitzen. Das schönste an ihnen war ihre Freiheit für sie, die sie beinahe wehmütig machte.


Die Jungs warteten in einiger Ferne. Beide konnten kaum glauben was gerade passierte, Mondkälber waren verdammt Scheu und nur schwer zu überzeugen. Während Sebastian das Mädchen anstarre, welches sich wie selbstverständlich – als wüsste sie genau was sie tat – den Mondkälbern näherte, setzte Ominis sich leise ins Gras, lächelnd. Durch die Entfernung konnte sein Zauberstab ihm nur ein ungenaues Bild in die Gedanken setzen. Ein Mädchen, kniend und vorn über gebeugt, welches die Hand ausstreckte und sich nicht bewegte. Hazel behielt diese Geste bei, bis das Größte Tier langsam seinen Kopf an ihre Hand schmiegte. Sie hörten Hazel ein freudiges Geräusch unterdrücken, als diese sich ganz vorsichtig aufrichtete, die Hand weiterhin ausgestreckt. „Hallo ihr süßen. Ich wusste gar nicht, dass es euch Gibt" redete sie sanft auf die Tiere ein, welche sich langsam um sie scharrten. „Wenn ich doch nur wüsste was ihr esst" sagte sie, langsam die Finger durch das Fell eines der Tiere gleiten lassend. Es war Kurz, aber sehr weich und warm.


Die Jungs hörten ihr zu, wie sie sich mit den Tieren unterhielt. Es war eine unvergleichliche Erfahrung, ihre Selbstverständlichkeit zu sehen, mit der sie den Tieren Respekt zollte, ohne sich anzustrengen. Die Mondkälber hingen an ihre Lippen, die Großen Telleraugen auf sie gerichtet, die Öhrchen hin und her zuckend. „Das da hinten sind meine Freunde, Ominis und Sebastian. Habt bitte keine Angst, das sind ganz liebe Menschen. Sie würden euch nie etwas tun. Habt ihr Etwas dagegen, wenn sie sich zu uns setzen?" erklärte sie den Tieren. Kaum hatte sie den Satz beendet rannte eines der Jüngeren Tiere auf die beiden Männer zu. Sie trauten sich fast nicht, zu atmen, bis das Tier langsam und vorsichtig den Zipfel von Sebastians Umhang ins Maul nahm und daran Richtung Hazel zog. Die Tiere gaben laute von sich, es hörte sich beinahe anfeuernd an und schnell kamen mehr herbei und drängelten sie zu Hazel. „Wahnsinn" staunte Ominis, als sie schließlich im Kreis mit den Tieren saßen. „Ich wusste gar nicht, was ich alles verpasst habe. Eine völlig andere Welt mit ganz anderen Lebewesen" sagte Hazel. Eines der Mondkälber auf dem Schoß.


„Hier können wir uns ungestört unterhalten. Mondkälber sind sehr Aufmerksam. Wir würden es mitbekommen wenn sich wer nähert" sagte Sebastian. Hazel nickte, einen Traurigen Schimmer in den Augen. Bevor sie jedoch anfing zu erzählen, nahm sie Ominis Hand und legte sie vorsichtig auf den rücken des Mondkalbs neben ihm. Sie wollte, das er diese Erfahrung machen konnte und hebelte seine Angst einfach aus, er könnte einem der Tiere aus versehen durch seine Blindheit verletzen. Als er das weiche Fell spürte, den sanften Atem, der durch das Tier ging, wurde ihm warm ums Herz. Sollte sie sich einmal dazu entscheiden, wäre sie eine wunderbare Wildhüterin.

Kleine Schlange - a Black LegacyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt