Kapitel 15 - Love

197 4 3
                                    

Auf dem ganzen Weg hatte sie seine Hand nicht losgelassen.


Dank seines Zauberstabs und der vielen Übung, seine Magie besser zu kontrollieren, sah er sie relativ genau. Ihr Gang wirkte leicht, federnd. Ihr Kleid, welches sie Trug, empfand er - in seiner begrenzten Sicht - als wunderschön an ihr. Er wusste, es war hell und hatte Blumen darauf und es flatterte etwas in der Brise, während das leichte Korsett hinten kunstvoll geschnürt war und alles an seinen Platz hielt. Sie trug einen Reiseumhang, welcher nur über die Schultern ging, ohne Ärmel, wie sein Schulumhang und Dunkle Schuhe mit einem Riemen. Das Haar hatte er ihr an den Seiten geflochten und zu einem Hohen Zopf Gebunden. Sie was unfassbar schön, selbst für ihn und er sah alles eher verschwommen und Grau-stichig, wenn er seine innere Magie über seine Augen zu benutzen versuchte.


Sie schwiegen die meiste Zeit, obwohl er fühlte, dass ihr etwas auf der Seele lag. „Hazel, was ist los?" fragte er sie leise und zog leicht an ihrer Hand, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. „Ich... möchte mit dir Reden. Ungestört. Und wo geht es besser, als mit kleinen kuscheligen Mondkälbern als Sicherheit, dass einen niemand unbemerkt zu nahe kommt?" fragte sie mit einem lächeln und einem leichten zittern in der Stimme.


Ominis lachte leise. Er bemerkte deutlich, dass sie nervös war, aber nicht auf schlechte Art. Nicht, als würde sie einen Hinterhalt oder so etwas befürchten, sondern eher, als war das, was sie ihm sagen wollte, ungeheuer wichtig für sie.


Als sie ankamen schreckten die kleinen Mondkälber zunächst hörbar auf. Als sie Hazel und ihn erkannten, hüpften sie allerdings freudig auf sie zu. Die kleinen Geräusche erwärmten sein Herz noch mehr, als es Hazel schon tat.


Sie setzten sich unter den Baum, der den Mondkälbern als Bau diente. Sie hatten darunter eine Höhle und man hörte Babymondkälber darin fiepen. Hazel musste bei den Geräuschen genau so lächeln wie Ominis, als sie sich ganz nah neben ihn setzte, seine Hand nahm und ihr Gesicht mit geschlossenen Augen in die Sonne drehte.


Ominis war auf dem ganzen Weg so liebevoll besorgt gewesen. Wenn sie zu schnell wurde, hielt er sie zurück. Wenn er hörte, dass sie auch nur ein bisschen aus der Puste kam, ließ er sie eine Pause machen. Er hatte darauf bestanden, mindestens Zwei der Stärkungstränke, einen Energietrank und einen Heiltrank mitzunehmen, nur für den Fall.


Sie seufzte, verschränkte ihre Finger mit seinen und lehnte ihren Kopf seitlich an seine Schulter. Sie wollte so viel Sagen. Über früher und ihre Gefühle, damals und jetzt. Aber alles was ihre Lippen verließ, war ein aufrichtiges, ja inbrünstiges „Ich Liebe dich, Ominis".


Sie sagte es leise, schließlich war sie seinem Ohr recht nah. Überrascht versteifte Ominis sich zunächst. Hatte... er sie vielleicht falsch verstanden? Oder...


„Sag das nochmal" flüsterte er ungläubig. Sie hob verunsichert den Kopf und sah ihm ins Gesicht, sah seinen ungläubigen Gesichtsausdruck.


„Ich Liebe dich. Du gibst mir das Gefühl, besonders zu sein. Bei dir fühle ich mich schwach und Stark gleichermaßen. Frei und unbeschwert. Geliebt. Ich Liebe dich!" sie wurde immer Lauter und sicherer, als sie sprach.


Um sie herum hüpften die Mondkälber freudig, als wüssten sie genau, was vor sich ging. Eines schubste Ominis mit seinem Kopf in Hazels Richtung und fiepte glücklich und Ominis...

Kleine Schlange - a Black LegacyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt