Kapitel 9 - First Traces

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Kaltschweißig wachte sie auf, kerzengerade im Bett sitzend, schwer Atmend. Sie blickte sich in ihrem Zimmer um, die Knie anziehend und atmete erleichtert auf, als sie sah, das niemand in ihrem Zimmer war. Seit der Sache mit dem Malfoyjungen, hatte sie Angst in diesem Einzelzimmer. Sie hatte nur einen Schlüssel für das kleine Bad, nicht jedoch für die Zimmertür. Aber das war es nicht, was sie geweckt hatte. Es war der Alptraum gewesen. Ein Traum von gesichtslosen Gestalten welche ihre Zauberstäbe auf sie gerichtet hatten. Von einem Jungen, der plötzlich verschwunden war. Und von unsäglichen Schmerzen, gefolgt von einem Alptraum über Malfoy. Zitternd strich sie sich das nasse Haar zurück und fuhr sich durch das verschwitzte Gesicht. Wie spät es wohl war? Fragte sie sich. Suchend blickte sie sich im Raum um, um die kleine Uhr auf dem Nachttisch zu finden. Halb 4 morgens. Seufzend entschied Hazel sich, Duschen zu gehen. Sorgfältig legte sie ihre Uniform zurecht, Bürste und Handtücher, bevor sie das Badezimmer abschloss und sich unter die warme Dusche stellte.


Als die Wärme zu ihren Knochen durchdrang, kamen ihr die Tränen, die seit dem Traum warteten. Für ein paar Minuten kauerte sie sich auf dem Boden der Dusche schluchzend zusammen, bevor sie sich zusammennahm und fertig Duschte.


Statt ihrer Uniform, trug sie nun doch eine weite Stoffhose und einen gemütlichen Pullover und setzte sich mit einem Schulbuch an den Kamin im Gemeinschaftsraum, die Beine an den Körper gezogen. Die Haare hatte sie sich nicht einmal richtig durchgekämmt, weshalb ihre Locken wild um ihr Gesicht fielen. Als die Zeit verging, wechselte sie ihren Platz. Sie hatte keine Lust, schnell von anderen früh aufstehenden Mitschülern bemerkt zu werden, also setzte sie sich an das Fenster, welches hinaus zum Schwarzen See zeigte.


Das Buch war schon lange uninteressant geworden, stattdessen hatte sie Angefangen hinaus in das Gewässer zu starren, bis sie schließlich doch bemerkt wurde. Mit kurzem blick auf eine der Uhren im Gemeinschaftsraum seufzte sie. Halb 5. „Na Black, suchst du nach Meerjungfrauen?" hörte sie die unverwechselbare Stimme von Samael Malfoy, doch statt sich ängstlich zu zeigen starrte sie unberührt weiter in die Tiefen des Sees. „Was willst du Malfoy" sagte sie gleichgültig. „Kannst du nicht schlafen süße?" fragte er stattdessen, näher kommend. Im Ärmel ihres Pullovers hatte sie ihren Zauberstab versteckt, welchen sie jetzt unmerklich umklammerte. „Offensichtlich" erwiderte sie nur. Sie merkte, das ihm ihr verhalten nicht gefiel. Er wollte wahrscheinlich, dass sie sich vor Angst in die Hose machte, aber dafür hatte sie nicht die Kraft. „Erinnerst du dich noch an unsere... Unterhaltung?" fragte er. Seine stimme nahm diesen widerwärtigen Unterton an, der sie sich wieder schmutzig fühlen ließ. Sie ließ sich nichts anmerken. „Ich muss dich enttäuschen. Dein Gerede interessiert mich nicht genug um ihm Gewicht beizumessen Malfoy" sagte sie nur. Im Augenwinkel konnte sie sehen das er wütend wurde. Er war es nicht gewohnt so behandelt zu werden, geschweige denn das ihn irgendwer je hatte abblitzen lassen.


Als er seinen Zauberstab zücken wollte, hatte sie ihren schon in der Hand und auf ihn gerichtet, den Blick immer noch dem See zugewandt. „An deiner Stelle würde ich das lassen" warnte sie gleichgültig. „Oder was?" fragte er drohend, den Zauberstab nun auf sie gerichtet. „Stell dich nicht dümmer als du bist. Was auch immer du vorhast, es würde unsere Mitschüler und Porträts wecken". „Es gibt auch zauber deren Wirkung nicht so laut sind" sagte er und mit einem gemurmelten Wort und einer Zauberstabbewegung versagte Hazel die Stimme. Innerlich wollte sie in Panik ausbrechen. Sie klopfte gegen die Leere in ihr, doch Hazel kämpfte sie zurück, ließ sich nichts anmerken und hielt ihren Zauberstab auf ihn gerichtet. Sie konzentrierte sich auf den Zauber, den sie ausüben wollte: Levioso und Finite. All ihr denken konzentrierte sie darauf und schließlich schrie Malfoy überrascht auf. Levioso hatte Malfoy erwischt, während sie nun ihren Zauberstab auf sich selbst richtete, um seinen Zauber aufzuheben. „Ich bin eine Erbin des Hauptstammbaums der Blacks. Dachtest du wirklich ich könne nur minderwertige Zauber?" sagte sie Gleichgültig. Sie schwang ihren Zauberstab kaum sichtbar. „Depulso" murmelte sie gelangweilt und sah im Augenwinkel das Malfoy sich in der Luft drehte. Danach schwang sie ihren Stab etwas energischer und schleuderte ihn aus dem Teil des Gemeinschaftsraumes Richtung Kamin. Zufrieden stellte sie fest, das er sie nun alleine ließ...

Kleine Schlange - a Black LegacyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt