D I S A S T E R
Das Karamellpopcorn beruhigt mich ein bisschen und der angenehme Duft legt sich wie ein klebriger Film auf meine angespannten Nerven. Ich presse die Lippen aufeinander, während ich zu unseren reservierten Sitzen in der hintersten Reihe gehe.Die Komödie läuft bereits seit einigen Wochen im Kino, daher ist es nicht so voll. Tatsächlich haben wir fast die ganze hintere Reihe für uns. Unsere Plätze sind nahe am Gang und erst gute 10 Sitze entfernt von uns sitzt ein weiteres Paar.
Obwohl Pedro und ich natürlich kein Paar sind, ermahne ich mich selbst, bevor ich's noch vergesse..
Ich setze mich auf den kuschelig-weichen Sitz und rutsche unbehaglich auf meinem Hintern umher, bevor ich Pedro die große Popcorn-Tüte hinstrecke. Ich hoffe einfach, dass ihn der süße Geruch etwas besänftigt, auch wenn das vermutlich mehr als naiv von mir ist.
,,Ich habe uns Popcorn gekauft", flüstere ich kleinlaut. Die Lichter sind bereits gedimmt und die Werbung fliegt über die große Leinwand.
Pedro verzieht keine Miene, stattdessen mahlt er nur noch stärker mit seinem Kiefer. Fast schon verzweifelt wackele ich mit der Tüte vor seinem Gesicht rum und schüttle das Popcorn leicht.
,,Komm schon, bitte, Pedro. Das ist mir mindestens genauso unangenehm wie dir gewesen, okay? Bitte, nimm einfach etwas von dem Popcorn und lass uns das von eben vergessen, ja?"
Er hebt seine Augenbrauen und dreht seinen Kopf wie in Zeitlupe, gefährlich langsam, zu mir. Das Braun seiner Augen wirbelt wie in einem Sturm und ich kann den Zorn förmlich auf meiner Haut spüren, der mir entgegen schlägt.
,,Kein Interesse", sagt er entschieden.
,,An meinem Friedensangebot oder an dem Film?", wispere ich zurück und versuche, ihn mit meinem besten Augenaufschlag zu beruhigen. Normalerweise kann ich mich auf meine weiblichen Reize verlassen, vor allem, wenn alles andere fehlschlägt.
Aber Pedro bleibt eiskalt.
,,Lass einfach stecken, Ivy", zischt er.
Das versetzt mir einen brennenden Stich mitten ins Herz. Ich verfluche mich selbst dafür und gebe mir innerlich eine Ohrfeige. Wie kann man bloß so unprofessionell sein? Pedro hat mich als Ivy gebucht und nicht als Liyana kennengelernt. Streng genommen sollte er mich ausschließlich Ivy nennen und mich nur als eine Escort-Dame sehen, aber es verletzt mich, weil er genauso handelt, wie es ein Kunde tun sollte..
Der Film beginnt, aber mein Blick huscht immer wieder zu dem angespannten Gesicht von Pedro. Ich kann mich kein bisschen auf die Szenen konzentrieren und könnte nicht einmal sagen, was für Schauspieler dort zu sehen sind, geschweige denn, um was die Handlung genau geht. Ich habe nicht einmal unser Popcorn angefasst, sondern nach Pedros Absage auf den Sitz neben mir gestellt.
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Recipe for a disaster - Pedro Pascal
Fanfic„Du sollst so authentisch wie möglich wirken. Sollst mir deine Liebe so vorspielen, dass ich sogar eventuell glauben könnte, du seist keine bezahlte Dame vom Escort." ----- Ich hatte mehr als nur Geld zu verlieren, wenn ich es nicht schaffen würde...