DATUM: 23/01/2023
Sie saß einfach da auf ihrem Stuhl und heulte. Ich saß auf meinem und hatte nicht die geringste Ahnung, was ich tun sollte. Ich könnte einfach aufstehen und mich neben sie hocken. Ich könnte versuchen sie zu trösten. Aber ich tat es nicht. Warum? Das weiß ich selber nicht. Ich wartete also bloß ab.
Nach einer kurzen Weile richtete sie sich wieder auf. Sie schaute mich mit rotgeschwollenen feuchten Augen an. Ich seufzte.
- Warum hast du es mir nicht früher gesagt?
- Wie denn? Ich wollte gerade diese Reaktion vermeiden...
- Diese Situation kann man doch nicht vermeiden! Früher oder später hättest du es mir sowieso sagen müssen...
Ich schwieg. Sie hatte Recht. Aber daran konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern.
Sie hörte nicht auf zu weinen und zu schluchzen. Langsam wurde ich verrückt. Also stand ich auf. Das bemerkte sie, da sie zu mir aufschaute.
- Wohin gehst du?
- Nach Hause...
- Du willst mich einfach hier alleine zurücklassen!? - brüllte sie mich an. - Du kannst doch nicht einfach so hier auftauchen, mir sagen, dass unser Vater gestorben ist, und dann einfach wieder verschwinden! Ich brauche dich, John!
Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl nieder. Sie fiel mir um die Arme und ich umarmte sie. Ich konnte spüren, wie nun auch mir die Tränen kamen.
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A Writer's Notebook / Collection of Short Stories
Short Story🇪🇸 A veces todo lo que queremos es escapar de la realidad. O quizás queremos darle un sentido. En este cuaderno guardo mis relatos que me permiten (o intentan) reflejar todo aquello que pienso y siento en mi interior y quiero compartir con el mun...
