Die Sonne brannte heiß auf den staubigen Pfad, als Myra und Raon bereits seit drei Tagen auf ihrem Weg zur Königshauptstadt Quenava unterwegs waren.
Als sie an einer einsamen Kreuzung Rast machten, bemerkten sie eine verschleierte Gestalt, die leise um Essen bettelte. Das Mädchen schien hungrig und schwach zu sein, und Myra zögerte nicht, einen Apfel aus ihrem Proviant herauszuholen und ihn dem Mädchen anzubieten.
"Möchten du ihn haben?" fragte Myra mitfühlend.
Das Mädchen griff nach dem Apfel, doch plötzlich verwandelte sich ihre freundliche Geste in einen überraschenden Angriff. Sie schlug Myra mit einem heftigen Schlag in die Magengrube, der Myra den Atem raubte. Bevor Raon überhaupt reagieren konnte, fegten Pfeile von Banditen knapp über den Boden vor ihm, und er erkannte, dass sie in eine Falle geraten waren.
Das Mädchen enthüllte sein Gesicht, und ein böses Lachen entwich ihren Lippen.
Zudem wehen ihre grünen Haare im Wind ihre gelb,grünen Augen leuchten vor Gier"Danke für euren Karren, ihr leichtgläubigen Idioten! Hahaha!"Raon zog sofort sein Schwert, bereit, Myra zu verteidigen, doch die Situation schien aussichtslos. Banditen, die aus den Büschen hervorkamen, hatten sie umzingelt. Myra kämpfte gegen den Schmerz in ihrem Magen an, während sie die Bedrohung vor sich erkannte.
"Verdammt!" flüsterte Raon zwischen seinen Zähnen. "Was sollen wir tun?"
Myra rang nach Atem und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihre roten Augen funkelten vor Entschlossenheit, während sie einen Plan formte. "Wir werden uns wehren, Raon. Aber wir müssen klug vorgehen. Wenn wir kämpfen, könnten wir in die Enge getrieben werden. Ich habe eine Idee."
Raon nickte ernst. "Was auch immer du denkst, Myra. Lass uns das Beste aus dieser Situation machen."
Myra stand langsam auf, ihre Miene entschlossen. Sie schaute in die Augen des Mädchens und sagte: "Du hast uns erwischt. Aber bevor du weitergehst, hör dir zumindest an, was ich dir anzubieten habe."
Das Mädchen lachte höhnisch. "Angebote? Ihr habt keine Macht mehr, euch zu verteidigen."
Myra hob die Hände in einer Geste der Kapitulation, während sie ein schelmisches Lächeln aufsetzte. "Wir haben eine wertvolle Fracht, die wir in die Königshauptstadt bringen sollen. Wir könnten eure Hilfe gebrauchen. Wenn ihr uns sicher bis nach Quenava begleitet, könnten wir euch einen Teil der Belohnung anbieten, die wir dort erhalten werden."
Die Banditen wirkten skeptisch, doch das Angebot schien sie zu interessieren. Das Mädchen, das zuvor so feindselig gewesen war, sah sich unentschlossen um, während die Banditen miteinander tuschelten.
Die Situation war angespannt, und Myra spürte den Druck der Verantwortung auf ihren Schultern. Ihr Plan war riskant, aber wenn es funktionierte, könnten sie sich aus dieser gefährlichen Lage befreien.
Die Banditen schienen nachdenklich über Myras Angebot zu diskutieren. Nach einem kurzen Moment der Stille, wandte sich das Mädchen, das zuvor so aggressiv gewesen war, an die anderen Banditen. "Na gut", sagte sie mit einem grimmigen Lächeln. "Ihr Lumpen, geht zurück ins Lager. Ich werde den Blechmann und die Dame mit dem roten Augen begleiten."
Die anderen Banditen murmelten widerwillig und zogen sich in die Büsche zurück, ihre Drohungen und Waffen für den Moment beiseite legend. Das Mädchen, das offenbar die Anführerin der Bande war, trat einen Schritt näher zu Myra und Raon. Sie schlug ihre Kapuze zurück und enthüllte ein listiges Grinsen auf ihrem Gesicht.
"Also gut", sagte sie spöttisch. "Ich werde euch begleiten, aber denkt nicht, dass ich eure Freundin bin oder sooooo."
"Vielleicht kann ich ja doppelt abkassieren,wenn ich sie begleite kann ich mir die Belohnung und den karren nehmen "
DU LIEST GERADE
Tales of Natheria
FantasyIn der düsteren Welt von Natheria, wo Legenden und Schatten untrennbar verschmelzen, entschlüsselt sich das Schicksal der jungen Myra. Mit roten Augen, untrüglichem Zeichen ihrer dämonischen Abstammung, betritt sie eine Ära des Umbruchs. Einst vereh...