Tales of Natheria Kapitel 2: Rätselhafte Spuren

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Myra machte sich bereit, ihre Reise fortzusetzen, als Raon zurück in die Hütte kam und ein Tablett mit Essen für sie brachte. Mit einem freundlichen Lächeln setzte er sich neben sie.

"Du willst schon aufbrechen. Willst du nicht eine Kleinigkeit essen?" fragte Raon, während er das Tablett vor sie stellte.

Myra schüttelte den Kopf, doch noch bevor sie ihre Ablehnung aussprechen konnte, knurrte ihr Magen laut. Ein leises Lächeln huschte über Raons Gesicht, und er seufzte leicht. "Iss wenigstens eine Kleinigkeit."

Auf dem Tablett befand sich warme Suppe und frisches Brot. Raon hatte offensichtlich Mühe darauf verwendet, eine nahrhafte Mahlzeit zuzubereiten. Myra nahm den Löffel in die Hand, und als der Duft der Suppe ihre Sinne erreichte, konnte sie dem Verlangen nicht widerstehen.

Mit beinahe gieriger Hast begann Myra, die Suppe zu essen, als hätte sie seit Ewigkeiten nichts mehr gehabt. Raon beobachtete schmunzelnd, wie sie fast schon schlangenartig das Essen verschlang.

"Du kannst dir Zeit nehmen, niemand wird dir dein Essen wegnehmen," bemerkte Raon mit einem leichten Lachen. "Schmeckt es?"

Myra, während sie noch einen Löffel Suppe im Mund hatte, nickte zustimmend. Der warme Geschmack der Suppe und die Freundlichkeit in Raons Augen ließen sie für einen Moment vergessen, dass sie sich mitten in einem Rätsel befand.

Die Tür zu Raons Hütte öffnete sich, und der Bürgermeister von Saroy betrat den Raum. Raon stand höflich auf und begrüßte ihn.

"Finnegan, was kann ich denn heute Gutes für dich tun?" fragte Raon höflich.

Der alte Mann lächelte und lachte herzlich. "Haha, ich habe so einiges, mein Lieber. Aber zuerst, wie geht es unserem Gast?" Er warf einen Blick zu Myra, die sich respektvoll erhob.

"Ganz gut. Sie will demnächst aufbrechen," antwortete Raon.

Finnegan nickte, aber seine Miene wirkte leicht enttäuscht. "Oh, also will sie uns schon wieder verlassen." Er stellte sich vor Myra vor, während er fortsetzte, "Entschuldige, wo sind nur meine Manieren. Nenn mich Finnegan. Ich bin der Bürgermeister von unserem kleinen Dorf."

Raon nickte und fragte, "Und worüber willst du mit mir sprechen, Finnegan?"

Der Bürgermeister erklärte, dass seit einigen Tagen immer wieder Vieh von den Feldern verschwand. "Es sind keine gewöhnlichen Diebstähle, Raon. Die Spuren deuten darauf hin, dass etwas Großes und Unbekanntes dahintersteckt. Ich wollte dich um Hilfe bitten, vielleicht könntest du und unser Gast nachforschen und uns helfen, dieses Rätsel zu lösen."

Myra neigte ihren Blick abwendend und entschuldigte sich, "Aber dafür habe ich keine Zeit."

Finnegan antwortete enttäuscht, "Zwingen können wir dich nicht. Wie dem auch sei, Raon, du nimmst dich der Sache an, oder?"

Raon nickte entschlossen, "Du kannst dich auf mich verlassen."

Finnegan grinste und meinte dann, "Dann störe ich mal nicht weiter."

Myra schaute Finnegan kurz hinterher, bevor sie aufstand und sich von Raon verabschiedete. "Danke für deine Gastfreundschaft," sagte sie zu ihm. "Ich hoffe, deine Angelegenheiten klären sich bald."

Raon nickte und begleitete sie zur Tür. "Pass auf dich auf, Myra. Wenn du jemals wieder hierherkommen solltest, sei willkommen."

Mit einem letzten Blick auf Raon und einem flüchtigen Gedanken an die rätselhafte Situation in Saroy verließ Myra die Hütte und setzte ihren Weg durch die unbekannte Menschwelt fort.

Als Myra die Hütte verließ, betrat sie erstmals das kleine Dorf Saroy und wurde von der Architektur der Menschen in ihren Bann gezogen. Die Häuser waren aus robustem Holz gebaut, mit verzierten Schnitzereien, die Geschichten vergangener Tage zu erzählen schienen. Der Geruch von frischem Brot und brennendem Holz lag in der Luft, während Rauch aus den Schornsteinen der gemütlichen Häuser aufstieg.

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