Myra blickt zu Raon und den Trolls, während sich zwischen Monteauvil und Saroy eine unsichere Stille breitet. Einer der Trolle spricht mit rauer Stimme: "Nun sicher, Meisterin." Die Worte klingen ehrerbietig, aber auch erleichtert.
Myra und Raon erheben sich, und die Trolle verneigen sich leicht. "Vielen Dank für eure Hilfe," sagt Myra mit einem Hauch von Verwunderung in ihrer Stimme. Raon schließt sich dem Dank an und fügt hinzu: "Was war das vorhin? Wer war diese Lady Rodian, und wer ist dieser Ritter der Blauen Rosen Apostel?"
Die Trolle tauschen einen unsicheren Blick aus, bevor einer von ihnen erklärt: "Wir wissen nicht genau, wer sie sind, aber wir spüren, dass Gefahr von ihnen ausgeht. Lady Rodian schien nach etwas Bestimmtem zu suchen, und der Ritter scheint eine ernsthafte Bedrohung für sie zu sein."
Myra runzelt die Stirn. "Warum haben sie uns angegriffen? Und warum hat sie behauptet, dass ich ein Dämon sei?"
Raon nickt zustimmend. "Es gibt hier offensichtlich mehr Geheimnisse, als wir uns vorstellen können."
Die Trolle sehen sich untereinander an und zucken mit den Schultern. "Wir wissen es nicht, Meisterin. Aber wir sind froh, euch helfen zu können. Wenn ihr weitere Unterstützung benötigt, stehen wir zu eurer Verfügung."
Myra und Raon bedenken die Trolle mit einem dankbaren Lächeln und setzen ihren Weg fort, in Gedanken vertieft über die unerklärlichen Geschehnisse und die bevorstehenden Herausforderungen.
Während sie den Weg zurück nach Saroy beschreiten, kann Myra die Worte von Lady Rodian nicht vergessen. Die Gefühle der Ohnmacht überwältigen sie, und ihre Tränen fließen ungehindert. "Diese Walküre Rodian... Sie war zu mächtig, Vater. Wie soll ich dich jemals rächen? Ich hatte nicht einmal die geringste Chance." Myra ballt wütend ihre Faust und empfindet sich selbst als Versagerin.
Raon, der Myras Leidenschaft und Schmerz spürt, zögert, bevor er spricht. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Natheria von den Seraphanen zu befreien." Er schaut zu Myra, und seine Worte sind erfüllt von Entschlossenheit.
Myra blickt zu Raon auf. "Diese Walküre hat die wahre Natur der Seraphanen gut zur Schau gebracht, nicht wahr? Sie leben wirklich in ihrer eigenen Welt, indem sie dich als Dämonen-Abschaum und mich als deinen Sklaven bezeichnet haben."
Myra zuckt innerlich zusammen, als sie das Wort "Dämon" hört, versucht jedoch, nichts von ihrer wahren Natur durchblicken zu lassen. "Du hast recht. Solange die Seraphanen hier herrschen, wird es keinen Frieden geben. Einer von ihnen hat meinen Vater ermordet, und dafür wird er büßen!"
Raon reicht Myra seine Hand. "Dann lass uns gemeinsam der Herrschaft dieser selbsternannten Götter ein Ende bereiten."
Myra schnieft und schüttelt entschlossen die Hand von Raon. "Abgemacht." Ein neues Bündnis formt sich zwischen ihnen, gestärkt durch den gemeinsamen Wunsch, Gerechtigkeit in Natheria wiederherzustellen.
Ein leichtes Lächeln zeichnet sich auf den Gesichtern von Myra und Raon ab, während sie sich auf den Weg zurück nach Saroy machen. Raon, mit einem Hauch von Humor, sagt: "Na dann, auf zum Dorf, mit dem Magen in den Kniekehlen."
Myra nickt, ihre Gesichtszüge zeigen eine Mischung aus Entschlossenheit und einem Hauch von Freude über die bevorstehende Herausforderung. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort, begleitet von den Trollen, die ihnen treu folgen. Der Wald um sie herum scheint lebendig zu sein, während sie durch die schattigen Pfade und das sanfte Rauschen der Blätter gehen.
Während des Marsches schweigt Myra für einen Moment, vertieft in ihre Gedanken. Doch das Lächeln auf ihrem Gesicht bleibt bestehen, und sie spürt die Entschlossenheit, die sich in ihrem Inneren regt. Gemeinsam mit Raon und den Trollen beginnen sie, die Hürden vor ihnen zu überwinden und sich auf das Dorf zuzubewegen, wo ihre Reise und der Kampf gegen die Unterdrückung durch die Seraphanen eine neue Wendung nehmen sollen.
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Tales of Natheria
FantasyIn der düsteren Welt von Natheria, wo Legenden und Schatten untrennbar verschmelzen, entschlüsselt sich das Schicksal der jungen Myra. Mit roten Augen, untrüglichem Zeichen ihrer dämonischen Abstammung, betritt sie eine Ära des Umbruchs. Einst vereh...