Senya stöhnte leise, als sie aus ihrem unruhigen Schlaf erwachte. Der kalte Schweiß auf ihrer Stirn zeugte von den intensiven Träumen, die sie heimgesucht hatten. Sie sah sich um, die Dunkelheit des Raums war undurchdringlich, doch das sanfte Licht des Mondes drang durch die Fenster und beleuchtete schwach ihre Umgebung.
"Hey, Rodian. Bist du wach?" flüsterte Senya, während sie sich auf ihrem Bett aufrichtete. Ihre Stimme klang noch von den Nachwehen des Alptraums mitgenommen.
Rodian, die sich auf einem anderen Bett im Raum ausgestreckt hatte, rührte sich langsam. Sie blinzelte, als sie versuchte, sich von ihrem Schlaf zu lösen und sich auf die Gegenwart einzustellen. "Was ist los, Senya?" fragte sie, ihre Stimme verschlafen, aber besorgt.
Senya seufzte leise und wischte sich eine Strähne ihres weißen Haares aus dem Gesicht. "Ich hatte einen Alptraum", gestand sie leise. "Es war... es war so real. Als wäre ich wieder ein Kind und alle sehen mich als nutzlos an. Meine Kräfte waren nicht so stark, wie sie erhofft hatten."
Rodian setzte sich auf und richtete ihren Blick auf Senya. Sie spürte die Verletzlichkeit in den Worten ihrer Freundin und wusste, wie schmerzhaft es sein konnte, von den eigenen Erwartungen enttäuscht zu werden. "Senya, das ist nicht die Realität. Du bist stark und talentiert. Du hast so viel erreicht und bewiesen. Deine Vergangenheit definiert nicht, wer du heute bist."
Senyas Lippen zuckten leicht zu einem traurigen Lächeln. "Ich weiß, aber manchmal holen einen die alten Unsicherheiten ein, weißt du? Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich gut genug bin, um das zu tun, was von mir erwartet wird."
Rodian rutschte von ihrem Bett und setzte sich neben Senya. Sie legte einen beruhigenden Arm um ihre Schultern. "Senya, du bist nicht allein. Wir stehen alle hinter dir, egal was passiert. Du hast uns bereits so oft beeindruckt und bewiesen, dass du eine Walküre der Rechtschaffenheit bist."
Senya ließ sich von Rodians Nähe trösten. Sie spürte, wie die Dunkelheit des Alptraums langsam von ihr abfiel und durch Rodians aufbauende Worte ersetzt wurde. "Danke, Rodian. Es tut gut zu wissen, dass ich Freunde habe, die an mich glauben."
Rodian lächelte warm. "Selbstverständlich glauben wir an dich. Du bist eine wichtige Stütze in unserem Team, und wir könnten uns keinen besseren Anführer wünschen."
Senya nickte langsam, spürte, wie sich ihre Selbstzweifel langsam auflösten. "Danke, wirklich. Ich bin froh, dass du hier bist."
"Immer, Senya", sagte Rodian sanft. "Wir stehen zusammen, egal was kommt. Und du wirst immer genug sein."
Die beiden Freundinnen saßen still nebeneinander, umarmt von der Dunkelheit des Raums und der Gewissheit, dass sie einander hatten. Der Alptraum mochte Senya für einen Moment geplagt haben, aber die Stärke ihrer Freundschaft und die Unterstützung, die sie füreinander empfanden, würden immer leuchtender sein als jede Dunkelheit.
Kasumi eine junge Walküre betrat den Raum mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. "Störe ich etwa?" fragte sie in ihrer frechen Art und zwinkerte den beiden zu.
Rodian schüttelte leicht den Kopf und lächelte zurück. "Nein, natürlich nicht. Du kannst gerne bleiben. Was gibt es, Kasumi?"
Die junge Walküre zuckte mit den Schultern und ließ sich auf einem Stuhl nieder. "Nicht viel, ich dachte nur, ich schaue vorbei und sehe, was ihr beiden so treibt."
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Tales of Natheria
FantasyIn der düsteren Welt von Natheria, wo Legenden und Schatten untrennbar verschmelzen, entschlüsselt sich das Schicksal der jungen Myra. Mit roten Augen, untrüglichem Zeichen ihrer dämonischen Abstammung, betritt sie eine Ära des Umbruchs. Einst vereh...