Brolf ❤️

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Flutlichtspiele waren die besten Spiele. Erst recht zuhause und gegen einen Aufsteiger. Die Stimmung im Stadion war elektrisierend, die Erwartungen waren hoch, und alle hofften auf einen überzeugenden Sieg. Die ersten beiden Spiele der Saison waren nicht so gut gewesen.

Das Spiel begann vielversprechend, und Dortmund übernahm früh die Kontrolle. Bis zur Pause führten sie 2:0. Doch in der zweiten Halbzeit brach das Chaos über Dortmund aus. Als der Schiedsrichter die Partie bei einem 2:2 abpfiff, brach die Enttäuschung unter den Fans aus.

Die Ränge waren gefüllt mit einem Meer aus wütenden Pfiffen und Buhrufen. Die Spieler von Dortmund waren schockiert. Sie waren es gewohnt, von ihren Fans unterstützt zu werden, und nun wurden sie ausgebuht, als hätten sie versagt. Die Atmosphäre im Stadion wurde immer bedrohlicher, und die Spieler spürten den Druck und die Enttäuschung ihrer Anhänger.

Inmitten des tosenden Lärms und der Kritik fühlte Marius Wolf, der sich in den vergangenen Spielen nicht in Topform befand, eine Panikattacke aufsteigen. Die lauten Pfiffe und die negative Energie der Fans überwältigten ihn. Sein Puls raste, seine Hände wurden schweissnass, und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er kämpfte gegen die Tränen an, während er versuchte, sich zu beruhigen.

Julian Brandt, der die Situation bemerkte, eilte zu Marius' Seite. Er legte behutsam seine Hand auf den Rücken seines Partners und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. "Alles wird gut, Marius. Du bist nicht allein. Atme tief ein und aus." Marius versuchte, sich auf Julian zu konzentrieren, seine Stimme zu hören und sich von der Masse der Menschen abzuschotten. Aber die Pfiffe waren zu laut. "Marius, schau mich an", sagt Julian, seine Stimme ist beruhigend trotz des Sturms um sie herum. "Atme mit mir, okay? Einatmen... Ausatmen..."

Doch die Pfiffe sind zu laut. Sie füllen Marius' Kopf, lassen keinen Raum für Julians Worte. Die Welt um ihn herum dreht sich, alles wird dunkler.

Julian bemerkt die zunehmende Panik in Marius' Augen und zieht ihn näher an sich heran. "Marius, du musst mich hören. Du bist stärker als das. Du bist stärker als sie. Du bist stärker als diese Pfiffe. Du bist stärker als deine Angst." Verzweifelt hebt Julian den Kopf und sucht Edin. Er zieht Marius in seine Arme und spürt wie Marius sein Ohr auf seine Brust drückt. Marius lauschte dem Herzschlag von Jule und versuchte sich zu beruhigen. Er konnte sich nicht erklären wieso er so in Panik ausbrach. Klar die Pfiffe im Signal Iduna Park waren noch nie so laut vorallem nie gegen sie gerichtet. Marius spürte eine Hand auf seiner Schulter und dann hörte er Edins Stimme. Dieser wechselte ein paar Worte mit Julian.

Die beiden Spieler verliessen den Rasen. Marius fühlte sich schwach und verletzlich, aber Julian blieb an seiner Seite.

In den Katakomben des Stadions ist es beinahe still, nur das entfernte Echo der Fans und das leise Surren der Neonröhren dringen durch die dicken Betonwände. Julian führt Marius durch die langen, leeren Gänge, hält ihn fest an der Hand, als ob er befürchtet, Marius könnte wieder in seine Panik zurückfallen.

Sie erreichen die Kabine und Julian schliesst die Tür hinter ihnen. Es ist ein heiliger Ort, ein Ort des Teamgeistes und des Kampfes, aber in dieser Nacht ist es ein Zufluchtsort, ein Ort der Ruhe und des Trosts.

Julian führt Marius zu einer der Bänke und setzt sich neben ihn, zieht Marius in seine Arme. Sie kuscheln sich aneinander, finden Trost in der Wärme des anderen. Julian streicht Marius sanft über den Rücken, beruhigende, liebevolle Bewegungen, die Marius helfen, seine Gedanken zu sortieren.

"Mach dir keine Sorgen", flüstert Julian, sein Atem kitzelt Marius' Ohr. "Wir sind zusammen, wir sind stark. Lass den Lärm draussen. Hier drinnen zählt nur, was wir empfinden."

Marius nickt und lehnt seinen Kopf gegen Julians Schulter, lässt sich von der beruhigenden Nähe seines Partners trösten. Julian küsst sanft seine Stirn, dann seine Wange, bevor er seine Lippen auf Marius' legt. Es ist ein sanfter, liebevoller Kuss, voller Verständnis und Unterstützung.

Sie verbringen einige Zeit so, ineinander verschlungen. In diesem Moment gibt es keine Pfiffe, keine Enttäuschungen, nur sie beide, ihre Liebe zueinander und die Stärke, die sie aus dieser Liebe schöpfen.

Währenddessen begannen die Fans allmählich zu realisieren, dass ihre Reaktion übertrieben war. Die Enttäuschung über das Unentschieden war verständlich, aber sie erkannten, dass ihre Pfiffe die Spieler nur noch mehr belasteten.

Die Tür zur Kabine öffnet sich langsam, und die restlichen Teammitglieder betreten den Raum. Sie haben den Trubel der enttäuschten Fans hinter sich gelassen und sind nun hier, um Marius beizustehen. Marco Reus geht direkt auf Marius zu. "Marius, du bist ein wichtiger Teil dieses Teams. Wir alle wissen, dass du dein Bestes gibst. Lass dich nicht von den Pfiffen beeinflussen. Du hast unsere volle Unterstützung."

Auch die anderen Spieler versammeln sich um Marius und drücken ihr Mitgefühl aus. Emre Can klopft ihm auf den Rücken und sagt: "Wir stehen alle hinter dir, Marius. Du bist ein Teil dieser Familie, und wir lassen dich nicht im Stich."

Karim reicht Marius eine Flasche Wasser und klopft ihm auf die Schulter. Marius ist die ganze Aufmerksamkeit fast peinlich aber er ist auch dankbar.

Die Worte der Teamkollegen dringen tief in Marius' Herz. Er fühlt sich gestärkt, nicht mehr allein mit seinen Ängsten.

Edin betritt die Kabine und richtet seine Worte an das gesamte Team. „Heute haben wir unsere Leistung nicht erreicht. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt. Wir werden das morgen gemeinsam Analysieren. Die Fans sind enttäuscht und ich verstehe sie. Wir werden auch die Pfiffe und wie wir damit umgehen morgen besprechen. Lasst den Kopf nicht hängen. Die Fans stehen trotzdem hinter uns und wir werden ihnen Beweisen dass sie sich auf uns verlassen können. Wir kriegen das schon wieder hin!"

Fussball One Shots (Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt