Es war so schön mit meinem Bruder und seiner Freundin, die auch gleichzeitig meine beste Freundin ist, wieder Zeit zu verbringen.
Wir saßen auf der Couch, während die Pizza im Ofen war. Die Tür ging auf und Chris kam, fett grinsend, rein.
"Ich rieche esseeen." trellerte er fröhlich. Sein Blick ging durch die Runde und blieb bei Ryan stehen.
Ich war mir sicher, dass die beiden gerade kommunizieren, obwohl sie kein einziges Wort sagen. Scheinbar war die plötzlich entstandene Ruhe auch Laura unangenehm, denn sie räusperte sich. Beide Jungs schauten sie an, kommentierten aber nichts. Chris nahm wieder Augenkontakt mit Ryan an und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Sofort stand Ryan auf und beide wollten das Haus verlassen.
Lauras verwirrter Blick, sagte mir, dass sie genauso wenig verstand wie ich. Bevor die beiden Jungs durch die Tür verschwinden konnten, wollte ich Gewissheit haben und sicher gehen, dass sie nicht rausgehen nur um sich gegenseitig zu verprügeln.
"Wow, wow, wow wohin geht ihr? Euch gegenseitig die Köpfe einschlagen?" ich stemmte die Arme in die Hüfte.
Ryan zog seine Augenbraue hoch und fragte Chris ob er es mit erzählt hat. Ich konnte mir denken, dass es um deren Prügelei ging.
Mein Stiefbruder grinste meinen Bruder an.
" Nein wir werden uns nicht prügeln Schwesterchen, wir müssen nur reden."
Sofort fragte ich die Jungs warum sie Zeit miteinander verbringen obwohl sie sich nicht mögen.
" Dein Bruder ist voll in Ordnung." zuckte Chris mit den Schultern und verschwand aus der Tür, Ryan folgte ihm.Es vergingen einige Stunden und Laura machte sich auf den Weg in Ryans Wohnung wo sie übernachten würde. Er war zwar noch nicht zurück aber Laura hatte den Ersatzschlüssel bekommen.
Da es relativ spät war legte ich mich ins Bett, kurz bevor ich eingeschlafen bin, hörte ich wie jemand nach Hause kam.
Maike hatte mir geschrieben, dass sie übers Wochenende zu ihrer Freundin fährt, somit konnte es nur Chris oder mein Dad sein.
Laute Schritte ertönten auf der Treppe und meine Tür wurde aufgerissen.
Im Türrahmen stand mein Vater und sah nicht ganz nüchtern aus.
Ich schluckte schwer als er näher kam.
"STEH AUF!"
Sofort hüpfte ich aus dem Bett und stellte mich ihm gegenüber.
Wo ist Chris wenn man ihn braucht ? Oder Ryan ?
"Du hattest Glück, dass dieser Bängel dich vor mir gerettet hat aber ich schwöre dir, du wirst das bekommen,was du verdienst."
Ein stechender Schmerz ging durch die rechte Hälfte von meinem Gesicht.
Kurz darauf spürte ich den Schmerz an der anderen Wange.
Ich war nicht stark genug um meine Tränen zu unterdrücken.
"Warum weinst du ? Ich sollte einen Grund haben um zu weinen, schließlich hab ich so etwas wie dich als Tochter."
Ich schloss meine Augen und erinnerte mich daran, wie mein Vater sich vor kurzem noch für seine Aggresivität und Gewalt entschuldigt hat. Wie er alles angeblich bereut hat. Was wohl passiert ist ?
"Pack deine Sachen ich will dich heute Nacht hier nicht sehen. UND WENN RYAN WAS MITBEKOMMEN SOLLTE, DANN WIRST DU DAS DEIN LEBEN LANG BEREUEN." schrie mein Vater und schubste mich gegen die Wand. Mein Kopf stoß hart gegen die Wand und ich atmete scharf ein.
Mit geschlossenen Augen wartete ich paar Sekunden ab und packte danach paar Sachen in meine Tasche während mein Vater mich immerwieder hetzte.So schnell ich nur konnte, rannte ich die Treppen runter und zog meine Chucks an.
Von oben wurden mir noch Beleidigungen zugerufen, doch ich versuchte sie zu ignorieren.
Wo ich schlafen würde wusste ich nicht, denn ich traute mich nicht zu Ryan zu gehen.
Die erste Idee war zu Nina zu gehen aber in dem Zustand würde sie mich ausfragen.
Mein Weg führte in einen nahegelegenen Park wo ich mich auf eine Bank setzte und die ersten Sterne beobachtete.
So langsam beruhigte sich mein Atem und meine Tränen trockneten langsam auf meinen Wangen.Chris P.o.v.
Es war schon längst nach Mitternacht als ich nach Hause kam. Im Flur stolperte ich über die Schuhe von Jack ( Victorias Vater ). Mit dem Fuß schob ich seine Schuhe an die Wand und mir fiel auf, dass es die einzigen Schuhe im Flur waren.
Ich schaute auf mein Handy und merkte, dass meine Mutter mir geschrieben hat, dass sie übers Wochenende bei ihrer besten Freundin bleibt und ich solle auf mich und den Rest aufpassen.
Ich schlich leise nach oben, aus dem Schlafzimmer meiner Mutter hörte man Jack laut schnarchen.
Da ich nachschauen wollte ob Victoria schon schläft, öffnete ich ihre Zimmertür und entdeckte aber ein leeres Bett.
Danach prüfte ich das Badezimmer aber auch dort war sie nicht.
Meine Versuche sie per Anruf zu erreichen waren erfolglos also beschloss ich Ryan anzurufen.
Dieser regte sich auf, da auch er nicht wusste wo unsere Schwester sein könnte.
Mein schlechtes Gewissen meldete sich.
Wäre ich bloß zu Hause geblieben.
Vielleicht hat sie sich auf eine Party rausgeschlichen.
Doch dieser Gedanke war absurd, sie würde Ryan, Laura oder mir Bescheid sagen außerdem wer sollte sie eingeladen haben? Alleine gehen würde sie nicht.
Die einzige schlaue Idee war einfach ihren Vater zu fragen.*
Ich fuhr mit Ryan durch die Straßen und wir hielten Ausschau nach Victoria.
Jack meinte sie wäre bei einer Freundin doch das war definitiv gelogen.
Neben seinem Bett stand eine leere Bierflasche welche ganz sicher nicht seine erste war.
Als mir die Situation von vorhin in den Sinn kam, hatte ich ein schlechtes Gefühl.
"Vorhin als Jack nach Hause kam, hat er Victoria gerufen und sie ist runtergegangen. Kurze Zeit später ging ich hinterher und beide standen da am Ende der Treppe. Jacks Hand war gehoben und ich dachte er würde sie schlagen aber plötzlich umarmte er sie. Glaubst du etwa. ... ?"
Ryan schnitt mir das Wort ab, doch was er sagte raubte mir den Atem.-----------------
Ja ich weiß ich habe lange nichts gepostet aber ich hatte viel mit der Schule zu tun und zu allem Überfluss ist mein Handy kaputt gegangen.
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Was glaubt ihr sagt Ryan zu Chris am Ende ?
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Doppelleben
RomanceSarah Victoria Haddington ist 17 Jahre alt und hat zwei Gesichter. In der Schule und unter ihren Freunden ist sie fröhlich, verrückt und vor allem stark. Zu Hause, bei ihrem Vater, ist Sarah jedoch ängstlich und schwach, denn ihr Vater macht ihr das...