Nachdem ich wütend aus dem Wohnzimmer heraus gestürmt war und wieder mein Zimmer aufgesucht hatte, stand ich einfach nur mit geballten Fäusten mitten im Raum und starrte gedankenverloren an die Wand vor mir.
Das alles musste eine beschissener Alptraum sein. So düster und dunkel, wie es hier war, hoffte ich wirklich noch darauf und kniff mir mehrere Male fest in meinen Arm.
Doch ich wachte nicht auf und es gab einfach keinen Ausweg mehr für mich - außer so auszuflippen, dass sie mich aus Angst vor Vergeltung sofort vor dir Tür setzen würden.
Entschlossen dazu, komplett durchzudrehen, riss ich die Vorhänge schreiend von der Stange herunter und wirbelte sie einmal quer durchs Zimmer, um anschließend auch den kleinen Schreibtisch in alle Einzelteile zu zerschlagen. Wie in einem Wahn gefangen, liefen mir Tränen die Wangen herab und immer hysterischer zerstörte ich einfach alles, was sich um mich herum in diesem Zimmer befand. Ich hörte auch dann nicht auf, als ich den Spiegel des Kleiderschranks zerschlug und meine Faust von den Scherben anfing zu bluten. Es war mir scheiß egal! Mir war alles egal! Zumindest alles, was mit diesem Alptraum zu tun hatte!
Ich wollte nach Hause! Dorthin, wo Menschen waren, die mich gut behandelten und die mich nicht gefangen hielten, als wäre ich ein Tier, das man so dressieren könnte, wie man es gerne haben wollte.
"Hör auf!"
Eine dunkle Stimme ertönte hinter mir und ohne mich herumzudrehen, bückte ich mich blitzschnell herunter und nahm eine der Glasscherben fest zwischen meine Finger. Das Glas borhte sich an einer Stelle schmerzhaft in meine Haut und obwohl es so unglaublich weh tat, presste ich schweigend meine Zähne zusammen und war bereit, mich bis auf den Tod zu verteidigen und mich hier heraus zu kämpfen.
Kaum drehte ich mich in diesem Chaos zur Tür herum, erkannte ich dort stehend Damien, der sich fassungslos im Zimmer umsah. Anscheinend konnte er nicht glauben, dass je eine Frau sich so gewehrt hatte, bei Kieran zu leben. Doch ich war keine dieser notgeilen Wölfinnen, die nur darauf aus waren, einen mächtigen Partner an ihrer Seite zu haben. Ich erhoffte mir mehr von meinem Leben.
"Du wirst mich jetzt auf der Stelle gehen lassen!", zischte ich feindselig in seine Richtung und hob dabei meine zitternde Hand etwas an, um ihm die Scherbe so besser zu demonstrieren. Es verlief jedoch für mich nicht so, wie ich es mir erhofft hatte - denn statt Angst, sah ich nur noch die reinste Belustigung in seinen Augen aufblitzen.
"Mutiges Mädchen", grinste er mit hochgezogener Braue und kam plötzlich in ganz langsamen Schritten direkt auf mich zu. Ich musterte ihn irritiert - hörte dabei zu, wie die Glasscherben unter seinen Schuhen knirschten und trat gleichzeitig einige Schritte von ihm zurück. Er fuhr sich ganz lässig durch seine dunklen Haare und blieb genau vor mir stehen, um mich neugierig von oben herab zu betrachten.
"Einen Schritt weiter und du kannst dich von deinem Wolfsein verabschieden!", warnte ich ihn und bemerkte dabei selbst, dass meine Hand immer heftiger zitterte. Ich hatte plötzlich keine Ahnung mehr, was ich hier tat und wusste auch nicht, wie ich weitermachen sollte. Es schien eine Sackgasse, denn egal wie ich es gedanklich drehte und wendete, dieser Weg würde für mich niemals in die Freiheit führen. Doch aufgeben war keine Option mehr.
"Mir wird so langsam einiges klar." Seine Stimme durchbrach diese zereißende Stille und ich spürte mein Herz so stark klopfen, dass mir allein von diesem Gefühl leicht schwummrig wurde. "Du willst die Verbindung nicht und anstatt dich zu verwandeln, nimmst du dir ein Messer zu Hand. Bist du überhaupt eine Wölfin?", lachte er höhnisch, da riss ich aber ungläubig meine Augen auf und machte einen gewagten Schritt auf ihn zu, sodass ich ihm die Scherbe direkt an seinen Hals drücken konnte. Mir entging nicht, dass er flüchtig an mir heruntersah. Vermutlich wollte er sich vergewissern, ob meine Verletzung verheilt war. Ein Mensch hätte tagelang Schmerzen gehabt, doch meine Wunde war bereits wieder geheilt.
"Ob Wölfin oder nicht, du lässt mich jetzt gehen!"
"Ist das so?"
Herausforderd drückte ich die Scherbe noch etwas fester in seine Haut und sah warnend zu ihm auf. Das Adrenalin schoss mir dabei durch den gesamten Körper - doch Damien schien ruhig ... so ruhig, dass er mich wirklich nervös machte.
"Jetzt!", rief er mit einem dreckigen Grinsen und ich sah verwirrt an ihm vorbei zur Tür, durch die plötzlich zwei weitere Männer ins Zimmer traten. Sie waren groß und trugen beide dunkle Klamotten, was sie noch gruseliger wirken ließ.
"Lasst mich bloß in Ruhe!", drohte ich unter überschlagener Atmung und wurde aber so schnell von einem der beiden gepackt, dass ich nicht Mal hätte reagieren können. Die Glasscherbe aus meinen Händen fiel vor mir zu Boden und obwohl dieser Wolf mich fest im Griff hatte, versuchte ich weiterhin wild um mich zu schlagen. Es war aber vollkommen hoffnungslos und ich bereute es, Damien diese scheiß Scherbe nicht sofort in den Hals gerammt zu haben.
"So mutig und doch so schwach", kommentiere er meine jämmerlichen Versuche, mich zu befreien und nickte anschließend dem Typ hinter mir zu, der sich auch gleich mit mir in Bewegung setzte.
"Wo bringst du mich hin?!", brüllte ich voller Verzweiflung und er führte mich gewaltvoll weiter in den Flur hinaus, um bis zum Ende des Ganges zu laufen. Ich war außer mir vor Wut, als Damien dort eine Tür öffnete und es ließ meine Verzweiflung nur noch weiter wachsen, als mir durch diesen intensiven Geruch klar wurde, dass es sich um Kierans Schlafzimmer handelte.
"Nein!", schrie ich erneut auf und wurde aber so unsanft zu Boden geschubst, dass ich mir meine blutende Hand noch mehr verletzte. Ich riss mich aber mit aller Macht zusammen und wollte so schnell es geht wieder aufstehen, da spürte ich aber etwas eiskaltes um meinen Hals herum.
Mit weit aufgerissenen Augen umfasste ich das Metall und kniete mich hin, um flehend zu Damien aufzusehen.
"Petra wird dir Essen bringen und die Leine reicht bis zum Badezimmer", erklärte er triumphierend und ging genau vor mir in die Hocke, um mich amüsiert zu mustern. "Passe dich an. Wäre besser für dich."
"Verreck in der Hölle, du scheiß Kerl!", zischte ich und wollte wütend auf ihn los, doch ich hatte keine Chance. Er erhob sich viel zu schnell wieder und verließ mit den anderen beiden das Schlafzimmer, woraufhin ich nur noch hörte, dass sie es von außen abschlossen.
"Wartet!", schrie ich auf und hustete sofort los, als ich förmlich spürte, wie mir das kalte Metall die Luft abschnürte. Ich wollte es von meinem Hals loswerden, doch es saß fest und ich würde es niemals schaffen, alleine aus dieser Lage herauszukommen.
Verzweifelt drehte ich mich herum und folgte der Kette aus Eisen, die am unteren Teil des Bett-Pfostens fest gemacht war. Auch sie würde ich nicht einfach lösen können und es machte mich schier wahnsinnig, jetzt nichts mehr tun zu können, als zu warten. Warten darauf, dass ich Kieran umbringen könnte.
Fertig mit meinen Nerven, setzte ich mich auf den Boden und lehnte meinen Rücken an das Bett. Ich beobachtete meine blutende Hand und sah unter Tränen dabei zu, wie schnell die Wunde heilte. Wir Wölfe schienen perfekt zu sein und als nur nach wenigen Minuten meine Hand wieder aussah, als wäre nie etwas gewesen, wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht.
Doch wir waren eben nicht perfekt. Zumindest nicht, wenn es darum ging, ein selbstbestimmtes Leben zu leben. Ich erfuhr es am eigenen Leib und wo ich früher einmal dachte, es gäbe nichts schlimmeres, als die Regeln eines Rudels einzuhalten, so wurde ich nun eines besseren belehrt.
Es gab nämlich etwas Schlimmeres... die Gefährtin eines Mannes zu sein, den man nie gewollt hatte. Und selbst wenn ich ihn los werden würde, so würde mir nur noch ein einsames Leben bleiben, in dem ich nie die wahre Liebe finden würde. Für meine Wölfin gab es nur ihn ...
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Arme Marcelina
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Alpha - Gefangen in seiner Dunkelheit
वेरवुल्फ़Updates: Montag 20:00 Uhr Genre: Werwolf/Darkromance Sind sie wahr? Die Geschichten über die brutalen Alphas, die uns schon von klein auf von den Ältesten erzählt wurden? Starke, dominante Männer, die Frauen wie Trophäen um sich herum sammelten, e...