Adela
Ich blinzele gegen das Licht an, welches mich blendet. Erst als meine Augen nicht mehr tränen, öffne ich sie ganz. Ich bin in meinem Zimmer. Dann merke ich, dass ich auf etwas liege, was sicher nicht mein Kissen ist. Es ist eine Person, soviel kann ich schon sagen. Dieser jemand streicht meine Haare, was sich unglaublich gut anfühlt. Meine Kopfschmerzen killen mich nämlich im Moment und diese Berührung ist so wohltuend.
Ich schließe genüsslich die Augen und lege den Kopf in den Nacken, um diesen Berührungen entgegenzukommen. Langsam öffne ich meine Augen, aus Angst, mir könnte wieder schwindelig werden.
Mein Körper kribbelt bei diesen Berührungen. Aber als ich die Person ansehe, die hier ist, bleibt mein Herz für eine Sekunde stehen, nur um dann schneller weiterzuschlagen.
Fieberhaft versuche ich mich daran zu erinnern, was denn gestern alles passiert ist, aber mir will es nicht einfallen. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass es wohl wichtig gewesen war. Und vermutlich auch schlimm, da ich einen Filmriss habe, wobei... ich habe doch keinen Alkohol getrunken. Also wieso zum Teufel geht es mir dann so miserabel?
Ich nehme mir aber eine Minute, um den Mann in meinem Bett länger zu betrachten. Er ist schon wach, halb liegend halb sitzend hat er sich ans Kopfende gelehnt und schaut aus dem Fenster. Er hat noch nicht gemerkt, dass ich wach bin. Jayden hat auch einen leichten Bartschatten, was mir an ihm besonders gut gefällt. Erst jetzt beschließe ich, auf mich aufmerksam zu machen.
„Jayden.", krächze ich heiser. Es tut weh zu reden, aber ich kann mich nicht erinnern wieso. Bei seinem Namen dreht er ruckartig den Kopf zu mir und sieht mich aus seinen grünen Augen erleichtert an, bevor er jedoch die Stirn runzelt und besorgt dreinblickt.
„Hey.", flüstert er sanft und streicht über mein Gesicht, was mich erneut die Augen schließen lässt. Ich rutsche von seinem Körper runter. Jayden richtet sich auf und hockt sich vor mein Bett, wo er mit seinen Berührungen fortfährt. „Dela." Wehmütig zieht sich mein Herz zusammen, als er seinen Kosenamen für mich benutzt. „Wie geht es dir?" Er zieht eine brennende Spur zu meiner Wange, an der er anhält. „Weißt du noch, was gestern passiert ist?", will er wissen.
Ich schüttele den Kopf. Aber als ich der Decke an meiner nackten Haut bewusst werde, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich es überhaupt wissen will.
„Keine Sorge. Nichts zwischen uns ist passiert.", fügt er schief grinsend hinzu, so, als ob er meine Gedanken lesen könnte. Kennt er mich wirklich schon so gut? Erleichtert will ich ihm widersprechen, dass es nicht das ist, was mir Sorgen bereitet, aber er hätte das erste Wort bereits Lüge gestraft, weshalb ich einfach still bin.
„Was ist denn passiert?", hacke ich nun doch vorsichtig nach.
„Bis wohin weißt du es noch?" Gute Frage. Sehr gute Frage, zu der ich keine richtige Antwort geben kann, weil alles so verschwommen ist, bevor einfach alles weg ist. Und ich kann nicht sagen, ob es Wirklichkeit war oder ein Produkt meiner Fantasie. Aber Jayden hilft mir auf die Sprünge, in dem er die einzelnen kleinen Events aufzählt, bei denen ich nicke oder den Kopf schüttele.
Jayden erzählt mir alles von Anfang an bis zum Ende. Jedes noch so schlimme Detail gestriger Nacht. Ich kann es nicht fassen, dass mir jemand K.O. – Tropfen in mein Wasser gemischt hat. Oder das Mom und Alex jetzt das mit Pete wissen. Und das war laut Jayden das letzte Ereignis, bevor ich erschöpft eingeschlafen bin. Fassungslos höre ich ihm zu, während er mir alles berichtet. Hin und wieder ballt er seine Hände zu Fäusten und spricht aus zusammengepressten Zähnen, aber ihm beruhigend über die Schulter zu streichen unterlasse ich.
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Not you. Please.
Romance》Band 1《 Nach einem Unfall, bei dem Adela ihren Vater verloren hat, befindet sie sich nur noch auf Autopilot. Sie versucht für jeden da zu sein und alle glücklich zu machen. Dabei wacht sie jede Nacht schreiend aus ihren Träumen auf. Eines Tages beg...