Tia
Natürlich ließ Jarik sich nach diesem Vorfall nicht beruhigen und ich wurde unverzüglich ins Krankenhaus gebracht.
Dort musste ich mich dann aber mit einem verärgerten Jarik und nicht länger mit einem Ängstlichen auseinandersetzen.
Denn selbstverständlich befragte mich der Arzt danach, wie ich meine Diabetes die letzten Monate und Jahre behandelte, um solch negative Symptome so gut es ging, zu unterdrücken.
Unter den strengen Blicken von Jarik, aber auch dem Arzt, gestand ich schließlich das, was mir seit einiger Zeit schon Sorgen machte.
Unteranderem, dass ich weder das Geld zum Überwachen meines Blutzuckers hatte, noch ausreichend finanzielle Mittel, um mir regelmäßig Insulin leisten zu können.
Wobei ich Letzteres eigentlich auch nicht zwingend bräuchte, wenn ich einfach regelmäßig und ausreichend aß.
Als ich das aber äußerte, war nicht nur Jarik geschockt, sondern auch der Arzt.
«Mrs. Makrow, Sie können nicht so leichtsinnig mit ihrer Erkrankung umgehen. Auch, wenn die Symptome seltener werden, sobald sie ihr Essverhalten gründlich kontrollieren, kann es dennoch zu Vorfällen kommen. Und diese müssen Sie irgendwie unter Kontrolle bekommen, bevor Ihnen nur noch durch die Hilfe Anderer geholfen werden kann!»
Ich schluckte schwer und kam mir dabei irgendwie so vor, als wäre ich in der Schulzeit und hätte gerade Ärger bekommen, weil ich auf dem Schulhof eine Zigarette rauchte.
Eventuell kam das einmal sogar vor und auch da wurde ich von einem Lehrer stark dafür gerügt. Das gleiche unwohle Gefühl hatte ich auch jetzt... Noch dazu, weil Jarik bestätigend, zu den Aussagen des Arztes, nickte.
Sie hielten mich für verantwortungslos... Das wusste ich. Aber sie kannten ja auch nicht meine Gründe: «Ich hatte nun mal kein Geld, denn ich musste und wollte mich lieber um meinen Sohn kümmern. Zudem kam auch eine Krankenversicherung für mich nicht in Frage... aus dem selben Grund.»
Der Arzt seufzte traurig. Wenigstens er konnte meine Situation vielleicht ein wenig verstehen. Jarik hingegen trat nah an mich heran. Ich saß auf einer dieser Untersuchungsliegen und er stützte seine Hände links und rechts neben meinen Beinen ab, sodass er mit seinem Gesicht auf Höhe von Meinem war.
«Ich weiß, dass du vor ein paar Wochen kein Geld hattest. Und irgendwie verstehe ich deine Beweggründe für diese Zeit. Zumal ich das Gleiche an deiner Stelle auch tun würde, wenn es um Théo ginge. Aber das ist keine Begründung, wieso du es mir nicht sagtest oder um Hilfe batst, nachdem ihr bei mir eingezogen seid!»
Ich musste ihm zugute halten, dass er ungewöhnlich leise und ruhig mit mir sprach. Aber dennoch spürte ich es unter der Oberfläche brodeln.
Schließlich gab ich das, kleinlaut zu, was er sich wahrscheinlich schon denken konnte: «Es ist dein Geld, nicht Meins! Ich nehme keine Almosen an!», flüsterte ich leise, damit der Arzt Nichts von unserem kleinen Gespräch hörte.
Jarik streichelte über meine Wange: «Ich weiß, dass du zu stolz dafür bist, T. Und auch, wenn du mich dafür wieder als Arschloch bezeichnest, werde ich dich dazu zwingen, die "Almosen" anzunehmen.» Ich hielt die Luft an und dann drehte er sich zu meinem behandelnden Arzt um. «Geben sie ihr Alles, was sie braucht, damit sie ihre Diabetes kontrollieren und behandeln kann. Ich zahle, egal wie viel es kostet!»
Und es kostete höchstwahrscheinlich Einiges... Denn Jarik meinte es ernst, als er den Arzt aufforderte mir ALLES zu geben, was ich bräuchte.
Denn als wir nach ein paar Stunden das Krankenhaus wieder verließen, fühlte ich mich so gut ausgestattet, dass ich wahrscheinlich problemlos eine eigene Apotheke eröffnen könnte.
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Her Man. (Mafia)
RomanceDarkromance/// Mafiaromance/// Abgeschlossen. Ein Spinoff zu der Buchreihe "The other woman". Es wäre empfehlenswert die Trilogie über Adara & Nikolaj zuerst zu lesen, bevor du mit dieser Geschichte anfängst. "Ich hasse ihn!" Tia & Jarik - So gegens...