Drei Wochen vergingen und sie fanden keine Antworten. Der Bücherstapel war um ein Drittel geschrumpft. Frustriert schlug Ryoma das Buch zu, das vor ihm lag. Sie arbeiteten in Schichten, wechselten sich ab. Um den Kopf freizubekommen, wanderte Ryoma oftmals durch den Garten. Er hatte Leviathan und Hayden auch bei Trainingskämpfen beobachtet und war mehr als fasziniert gewesen. Die Bewegungen waren flüssig, die Muskeln wanderten unter deren Haut. Dennoch, seine Augen hatten nur an einem Dämon gehangen. Sein Fluchmal war weiter gewachsen, bedeckte nun seinen Unterbauch.
Zwischen ihm und Leviathan herrschte eine seltsame Stimmung. Es war, als warte der Dämon auf etwas. Im einen Moment hatte er das Gefühl, dass er ihn beobachtete, im anderen war er fort. Sein Bauch wurde warm und er schaute auf. Bernsteinfarbene Augen trafen auf seine und sie hielten sich in diesem Moment. Ich will ihn berühren. Doch der Dämon hatte keine Andeutungen in diese Richtung gemacht. Sie schliefen in getrennten Zimmern. Manchmal hatte er das Bedürfnis seine Hand nach Leviathan auszustrecken, als würde ihn etwas in seine Richtung ziehen.
Hayden bemerkte die Spannung zwischen den beiden. Er konnte es nicht erklären, doch zwischen den beiden war eine Verbindung, die er nicht fassen konnte. Wenn sie Herzen wären, dann wüssten sie es doch schon. Es hatte keine Andeutungen gegeben und er machte sich zunehmend Sorgen um seinen Fürsten. Leviathan suchte nach einer Lösung, doch sie hatten nichts gefunden. Die Anspannung stieg.
Der Dämon sah, wie der Sìthe-Dämon erneut durch den Garten wanderte. Mit den Fingern fuhr er liebevoll über die Blütenblätter und roch daran. Er sah trotz seiner Größe delikat aus, wie eine Blume, die man beschützen musste. Aus einem Impuls heraus lief er zu Ryoma. „Ryoma, möchtest du mich auf den Markt begleiten?"
Auch wenn sie nach einer Lösung suchten, Ryoma war mehr oder weniger hier eingesperrt. Ein bisschen Abwechslung half vielleicht und steigerte die Motivation. Die exotischen Augen blickten Hayden an. „Ja, liebend gerne", sagte er und ein unschuldiges Lächeln wanderte auf dessen Gesicht.
Ryoma wollte die Welt der Dämonen näher kennenlernen, sie entdecken. So folgte er Hayden in das Anwesen und legte sich einen Umhang um, der seinen Kopf bedeckte. „Solange du dich bedeckt hältst, sollte es kein Problem geben. Wir kaufen einige Gewürze und Zutaten ein. Vielleicht findest du ja auch etwas, das dir gefällt." Begeisterung machte sich in Ryoma breit.
Hayden rief ein Portal und sie reisten zum großen Markt. Es ist wie damals. So gerne hätte er damals die Gegend näher erkundet und nun hatte er die Möglichkeit. Vor ihm erstreckte sich ein großer Platz mit unzähligen Ständen. Gerüche und Stimmen hüllten ihn ein. Er fühlte sich wie ein Kind, das zum ersten Mal auf ein großes Fest ging. Fantastisch.
Während sie durch die Reihen liefen, blieb er nahe bei Hayden. Als Erstes besuchten sie einen Gewürzstand. Der Händler ließ ihn sogar probieren. Ein exotischer Geschmack legte sich auf seine Geschmacksknospen und er bekam warme Backen. Sie liefen weiter zu einem Obststand, während Hayden ihm über die Gegend und auch die Händler Geschichten erzählte. Ryoma lauschte und musste lächeln.
Als er an einem Stand mit Schmuck vorbeilief, hielt er inne. Hayden schaute ihn fragend an. Ryomas Augen waren an den Schmuckstücken hängen geblieben, das sich am Rand des Standes befanden. „Willst du dich etwas umsehen?", fragte Hayden. Ryoma nickte nur. De Dämon gab ihm einen Beutel und fügte hinzu: „Kauf das, was du möchtest."
Bedächtig nickte er, schaute die einzelnen Schmuckstücke. Jedes war so fein gearbeitet, so viel Liebe zum Detail. Seine Augen wanderten weiter, bis sie an einem Armband hängen blieben. Es hatte ein schönes, dunkelbraunes Lederarmband, auf dem ein schwarzer Drache aufgebrannt war. In der Mitte war ein Metallstück, in das ein Bernstein eingelassen war. Es ist wunderschön. Der Stein erinnerte ihn an zwei sinnliche Augen. Es erinnert mich an ihn. Er wusste nicht warum, doch er wollte es ihm schenken.
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Ryoma - ein schicksalhafter Fluch (BAND 9) ✅️
Фэнтези„Du verspürst keine Furcht vor mir, noch Abscheu", stellte Leviathan fest. Seine Hand lag immer noch an der warmen Wange. Ein trauriges Lächeln trat auf Ryomas Lippen und er legte seine Hand auf die des Dämons. „Nein, denn du hast nichts getan, um m...