Luxes blickte zu der Dämonin, die seit Jahrhunderten für ihn arbeitete. „Sprich, Klira."
Klira, eine Kage-Dämonin, saß vor ihm. Ihre schwarzen Haare waren kurz und ihre Haut und Augen dunkel, wie es für ihre Rasse üblich war. „Wir haben einige Spuren gefunden, meine Leute sind den Gerüchten nachgegangen. Ein Dämon aus Mammons Reich, der auf Artefakte spezialisiert ist, hat uns einen Hinweis gegeben. Er sagte, dass ein Artefakt, auf das diese Beschreibung passt, vor langer Zeit gesichtet worden ist."
Sie hielt inne, zeigte einige Zeichnungen des Artefakts. „Er sprach davon, dass der Ring von einem Dämon genutzt worden war, er infolgedessen aber zu einem Baum erstarrt war, da er sich ewiges Leben gewünscht hatte. Dieses Artefakt erfüllt Wünsche, doch nicht auf die Weise, wie es sich der Besitzer wünscht."
Schweigend hörte Luxes Klira zu. „Seiner Aussage nach hängt die Wirkung von mehreren Faktoren ab. Welcher Wunsch wird geäußert? Dabei ist die Formulierung wichtig. Welche Absichten stecken hinter dem Wunsch und was ist der einfachste Weg, diesen zu erfüllen? Dabei ist einfach aber nicht nach unserer Definition abhängig. Das Wechseln der Rasse ist also kein schwieriger Umstand, denn es ist lediglich eine Veränderung des Trägers, keine der Umgebung oder anderer Personen."
Verstehe. „Wenn wir den Ring finden und Ryoma legt ihn an, spricht den Wunsch aus, dass der Fluch gebrochen wird, könnte es anders geschehen, als wir es beabsichtigen."
Klira nickte. „Ja, beispielsweise könnte er sterben, dann wäre er gebrochen. Das wäre am einfachsten."
Das war riskant. Klira war jedoch noch nicht fertig. „Es gibt noch etwas. Der Ring scheint eine Art eigenen Charakter zu haben. Personen, die er als nicht würdig empfindet, bestraft er mit seinem Wunsch auf die schlimmste Weise. Eine Dämonin, die zahlreiche Sklaven gequält und getötet hat, hat diesen getragen und den Wunsch geäußert, ein wunderschönes Antlitz zu erhalten."
„Lass mich raten, dieser Wunsch hat sich erfüllt."
Die Dämonin nickte. „Ja. Sie wurde so schön, dass niemand sie mehr ansehen konnte. Jeder, der sie anschaute, spürte unsägliche Schmerzen und wendete sich ab. Sklaven, die sie zwang, sie anzuschauen, erblindeten."
Das war eine grausame Strafe für eine Dämonin, die von jedem angeblickt und verehrt werden wollte.
„Gut. Über die Formulierung und die anderen Aspekte machen wir uns Gedanken, wenn wir den Ring haben. Weißt du, wo er ist?", sagte Luxes.
Dieses Mal zögerte die Dämonin. „Unseres Wissens nach war er Teil einer Versteigerung und ist vor über tausend Jahren in den Besitz eines hochrangigen Dämons übergegangen. Leider wissen wir nicht, wer dieser Dämon ist. Mein Team ist auf der Suche nach möglichen Teilnehmern der Veranstaltung, doch viele davon sind bereits gestorben. Es ist schwierig, diese noch zu finden."
Vor allem hatten sie nicht mehr viel Zeit. Ryoma lief die Zeit davon, doch sie mussten es versuchen. Währenddessen würde er sich über die Formulierung Gedanken machen. Wir werden ihn finden. Du wirst nicht sterben, Ryoma.
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Nix lief zu dem Raum, in dem er seinen Gefährten finden würde. Die Nachricht, dass Lyric sein Kind unter dem Herzen trug, hatte die anderen überrascht, doch sie hatten viele Glückwünsche erhalten. Für die kommende Zeit würde Lyric zurückschrauben. Seine Position als Sayennes Wächter hatte er an Zack übergeben.
Nachdenklich saß Lyric auf dem Sofa, welches ein grünes Efeumuster hatte. Er fuhr über seinen Bauch.
„Alles in Ordnung, mein Herz?", fragte Nix, der sich zu ihm setzte.
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Ryoma - ein schicksalhafter Fluch (BAND 9) ✅️
Fantasy„Du verspürst keine Furcht vor mir, noch Abscheu", stellte Leviathan fest. Seine Hand lag immer noch an der warmen Wange. Ein trauriges Lächeln trat auf Ryomas Lippen und er legte seine Hand auf die des Dämons. „Nein, denn du hast nichts getan, um m...