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F I N A L E

L U C I A N A

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L U C I A N A

I'm God - Clams Casino

Mit ein Paar anrufen an Ramon Valentino habe ich es wirklich geschafft mir einen Privatjet zu besorgen, der mich nach Spanien fliegen kann. Ich will nicht mehr mit Ilian in einem Hotel sein und vor allem will ich nicht das er mir folgt. Das mir irgendjemand folgt. Endlich habe ich mir einen Plan gemacht und nutze mein Bankkonto damit zu verschwinden. So weit wie möglich, obwohl mein Herz hier bleiben möchte.

Spanien. Dort ist die Familie meiner richtigen Mutter. Ich beherrsche die Sprache etwas und man kann es kaum glauben, aber ich bin eine Millionärin und das muss ich nun zu meinem Vorteil nutzen. Ich schaffe es ohne Papiere zu reisen, einfach weil ich einen Nachnamen trage, der mehr wiegt als ein Menschenleben. Verträumt starre ich wie der Privatjet auf der weiten Landebahn landet und die Sonne Italiens unter geht. Die orangen Strahlen streifen meine Haut und ich blicke hoch in den Himmel. Das ist mein erster Schritt alleine und ich fühle mich irgendwie bereit, auch wenn es in meinem Herzen sticht.

"Der Flieger ist gleich bereit Miss." informiert mich die Stewardess freundlich und ich nicke benommen. Ich habe nichts außer mein Handy dabei, doch das sollte reichen, bis ich dort ankomme. Ramon meinte er schickt mir meine Kreditkarte zu und die kann ich dann dort grenzenlos verwenden. Ich war wirklich überrascht als ich gemerkt habe, wie einfach es ist wenn man Reich ist. Es ist alles so verdammt einfach. Nichts kann mir noch in den Weg kommen.

Ich atme die warme Sommerluft ein und dann spüre ich plötzlich einen Blick in meinen Rücken. Ich brauche mich nicht umdrehen um zu wissen wer es ist.

"Geh nicht." ertönt seine tiefe Stimme und alles in mir erstarrt. Traurig schließe ich meine Augen, bevor ich mich schweratment umdrehe und in altbekannte blaue Augen sehe. Ich halte inne, als ich seine verwüsteten Haare sehe, sein unordentliches Hemd und seine aufgeschlürften Finger. Hinzu kommt seine gerötete Wange und sofort macht sich Sorge in mir breit. Doch in der nächsten Sekunde weiß ich das der andere bestimmt schlimmer aussieht. Ich weiß das Ilian schlimmer aussieht und es breiten sich Schuldgefühle in mir aus. Ich will nicht das jemand wegen mir verletzt ist. Schweigend sehe ich ihm in die Augen und spüre wie jeder Teil meines Körpers zu ihm will. Es zieht mich förmlich zu ihm, doch ich unterdrücke es mit all meiner Kraft.

Ich habe mich bereits entschieden und den Grund dafür darf Sandro niemals erfahren.

"Geh bitte nicht." fleht er nun und es schießt wärme in seine Augen und schmerz direkt in mein Herz. Sofort sind seine Worte Salbe für meine Narbe und ich atme zittrig ein. Die Sonne erhellt sein perfektes Gesicht und seine blauen Augen glühen so richtig. Dieser Mann war der schönste Mensch den ich je in meinem Leben getroffen habe. Ich liebte alles an ihm. Wirklich alles. Seine Gesicht hat die perfekte Perfektion.

"Wieso nicht?" Wage ich es zu Fragen und der Wind weht durch meine Haare. Seine Hände sind zu Fäusten und ich glaube ich habe Sandro noch nie so aufgewühlt gesehen. Noch nie so offen.

"Weil ich dich brauche. Ich schaff das nicht ohne dich." presst er ernst hervor und ich erkenne die pure Wahrheit in seinem Gesicht. Keine Lügen. Keine Mauer. Keine Masken.

Doch all das kommt zu spät.

"Wieso hast du dann nie angerufen?" frage ich ihn als nächstes und mein Herz zieht sich bei seinem Anblick zusammen. Vieles wäre anders gekommen, wenn er für mich gekämpft hätte.

"Ich... dachte du kommst wieder. Ich dachte du liebst mich." spricht er aus und seine Worte stechen sich tief in mein Herz.

"Ich liebe dich Sandro, mehr als jemals gut für mich war." Und das ist nichtmal gelogen. Ich liebe ihn wirklich sehr und es bricht mir das Herz das sowas aus uns geworden ist. Es bricht mir das Herz ihn zu verlassen, weil ich ihn so sehr brauche. Mein Herz braucht ihn.

"Ich liebe dich auch Luciana." erwidert er ernst und sieht mir dabei tief in die Augen. Genau das wollte ich so dringend von ihm hören, aber das kommt zu spät. Meine Augen werden augenblicklich feucht und mein Hals schnurrt sich immer enger zu.

Ich muss gehen.

"Du kannst es mir nicht zeigen." stelle ich fest und er atmet gepresst aus.

"Es tut mir leid das ich so...kalt bin." gibt er zu und es zischt unglaublicher Schmerz durch seine Augen. Meine Finger zucken, weil ich ihn umarmen will und ihm versprechen will das ich ihn nicht verlassen will, aber ich habe mich bereits entschieden. Meine Finger wollen ihn aufbauen und ihn warm halten. Ich will ihn wieder zusammenflicken und ihm Mut geben. Mein Wesen lässt es nicht zu, das er sich für sich entschuldigt. Ich liebte seine Wärme, genauso wie seine Kälte, weil sie ein Teil von ihm war.

Und es bricht mir so laut das Herz, das ich es sogar in meiner Brust zerbrechen höre.

"Ich habe mich schon entschieden." lasse ich ihn wissen und er sieht atemlos zu mir. Er sieht so verletzlich und einsam aus. Ich ertrage seinen Anblick gleich nicht mehr. Er zerfetzt mich und raubt mir den Atem.

"Also warst das also?" fragt er mit zittriger Stimme und meine Beine beginnen zu zittern.

Oh Sandro ich will dich nicht verlassen, aber ich muss es tun Amore.

Ich beiße mir hart auf meine Zunge, als eine Träne über meine heiße Wange rollt. Seine Augen sind plötzlich so warme Sommeraugen. Sie sind so warm wie der Sommer Italiens und so zerbrechlich wie eine Vase. Sein sonst typisches dunkles Meer, verwandelt sich plötzlich in einen Sonnenuntergang voller Ozeanblauen Farben. Ich liebe seinen Sonnenuntergang und ich liebe seine Augen. Blau. Die Farbe meines Lebens.

"Das wars." presse ich hervor und spüre wie mein Herz stockt.

Er sieht zu mir und ich traue mich einen Schritt auf ihn zu zumachen. Unruhig bleibe ich vor ihm stehen und er sieht zu mir runter, sowie als wäre ich seine Welt. So wollte ich schon immer von ihm angesehen werden. Das ist alles was ich jemals wollte und trotzdem kann ich nicht bleiben.

Ich kann nicht....

Vorsichtig lege ich meine Lippen auf seine heiße Wange und spüre wie mir wieder eine Träne über die Wangen läuft. Ich schließe schmerzerfüllt meine Augen und spüre wie sich der Kummer durch meine Adern frisst. Es fühlt sich wirklich wie psychischer Schmerz an. Mein Herz tut weh.

"Lebwohl Sandro." sage ich zittrig und er sieht total erstarrt zu mir runter. Ein letztes Mal atme ich seinen Geruch ein, ernähre mich von seinen Augen und genieße seinen wunderschönen Anblick. Er ist wirklich ein Engel der schon so oft gebrochen wurde und ich hasse mich dafür, das nun ich ihn auch brechen muss. Langsam greift er nach meiner Hand und drückt fest zu. Nur diese Berührung lässt alles in mir zum Leben erwecken wie noch nie zuvor.

"Lebwohl meine Schöne." keucht er und hebt meine Hand zu seinen Lippen, wo immer noch sein Ring ist. Vorsichtig küsst er meine Hand und mein Herz macht einen Sprung. Widerwillig entreiße ich ihm meine Hand, obwohl ich es nicht will. Im Moment stehen wir in der Sonne und ich dachte immer es fühlt sich besser an in der Sonne zu stehen. Die warmen Sonnenstrahlen sind auf uns gerichtet, doch sie erreichen unsere Herze nicht, weil wir zu lange in der Dunkelheit waren. Zu lange in der Kälte gefriert haben.

"Sie können jetzt einsteigen Miss." ertönt die Stewardess, doch ich kann meine Blick nicht von Sandro reißen.

Von der Liebe meines Lebens.

Good Rosita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt