50. Kapitel

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Meine Worte, Meine berechtigten Fragen...All das ließ den Shelby schwer seufzen. Er musterte mich erneut von oben bis unten, prägte sich dabei meine Mimik und Körperhaltung genaustens ein, doch versuchte ich mich unbeeindruckt und neutral zu verhalten, da ich ihm sonst wieder schneller unterliegen würde als es mir lieb ist. Seine Manipulation könnte sich anderweitig drehen, um den von mir gestellten Fragen zu entkommen. Ich jedoch wollte klare Antworten und endlich meinen inneren Frieden finden.

,,Nun ich hatte gehofft ich könnte dies weiterhin für mich behalten, doch so wie es aussieht muss ich wohl eingestehen dass es an der Zeit ist dich nicht länger in Unwissenheit zu weisen."

Vorsichtig umfasste der Shelby mit beiden Hände meine Hüfte und zog mich mit sich, währenddessen er sich aufsetzte, sodass er nun an dem Rand meines Bettes saß. Mich platzierte er seitlich sitzend auf seinem schoß, sah mich mich mit müden Augen an und streichelte mit der rechten Hand über meine Oberschenkel. Seine linke verharrte derweil noch immer an meiner Hüfte, um mich festzuhalten, mich an sich zu wissen...

,,Erinnerst du dich noch an den einen Abend?...Es ist schon einige Jahre her doch-"

,,-Du meinst den, an dem wir zusammen an einem See saßen, mitten in der Nacht und die Sterne beobachtet haben?", unterbrach ich die Worte meines Stiefbruders, da ich schon ab dem ersten Wort verstand um welchen Tag es gerade ging.

Sein leicht überraschtes Gesicht bestätigte nur meine Vermutung und die Neugierde stieg in mit noch umso weiter. Ich musste schmunzeln und auch Tommys Miene verzog sich ein wenig nach oben. Scheinbar erinnerte er sich genauso gern an diesen Moment zurück.

,,Ja. Ja genau. Du hattest mir damals erzählt wie gerne du Sterne beobachtest, wie oft du als Kind mit deiner Mutter an den See gegangen bist und wie sehr du diese Blumen liebst..."

Sein Blick deutete während dieser nostalgischen Aufzählung in Richtung meines Nachtschranks, auf dem noch immer der wunderschöne Strauß verharrte und im Mondlicht zu glitzern schien.

Meine Augen folgten seinen und wurden mal zu mal glasiger, als ich Begriff was er mir damit versuchte zu sagen. Doch war es wirklich so wie ich es mir gerade ausmalte?

,,Du...Du hast dich erinnert?", kam es eher als unglaubwürdiges Stottern heraus, da ich nicht fassen konnte wie eine so kleine Bemerkung zu einer so großen Geste werden konnte.

,,Ich vergesse nichts was zwischen uns passiert Y/n...Alles was du mir erzählst bleibt für immer in meinen Gedanken, in meinem Herzen."

Unsere Blicke trafen sich wieder und nun schwebte eine ganz andere Luft zwischen unseren Seelen. Sie war rein. So rein, dass sie nichts mehr hätte verderben können und dennoch so empfindlich, dass es nicht viel bräuchte bis sie sich wieder auflöste. Doch das war mir egal. Es war mir egal was in nächster Zukunft wieder anders sein könnte und was noch passieren möge.
Es zählte für mich nur das hier und jetzt und dieser Augenblick, war vermutlich einer der schönsten in meinem ganzen Leben.

,,Oh Tommy...", sprachen meine Lippen wie von allein als sich meine Hände um seinen als achlungen und ihn zu einem Kuss heran zogen.

Tommy erwiederte ihn ohne jeglichen Einspruch und zog mich sogar an der Hüfte, noch etwas näher zu sich. Mein Atem kam erneut zum Stillstand und ich spürte unseren Herzschlag durch die Brust gegeneinander pochen.

Nachdem wir uns lösten, blieben sowohl meine als auch die Lippen meines Gegenübers dicht beisammen und schenkten sich gegenseitig ein warmes Lächeln, wobei sie sich hin und wieder spürbar streiften.

,,Also warst du es, der mir jeden Tag die Rosen unbemerkt aufs Zimmer gebracht hat?"

Antwortend auf meine schon längst gelöste Frage, streichelte er mir zärtlich über die Wang und ich konnte sehen wie sich sein Mund noch mehr in die Breite zog. Mir wurde dabei ganz anders. So fürsorglich und liebevoll von Thomas shelby behandelt zu werden geschah immerhin nicht alle Tage.
Die Gänsehaut auf meinem Körper machten es erneut zum Beweis...
Ich liebte diesen Mann so sehr.

,,Es gab kein Tag an dem ich sie nicht für dich besorgt habe. Egal wie spät und unpassend es auch war. Ich habe es getan...
Es ist wie eine Sucht die ich für dich entwickelt habe Y/n. Eine kleine, unauffällige Geste, um dir insgeheim zu zeigen wie viel du mir bedeutest.
Auch wenn es für dich oft nicht so war...habe ich dich stets geliebt und verehrt mein Engel."

Nun lag es an Tommys Seite, sich emotional und herzausschüttend zu zeigen. Etwas was vorher unmöglich schien bot sich mir nun mit erhobenen Blick in meine Augen. Es brachte mir ein neues Gefühl, was sich nicht beschreiben ließ. Jedoch wusste ich, dass es das alles hier, nicht weniger intensiv machen würde.

,,...Meistens warst du nicht in deinem Zimmer wenn ich sie dir brachte. Oder aber du hast geschlafen, wobei ich es mir nie nehmen ließ dich für eine Weile zu beobachten. Wie du da lagst. So friedlich und in der einzigen Verfassung ohne jegliche schlechte Emotionen zu besitzen. Es war einfach zu schön als dass ich hätte einfach so gehen können."

,,W-wirklich?"

,,Ja. Ich habe mich so oft selbst zügeln müssen, die Finger von dir zu lassen.
Der Reiz den du in dir trägst und der mich so unglaublich schwach werden lässt hat es mir schwer gemacht, deshalb habe ich versucht es zu verdrängen, dich zu meiden. Ich habe gehofft dass es eines Tages nach lassen würde, doch stattdessen wuchs meine Begierde Tag für Tag..."

Diese Beichte, die der Shelby über seine Würde ergehen ließ, ermutigte mich selbst auch zu öffnen. Ihm Mehr Vertrauen entgegen zu bringen, so wir er es mir gegenüber gerade tat.

,,Nun. Um ehrlich zu sein ging es mir nicht viel anders. Ich hatte Mühe mich mit dem was geschah abzufinden und habe selbst genug versucht zu verdrängen..."

,,Das Weiß ich meine Süße. Es gibt nichts was du vor mir verstecken kannst.", antwortete er mit Selbstverständlichkeit im Ton, sodass es mir die Sprache förmlich verschlug.

,,A-aber wie? Ich meine-"

,,Oh Y/n. Meine süße Kleine Y/n...
Es gäbe nichts was offensichtlicher ist, als deine Gefühle die du für deinen Stiefbruder übrig hast."

Während mich der Braunhaarige weiter verspottete, konnte ich nichts weiter als dumm aus der Wäsche zu schauen.
War es wirklich so offensichtlich gewesen? Die ganze Zeit über? Heißt das-...Die anderen haben es ebenfalls schon bemerkt?

Röte stieg mir vor Peinlichkeit ins Gesicht. Mir wurde heiß und mein Körper fühlte sich an wie betäubt.
Das durfte doch alles nicht war sein. Haben es etwa alle anderen schon früher bemerkt und begriffen als ich selbst!? Wie blind, wie ferngesteuert und selbstverdrengend kann man denn bitte sein!?

,,Du hast das die ganze Zeit über gewusst?"

,,Natürlich habe ich das. Du wusstest es auch doch du wolltest es nicht wahr haben."

,,Eine Sache die wir beide gemeinsam haben. Nicht wahr?", konterte ich prompt, da er sich jetzt sicherlich Keine weiße Weste anziehen brauchte.

,,Ja das ist es...", gab sein Tonfall kleinlaut zu, doch erkannte er auch seine Falsche Entscheidung was das Zwischen uns belangte.
,,...Und Gott möge meine Fehler verzeihen, denn ich lag falsch."

Nach und nach gaben seine Griffe um meinen Schenkeln nach und umschlossen stattdessen dominat meinen Kiefer. Sofort durchfuhr mich wieder dieses Altbekannnte Gefühl der Unterwerfung...

,,Der größte Fehler den ich jemals beging, als ich fast das wegwarf was mir am meisten in dieser Hölle des Lebens bedeutet."

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