16 Ignoriert

49 14 69
                                    

***************************************

Hey :) Es geht schon wieder weiter, ich geb euch mal nen kleinen Tipp: so langsam wird es ernst... Hihi ;) Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

***************************************

„Oh Mann Joe, das kann jetzt wirklich nicht dein Ernst sein!" Cedric stöhnte und ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen. Sie hatten die Mittagspause an ihrem Lieblingsplatz unter der großen Eiche am Ende des Schulgeländes verbracht – von hier war es nur ein Katzensprung zum Nebengebäude, in dem sie gleich Chemieunterricht hätten.

„Antoine, wie hältst du das bloß die ganze Zeit aus?! So viel kann ein einzelner Mensch doch gar nicht vergessen!"

„Frag bloß nicht..." Antoine saß noch auf dem Boden, mit dem Rücken am Stamm des riesigen Baumes angelehnt. Er wirkte recht gelassen angesichts der Erkenntnis, dass sie gleich noch einmal den ganzen Weg zurück zum Hauptgebäude laufen müssten um Joeys vergessene Sachen zu holen.

„Sorry, aber alles was mit Chemie zu tun hat, versuche ich so lange wie möglich zu ignorieren." Joey zuckte mit den Schultern und sah Cedric unschuldig an.

„Auch wenn wir dafür jetzt die dreifache Strecke laufen dürfen..." Cedric schüttelte den Kopf, musste dann aber doch lachen.

„Seid froh, dass ihr jetzt Chemie habt – ich darf bei Mr. Parker vermutlich gleich 10 Runden um den Platz rennen... und das bei der Hitze!" Antoine kam stöhnend auf die Beine. Für September war es tatsächlich noch ungewöhnlich warm.

Noch während Joey ihren Bruder zu überzeugen versuchte, dass Chemie tausendmal schlimmer war als ein paar Runden im Sportunterricht, waren sie schon wieder im Hauptgebäude angelangt, auf dem Weg zu Schließfach Nr. 337.

„So Leute, ihr könnt hier auf mich warten, ich bin gleich zurück." Joey wollte unter keinen Umständen mit dieser Leibwache zu ihrem Schließfach, sonst dachte Jeremy am Ende noch, sie hätte Angst vor ihm.

„Joey, du weißt genau dass -" Ced wurde von Antoine unterbrochen, der mit dem Kopf den Gang entlang deutete.

„Lass uns einfach hier an der Ecke warten, wir sehen den ganzen Flur und Jeremy scheint ja gar nicht hier zu sein." Antoine kannte seine Schwester zu gut. Sie wollte diese Jerry-Sache alleine regeln und wenn er oder Ced ihr dabei zu sehr im Wege waren, würde sie einen Weg finden sich unbemerkt in den größten Schlamassel zu manövrieren.

Man musste ihr ihre Freiheit lassen, um im Ernstfall eingreifen zu können. Für diese Situation bedeutete es eben, dass sie unauffällig in der Nähe warteten. Antoine war schon froh, dass Joey sie bis hierhin hatte mitkommen lassen, und das vermutlich nur, weil sie wusste, dass sie sich Sorgen machten.

Mit Ceds eher widerwilligem ‚von mir aus' im Ohr, war Joey auch schon bei ihrem Schließfach. Von Jerry keine Spur. Sie öffnete das Schloss und griff aus ihrem Stapel von Büchern ihr Chemiebuch. Mit dem passenden Heft wurde es dabei schon schwieriger – das konnte überall sein...

Sie suchte eine Weile zwischen Ordnern und Büchern, um endlich mit einem triumphierenden ‚Ha!' ihr Chemieheft in den Händen zu halten. Nicht dass der Anblick sie sonderlich gefreut hätte. Als sie schließlich ihre Schließfachtür wieder zu drückte, merkte sie mit einem kurzen Schrecken, dass ihr Nachbar mittlerweile auch aufgetaucht war. Aber er war nicht mit seinem Schließfach beschäftigt, er lehnte lässig dagegen als warte er nur darauf, dass sie endlich fertig würde.

„Oh, hi Jerry. Schleichst du dich immer so an?" Joey stopfte ihr Heft in ihren Rucksack und sah ihr Gegenüber abwartend an.

„Ich warte nur darauf, dass du verschwindest." Und damit drehte Jeremy sich um und öffnete seine Schließfachtür praktisch mitten in Joeys Gesicht. Wie eine Wand. Sehr freundlich von ihm. Aber immerhin drohte er ihr dieses Mal nicht.

Love, twins & Rock'n'RollWo Geschichten leben. Entdecke jetzt