Prolog

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[Louis]

"Wir haben noch circa 30 Sekunden Leute, let's fucking go!" rief ich in mein Mikrofon und in diesem Moment ging die Pyrotechnik an und aus der Hallendecke der Mercedes Benz Arena schossen unzählige rote Papierbänder in das Publikum direkt vor mir.
Die Fans rasteten komplett aus und schrien den Text zu meinem Song Silver Tongues aus vollstem Herzen.

Ich sprang von der Bühne, sang weiter und sprang direkt in die Menge vor mir, zu den Fans die direkt in der ersten Reihe standen.
Ich tat dies bei jedem einzelnen meiner Konzerte und genoss den Kontakt sehr.
Unzählige Hände berührten mich, zerrten an mir und ich sprang an mehreren Stellen in die Menge hinein.
Die Fans drehten förmlich durch und plötzlich spürte ich wie mein Shirt zerriss. Irgendjemand hatte mir wirklich mein Shirt vom Körper gerissen.
Mein Sicherheitspersonal bemerkte es sofort und sie zerrten mich weg von der Barrikade und weg von meinen Fans.
Ich lachte, sprang zurück auf die Bühne und stand nun oberkörperfrei vor 15.000 Menschen.
Die letzten Töne des Liedes erklangen und ich streckte den Arm in die Luft.
"Gute Nacht, Berlin!" rief ich so laut ich konnte über die Schreie hinweg, dann ging ich von der Bühne und nach hinten in den Backstage Bereich.

Automatisch trat Ruhe ein, da die hinteren Bereiche von Arenen immer sehr gut gedämmt waren. Ich war noch total adrenalingeladen und sprang meinem besten Freund Niall förmlich in die Arme.
"Man, das war der Hammer!" rief ich aus und strahlte ihn breit an, er grinste zurück und nickte. "Das war krass, ja!"
Er hielt mir eine Flasche Bier hin, die ich ihm abnahm, dann stieß ich mit ihm an und nahm einen großen Schluck.
Gemeinsam gingen wir in den Aufenthaltsraum, in dem bereits Musik lief und einige Mitglieder meiner Crew anscheinend schon ohne mich feierten.
Als ich den Raum betrat, begrüßten sie mich mit lautem Rufen meines Namens und ich hob die Arme und ließ mich einen Moment feiern, ehe ich mich auf die Couch fallen ließ, eine Zigarette aus der Schachtel holte und sie mir anzündete.
Ich nahm einen tiefen Zug und blickte mich dann in der Runde um.
Niall hatte sich neben mich gesetzt. Er war in meinem Alter und hatte hellbraune Haare, die er meist nach hinten stylte.
Im Gegensatz zu mir, denn ich hatte meine Haare schon immer eher verwuschelt gestylt, die Haare fielen mir in mein Gesicht. Sie umrahmten meine strahlend blauen Augen, so sagten es die Fans jedenfalls.
Die Kommentare in den sozialen Medien brachten mich immer wieder zum Lachen, meine Fans waren wirklich eine recht besondere Spezies. Bei allem was ich tat oder sagte, suchten sie nach versteckten Hinweisen und ich machte mir gern einen Spaß daraus, solche Hinweise in meinen Shows und Interviews zu verstecken.

"Was ist mit deinem Shirt passiert?" fragte mich Niall lachend und ich lachte ebenfalls und zuckte mit den Schultern.
"Haben sie mir vom Leib gerissen."
"Was?" fragte er lachend.
"Keine Ahnung, die spinnen einfach manchmal." sagte ich schmunzelnd und meinte es nicht böse. Ich liebte meine Fans, sie waren eben nur ein bisschen verrückt.

"So witzig finde ich das persönlich nicht." meldete sich eine Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes, sie gehörte Zayn. Er war der Leiter des Sicherheitspersonals. Der Schwarzhaarige setzte sich mir gegenüber, seine tiefbraunen Augen wirkten ernst und er sah mich frustriert an.
"Du musst aufhören, das zu machen, Louis."
"Was denn?" fragte ich gespielt unschuldig.
"Das mit der Barrikade?! Was denkst du denn?"

Ich lachte auf. "Vergiss es. Das bedeutet mir und ihnen viel zu viel!" protestierte ich sofort. Zayn seufzte und schüttelte den Kopf. "Louis, heute war es dein Shirt, das letzte Mal haben sie dir Kratzer verpasst, die sogar geblutet haben! Was soll denn noch passieren? Was, wenn sie dich in die Menge reinzerren?!"
Er war aufgebracht, doch es war mir eigentlich ziemlich egal, was er sagte.
"Wer? Die Mädels da unten, die mir auf den sozialen Medien sagen, wie sehr sie mich lieben? Die mein Bestes wollen? Meinst du die Mädels, die sich Fanprojekte für die Konzerte ausdenken und mich wie verrückte Wölfe gegen irgendwelche Hater verteidigen?"
"Ja, genau die! Denn bei genau denen setzt das Hirn aus, wenn du ihnen so nah kommst!" Zayn wurde lauter und ich automatisch wütender.

Safe With Me | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt