Safe With Me | L.S.

22 - Dreckiges Mundwerk

[Louis]

Das Gespräch mit Lindsay verlief unangenehm. Sie wollte ganz genau wissen, was mein Verhältnis zu Harry war und ob sie nun preisgeben sollte, dass ich einen festen Freund hatte.
„Was? Nein, Lindsay!" rief ich und raufte mir verzweifelt die Haare.
„Wie kommen wir denn aus der Nummer jetzt raus? Das Sextape ist mir ja fast egal, aber die Kokaingeschichte?"
Ich war nervös und die Situation stresste mich. Während wir telefonierten, öffnete ich das Fenster und zündete mir einen Joint an.
Seufzend ließ ich mich auf den Sessel neben dem Fenster fallen.

„Ich schlage vor, dass wir veröffentlichen, dass die Party ein wenig zu wild geworden ist, dass das Kokain ein einmaliger Fall war und dass du vorsorglich mit einem Therapeuten für Suchtverhalten gesprochen hast. Das zeigt guten Willen und niemand muss wissen, dass du regelmäßig konsumierst."
Ihr Vorschlag war gut, ich war damit zufrieden und das sagte ich ihr auch.
„Die Sache wird in den Medien ausgeschlachtet werden, über Harry und das Video wird niemand sprechen."
„Außer meine Fans" bemerkte ich.

Ich spielte auf Twitter und Tiktok an. Meine Louie's waren ganz verliebt in Harry, sie sprachen über uns als wären wir in einer Beziehung und sie nannten uns gemeinsam Larry Stylinson, eine Kombination unserer beider Namen, denn irgendwie hatten sie seinen Namen herausbekommen.
Der Name trendete auf den sozialen Medien und es gab sogar bereits AI Fotos von uns.
Ich hatte herzlich gelacht und war insgeheim ziemlich froh, dass es anscheinend für meine Fans egal war, mit wem ich zusammen war.

„Dann werde ich mich an eine Pressemitteilung setzen. Ich weiß, du postest ungern Sachen, doch es wäre wichtig, dass es von dir kommt. Keine Sorge, ich bereite die Instagram Stories und den Twitter Post für dich vor und schicke sie dir."
„Danke, Lindsay. Das klingt nach einem guten Plan."
„Dafür bezahlst du mich ja schließlich!" antwortete sie.
„Aber bitte Louis, ab sofort keinen harten Substanzen mehr, ansonsten schicke ich dich persönlich in eine Klinik!" mahnte sie mich mit mütterlichem Unterton und ich sah aus dem Fenster, dachte daran, was meine Mutter wohl von mir halten würde, könnte sie mich jetzt sehen.
„Das ist alles so unangenehm. Ich wollte doch nicht, dass sowas raus kommt" sagte ich leise.
„Tja, das will niemand, Louis. Aber ich habe so wenigstens etwas zutun!" scherzte Lindsay und ich lachte leise.
Als es an meinem Zimmertür klopfte, sich dieselbige nur eine Sekunde später öffnete und Harry den Kopf durch die Tür steckte, verabschiedete ich mich von Lindsay und legte schließlich auf.

Er kam hinein, sah auf den Joint in meiner Hand und setzte sich auf mein Bett.
„Sorry..." sagte ich leise.
Er nickte leicht. „Es war also ein schwieriges Gespräch?"
Ich nickte bestätigend und zog noch einmal an dem Joint, schnipste ihn dann aus dem Fenster, was Harry dazu veranlasste, missbilligend die Nase kraus zu ziehen.
Ich stand auf, ging zu ihm hinüber und setzte mich im Schneidersitz neben ihm auf mein Bett.
„Bist du enttäuscht von mir?" fragte ich ihn.
Harry wirkte überrascht und schüttelte den Kopf sofort. „Wie kommst du nur auf sowas? Lou, wir wissen beide dass du süchtig bist! Ich erwarte von dir nicht, dass du sofort mit allem aufhörst, das wäre sowieso zu viel verlangt. Ich würde dich nur gern bitten, dass du, wenn du etwas konsumierst, mir das auch sagst. Und falls du ein Verlangen nach anderen Dingen hast..."
„Heroin meinst du?" unterbrach ich ihn.
Er nickte sofort.
„Ich möchte, dass du mir das dann sagst. Falls du mir so vertraust, denn dann können wir gemeinsam etwas unternehmen oder so, ich könnte dich ablenken und dir da durch helfen."

Ich sah ihn mit großen Augen an, was ihn zum Schmunzeln brachte.
„Was ist?" fragte er amüsiert.
„Mir hat noch nie jemand helfen wollen, etwas nicht zu konsumieren." gab ich zu.
Harry schüttelte verständnislos den Kopf und rutschte nach hinten, lehnte den oberkörper gegen die Wand und öffnete seine Arme.
„Komm her."
Ich rutschte zu ihm und kuschelte mich an ihn, er legte die Arme um ich.
„Es ist Zeit, dass sich jemand mal vernünftig um dich kümmert, Love."