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ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Leise grummelnd streckt Daeshim sich unter mir, als sein Wecker ein zweites Mal zu läuten beginnt. Noch immer halte ich meine Augen geschlossen und ziehe den Jüngeren gleich näher zu mir, als der sein Handy hat verstummen lassen. In der Nacht hat er sich immer wieder von mir entfernt, nur um dann doch wieder in meine Arme gezogen zu werden. Schließlich hat er aufgegeben, sich vorhin sogar an mich gekuschelt als der erste Wecker geklingelt hat. Leise gähnend streiche ich mir durch die Haare, ziehe dann die Decke etwas höher und fahre unter sein leichtes Oberteil. Eine Gänsehaut zieht sich über seine Haut und leise wimmernd dreht er sich in meinen Armen, sodass sein Gesicht sich an meine Brust drückt und meine Hand auf seinem Rücken liegt. ,,Was machst du da?“, säusle ich leise, schiebe eines seiner Beine über meine und fahre seinen glatten Oberschenkel auf und ab. Er schreckt auf, schnappt nach Luft und setzt sich mit einem mal kerzengerade auf. ,,Eunwoo.“, wispert er erschrocken, schnappt nach Luft und rückt zurück. Auch ich sehe ihn nun an, meine Augen sind leicht verklebt und ich fühle mich schrecklich müde. ,,Jetzt du nicht so, als hättest du noch nie gekuschelt.“ ,,Aber ich würde– Ich würde doch nicht mit dir kuscheln!“, japst er leise, schüttelt den Kopf und verlässt das Bett noch bevor sein Handy erneut zu klingeln beginnt. Seufzend ergreife ich dieses, stelle den Wecker aus und setze mich ebenfalls auf. Sein Handy in der Hand erhasche ich die Möglichkeit und betrachte sein Hintergrundbild. Der Ausblick aus seinem alten Zuhause. Das Meer. Die Sonne blitzt über das Wasser und der Himmel ist doch schon leicht pink. Zwischendurch habe ich mir auch die Freiheit herausgenommen und die Aussicht genossen, habe auch mal ein Foto gemacht und die frische, teils leicht salzige Luft inhaliert. Und oft habe ich ihn dabei beobachtet, wie er auf dem Balkon saß und in die Ferne geschaut hat. Selbst in Kälte und Regen.

Ich lege sein Handy zur Seite, als eine Nachricht von Daeshims Assistenten eintrudelt. Ob er denn heute zum Büro kommen würde. Unbekümmert verlasse auch ich das Bett, putze mir die Zähne und richte mich halbwegs ansehnlich her, bevor ich mich gleich um das Frühstück kümmere. Lange dauert es nicht, bis auch Daeshim wieder zu mir stößt und mich einen Augenblick lang betrachtet. ,,Wir fahren gleich ins Büro.“, lässt er mich leise wissen und kommt nur langsam näher zu mir, um sich einen Tee zu machen. Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. Es soll mir doch egal sein, ob er von hier oder aus dem Büro heraus aus arbeitet. ,,Wann soll ich dich wieder abholen?“, will ich wissen, drehe mich kurz zu ihm und betrachte seinen eingekleideten Körper. Jeans und Pullover – man merkt deutlich, dass er die Stimmung innerhalb der Firma auflockern will. ,,Gegen drei oder vier.“ Ich nicke. Wahrscheinlich werde ich sowieso gleich nur Einkaufen gehen und das Apartment aufräumen und dann zurück zu Daeshim fahren.

Zusammen laufen wir schon wenig später durch den herbstlichen Nieselregen zu dem Hochhaus herüber. Während ich wie immer eine Hand an Daeshims Körper habe, umklammern die seinen die Saftbecher, die er für das anstehende Meeting besorgt hat. Sein Kopf ist gesenkt und er scheint unachtsam, verpasst sogar beinahe den Eingang, würde ich ihn nicht mit mir ziehen. ,,Mach die Augen auf!“, zische ich. ,,Hab ich doch.“, seufzt er leise, wirft mir einen beinahe leicht genervten Blick zu und läuft dennoch gleich neben mir weiter. Ich drücke ihn enger an mich heran, als wir zum Aufzug hinlaufen und Daeshim beginnt, die ganzen Leute zu begrüßen. Allesamt werfen sie ihm ein Lächeln zu und genau das erwidert er. Es fällt erst, als wir alleine im Aufzug stehen und er mit einen Blick durch den Spiegel zuwirft. Seine Augen sehen müde aus. ,,Alles gut?“, frage ich leise, schiebe ihn weiter vor mich und kneife fest in seine Taille, doch statt mir zu antworten dreht er seinen Kopf weg. Ich lasse meine Augen noch einen Moment lang auf ihn ruhen, ehe ich zurückweiche und ihn wenig später noch in den Besprechungsraum folge. Nur seine beiden Assistenten sind vor Ort, begrüßen uns mit einen ehrlichen Lächeln und führen kurzen Smalltalk mit uns. ,,Daeshim, ich erledige ein paar Sachen und komme dann wieder.“ ,,Ist gut.“, nickt er. Er lächelt eher unehrlich und gequält, würde sich wahrscheinlich eher wünschen, dass ich gar nicht wieder komme – besser für ihn.

swimming with sharks ☾𖤓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt