☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | An seinem Kaffee schlürfend setzt Eunwoo sich neben mich auf das Sofa, als ich schon lange auf dem Polster Platz genommen habe. Ich reibe meine Hände nervös ineinander, überlege einen Moment ob ich mir nicht auch einen Kaffee machen sollte oder meinen Zustand damit nur noch verschlimmern würde. Letzteres würde wahrscheinlich eher eintreten... Ich ziehe also meine Beine an mich heran und lehne mich seitlich an die Rückenlehne. ,,Also?", frage ich leise. ,,Ich weiß gar nicht, wie ich das hier anfangen soll." – ,,Tut es dir leid?", will ich leise wissen und stelle damit die für mich wichtigste Frage. Augenblicklich verstärkt sich sein Griff und stumm und mit gesenktem Blick fängt er an zu nicken. ,,Habs verdrängt...", murmelt er leise, lacht dann leise auf und lehnt sich vor, um die Tasse abzustellen. ,,Ich dachte, dass es wichtiger ist, wie ich mich fühle, statt auf dich zu achten.", murmelt er leise und dreht sich jetzt doch zu mir. ,,Ich dachte, ich komme schon mit meinen Gefühlen klar." ,,Meinst du wegen deinem Vater?", hake ich leise nach und presse meine Lippen aufeinander, da sich der Ausdruck in seinen Augen kurz verändert. Er wird schärfer. Undurchdringbar.
Aber auch nur einen Moment später, sieht er mich wieder wie vorher an. ,,Ja.", murmelt er dann leise. ,,Mir wurde eine Therapie angeboten und ich habe abgelehnt – mir war es damals unangenehm.", erklärt er, ,,Aber mit der Zeit ist meine Wut auf dich immer größer geworden und als ich den Job annehmen konnte, habe ich nur die Chance auf Rache gesehen." Wortlos nicke ich. Ich verstehe ihn ja sogar! Ja natürlich sucht er nach einem Schuldigen! ,,Ich kann mir vorstellen, dass es dir unfair erscheint haben muss, dass ich so gut davon gekommen bin und dein Vater... gestorben ist." ,,Ja.", stimmt er schnell zu und zum ersten Mal kann ich genaustens dabei zusehen, wie sich seine Augen mit Tränen füllen und sich sofort leicht röten. ,,Erst war er so oft wegen deiner Familie nicht bei seiner eigenen und dann– dann hat sein Tod auch noch was mit euch zu tun..." Als er seinen Mund schließt, zittert seine Unterlippe etwas. ,,Ich habe–" Schnell wischt er die Träne weg, bevor sie überhaupt gänzlich aus seinem Augen kullern kann und dreht sich doch wieder weg. ,,Ich weiß, dass das Quatsch ist." Doch ich schüttle schnell den Kopf und robbe gänzlich neben ihn. Ich will meine Hand an seine Wange legen, seinen Kopf in meine Richtung drehen – zögere aber kurz. ,,Ist es nicht.", schüttle ich leise, ,,Du weißt doch selbst, wie oft ich mich bei dir ausgeheult habe weil– weil ich niemand anderen als dich bei mir hatte." Ich schlucke schwer. ,,Ich war so oft eifersüchtig, wenn ich euch beide zusammen gesehen habe... aber mir war schon damals klar, dass selbst du mehr Zeit mit ihm gehabt hättest, wenn er nicht bei uns gearbeitet hätte." Er nickt vorsichtig und seufzt dann leise. ,,Ich hatte mich nicht im Griff." ,,Nein, nicht wirklich.", stimme ich ihm leise zu. ,,Ich hab meine Gefühle nicht verarbeitet, oder? Die Trauer und Wut..." ,,Naja jetzt gerade ist ja alles okey, mh?", zucke ich unschlüssig mit den Schultern und ziehe meine Hand nun von seiner Wange weg, um sie auf die seine zu legen, die auf seinen Oberschenkel ruht. Ich weiß, dass er sich gerade nicht nur zusammenreißen muss sondern auch, dass ihn das hier schrecklich viel Überwindung kosten muss. Ich umspiele seine Finger, nehme mir einen Moment der Ruhe und sehe dabei zu, wie sein Blick dabei unsicher über meine Gestalt huschen. ,,Mh?", frage ich leise. ,,Es hat sich wirklich kurz gut angefühlt, als ich dir wehgetan habe.", haucht er, ,,Aber ein anderes Gefühl hat sich mehr in mein Gedächtnis eingebrannt." ,,Und welches?", frage ich schwer schluckend. Sein Geständnis gefällt mir nicht besonders, macht mich gerade zogar nervös.
DU LIEST GERADE
swimming with sharks ☾𖤓
Jugendliteratur"...𝒍𝒊𝒕𝒕𝒍𝒆 𝒎𝒐𝒎𝒆𝒏𝒕𝒔 𝐚𝐧𝐝 𝐬𝐩𝐞𝐜𝐢𝐚𝐥 𝐟𝐞𝐞𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬." ⋆*・゚:⋆*・゚ ╭── ⋅ ⋅ ── ᴇxᴛʀᴀᴄᴛ ᴄʜᴀᴘᴛᴇʀ ²¹ ,,Er sollte ein paar Tage zuhause bleiben.", sagt er noch, bevor er sich augenscheinlich aus dem Staub macht. Die Tür fällt ins Schloss...