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ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Die letzten Stunden in dem Wellnesshotel verbringen wir wie auch zuvor recht gesittet. Nach dem Spaziergang haben wir uns lediglich in den Ruhebereich gesetzt und haben beide gelesen. Kurz war Daeshim noch in der Sauna – Chungae hat ihn darum gebeten – doch nach nicht mal einer halben Stunde war er wieder bei mir. Ihm war nicht gut. Und auch jetzt scheint er mir noch etwas blass. Zum zweiten Mal schiebe ich ihn in der vertrauten Küche seines Apartments die Schüssel zu. ,,Iss!", fordere ich ihn auf. ,,Ich bin müde." – ,,Du hast keine Kraft, weil du heute viel zu wenig gegessen hast, du Idiot!" Seine runden Augen fokussieren sich auf mich, während ich ihm das Besteck zuschiebe.
– Doch aufgrund der Art und Weise, wie sich seine Augen auch nur einen Augenbrauen später verdrehen, ist dieser Gedanke vergessen und wie von der Tarantel gestochen eile ich um den Küchenblock herum, bevor er gänzlich zur Seite knickt und von dem Hocker fällt. Gerade so kann ich ihn in meinen Armen auffangen, ihn gleich stützen und halbwegs aufrecht halten. ,,Hey! Nein... Hey!" Ich schüttle den Kopf, schlage gegen seine Wange und rüttle sofort darauf seine Schultern. ,,Daeshim komm schon!", zische ich leise. Das hier ist wirklich nichts, was ich gebrauchen kann. Nochmals schlage ich gegen seine Wange – und die paar Sekunden, die er tatsächlich nicht reagiert, fühlen sich wie eine Ewigkeit an. Kaum aber flattern seine Augenlider und er hebt seinen Kopf von selbst, lasse ich ihn los. Zumindest weiche ich etwas zurück. ,,Was soll das, hm?", zische ich ihm ins Ohr und atme tief ein und aus, um ja nicht wütend zu werden. ,,Ist doch alles gut–" ,,Alles gut?!" Wäre ich nicht hier gewesen, wäre er nicht wie sonst einfach auf den Boden geknallt, sondern hätte sich vielleicht auch noch den Kopf an der steinernen Platte angeschlagen! Ich hätte ihn sicher nicht ins Krankenhaus gebracht! Ich stoße ihn von mir und schüttle den Kopf. ,,Du isst jetzt verdammt nochmal etwas!", murre ich, ,,Hast du deine Tabletten nicht genommen?" ,,Doch!", beteuert er schnell, doch ich weiß nicht mal, ob ich ihm das glauben kann. Auffordernd nicke ich in die Richtung des Essens. ,,Ich gehe duschen.", lasse ich ihn wissen und würde ihm dafür am liebsten auf die Couch verfrachten. Da kann er zumindest nicht weit fallen. ,,Und wenn ich wieder da bin, hast du das hoffentlich aufgegessen, sonst stopfe ich dir das Maul!" ,,Arschloch.", murmelt er leise, nimmt aber die Stäbchen zwischen die Finger, bevor ich etwas sagen kann. ,,Ich meine es ernst.", lasse ich ihn allerdings noch wissen, bevor ich langsam in mein Badezimmer schlurfe.

Ich kann nicht anders, als mich selbst leicht erschöpft gegen die geschlossene Badezimmertür zu lehnen und versuche ein paar tiefe Atemzüge zu verstehen. Mir ist doch tatsächlich das Herz in die Hose gerutscht... Ich habe mir verdammte Sorgen um ihn gemacht, bin wie ein verrückter zu ihm gehechtet. Ich kann das nicht! Es ist verrückt! Ich versuche mich recht schnell abzuduschen, trockne mich ab und laufe mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt in mein Schlafzimmer. Und dort treffe ich auch gleich wieder auf die Quelle all meiner Probleme. ,,Runter von meinem Bett.", brumme ich. Wie ein verlorener Hund sitzt er schon wieder spärlich beleuchtet da! ,, Heute Nacht–" ,,Hast du gegessen?", unterbreche ich ihn schneller als gedacht, denn egal worauf er hinaus will, ich möchte nicht darüber sprechen. Ob wir heute wieder beieinander schlafen? Ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht mal ob ich es möchte, geschweige denn ob es angemessen wäre. ,,Nicht alles.", wispert er leise, legt seine Hände in seinen Schoß und sieht schnell weg, als ich mich vor den Kleiderschrank stelle und den Knoten des Handtücher löse. ,,Mh.", brumme ich leise und nicke leicht. Und tatsächlich lasse ich den weißen Stoff daraufhin zu Boden fallen. Es stört mich nicht, mich ihm so zu präsentiere – und das sollte ihn eigentlich auch nicht besonders interessieren. Er hat sich selbst nicht besonders daran gestört, dass ich seinen Körper gesehen habe. Mehr als eine Boxershorts ziehe ich mir nicht an, bevor ich mich vor ihn stelle und fragend ansehe. ,,Ich hab gesagt, du sollst von meinem Bett runter." Er nickt leicht. ,,Ich weiß." Rühren tut er sich aber nicht, kaut stattdessen fest auf seiner Unterlippe herum und sieht kurz an mir vorbei. ,,Kannst du heute Nacht wieder–" ,,Nein.", schüttle ich den Kopf. ,,Lass mich doch ausreden!" ,,Nein!"

swimming with sharks ☾𖤓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt