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ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | ,,Süß.", entkommt es mir, als ich die schwere Tasche ablege und meine nach der Dusche so platt herunterhängende Haare zur Seite schiebe. Und glücklicherweise klingt es - unbeabsichtigterweise - leicht ironisch. Er sieht tatsächlich ganz süß aus in der weiten Jeans und dem Hoodie. Ich laufe grinsend an dem Jungen vorbei, wechsle noch schnell mein Oberteil und die Hose und mache mich dann zurück auf den Weg zu dem anderen, der leicht überrascht und gleichzeitig ein wenig gekränkt zu mir sieht. Seine Hände sind ineinander gelegt, eine Tasche hängt nun über seinem Torso. ,,Was machen wir denn in der Stadt?", fragt er leise und beißt sich anschließend auf seine Unterlippe. Ich zucke mit den Schultern. ,,Sehen wir dann." Ich weiß es nämlich ehrlich gesagt selbst nicht. Ich will bloß nicht den ganzen Tag herum sitzen und nichts tun - auch wenn Daeshim genau das wahrscheinlich bevorzugen würde. ,,Kommst du heute Abend mit?", stellt er gleich die nächste Frage und sieht mich überraschend neugierig an, als ich an ihn vorbeigehe und erneut in meine Schuhe schlüpfe. ,,Heute Abend?", hinterfrage ich. Das Essen mit seinen Eltern? Ich schüttle den Kopf. Einen Moment lang verstehe ich seine Frage nicht - richte mich dann aber mit einer bösen Vorahnung wieder auf und sehe ihn kritisch an. Eine Augenbraue hebe ich an, winke ihn zu mir und warte geduldig und stillstehend darauf, dass er her kommt. ,,Mh?", macht er leise und unwissend. ,,Ich hoffe du denkst daran, keine Unwahrheiten zu erzählen.", murmle ich leise und lege meine Finger unter sein Kinn, damit er auch nicht auf die Idee kommt, von mir weg zu sehen. Seine Augen betrachten mich überraschend ruhig, ehe er leicht zu nicken beginnt und sich dann ganz vorsichtig aus meinem Griff windet, um wieder einen Schritt zurückgehen zu können. ,,Wir verstehen uns ja auch wirklich sehr gut, nicht wahr?", schmunzle ich, fixiere sein Gesicht erneut und komme ihm selbst näher.

Daraufhin bleibt er still.

Kaum löse ich den Blickkontakt auf und lasse ihm sich seine Schuhe anziehen. ,,Ich werde nichts sagen.", wispert er dann, nimmt sich noch eine Beanie aus dem Schrank und sieht mich unsicher an - er presst seine Lippen aufeinander, während eine Augen unruhig hin und her huschen. ,,Besser ist es.", nicke ich zustimmend und habe doch leichte Zweifel daran. Ich kann mir eben nicht zu hundert Prozent sicher sein und muss eben darauf hoffen, dass der von uns gewonnene Eindruck seiner Mutter von heute morgen bestehen bleibt.

Tzhh sie denkt wirklich, dass wir uns noch immer blendend verstehen.

Eng beieinander laufen wir schon wenig später durch die gut gefüllte Einkaufsstraße. Wie so oft liegt meine Hand in dem Nacken des Jüngeren, der sich die Beanie etwas tiefer ins Gesicht und den Kragen seines Hoodies höher gezogen hat. ,,Können wir in den Dekoladen?", fragt er, wirft mir aus seinen runden Augen einen beinahe bittenden Blick zu. Gleichgültig zucke ich mit den Schultern, ziehe ihn gleich darauf aber in eben diese Richtung. Kaum in den warmen Räumlichkeiten angekommen, löse ich meinen Griff von ihm und lasse ihn ein paar Schritte vorweg laufen. Er schüttelt den Kragen seines Hoodies herunter und richtet seine Augen gleich aufmerksam auf die mit Artikel gefüllten Regale und nett angerichteten Tische. Ich erkenne ein Lächeln, als er sich einmal zur Seite dreht. Auch ich sehe mich kurz um - stelle das aber schnell wieder ein und richte meine gesamte Aufmerksamkeit auf Daeshim. Die Preisschilder lassen mich schwer schlucken und wenn ich sie noch länger ansehe, wird mir sicherlich schlecht werden. Und doch dauert es nicht lange, bis Daeshim sich mit einem zufriedenen Ausdruck umdreht und nach einem Korb greift. Natürlich achtet er nicht auf die Preise - arroganter Schnösel. Ich verdrehe die Augen, verschränke die Arme und folge ihm dennoch wortlos.

Demzufolge, was er dort in seinen Korb packt oder immer wieder in den Händen hält, versucht er das noch recht leere Regal im Wohnzimmer zu füllen und gibt dafür schlussendlich meiner Meinung nach viel zu viel Geld aus.

,,Wenn Sie wünschen, können wir Ihnen Ihre Einkäufe bis heute 22 Uhr liefern. Wenn das Ihr Vorhaben ist, können Sie noch weiter in Ruhe einkaufen." ,,Und eher geht auch?", frage ich, ohne Daeshim antworten zu lassen. ,,Natürlich. Unsere Auslieferungszeiten sind von 17 bis 22 Uhr.", nickt der Mann, ,,Wir notieren Präferenzen, weisen aber darauf hin, dass die Termine leicht abweisen können." ,,Dann wäre gegen 18 Uhr gut.", lasse ich ihn wissen und sehe noch dabei zu, wie mein Anhängsel bezahlt und sich lieb lächelnd verabschiedet. ,,Wir hätten auch alle auf dem Rückweg einsammeln können.", murmelt er leise, kaum verlassen wir den Laden. ,,Damit ich dir deinen Scheiß hinterher tragen kann?!" Ich schüttle den Kopf, stoße in seine Seite und beuge ihn kritisch. Er senkt augenblicklich seinen Kopf ab, gibt keinen Mucks von sich - auch nicht als ich ihm fest in den Nacken kneife und an mich ziehe - und läuft ruhig neben mir her.

Wir sind noch knapp drei Stunden in verschiedenen Geschäften unterwegs, geben viel Geld aus und nehmen uns noch einen kleinen Snack mit, den wir auf dem Weg nach Hause hin essen. Wir sprechen kaum miteinander, tauschen lediglich hin und wieder Blicke miteinander aus. Die seinen wirken unterwürfig und schüchtern. ,,Um sieben kommt meine Stylistin.", lässt er mich leise wissen, als wir zuhause angekommen aus dem Fahrstuhl treten. Die schweren Tüten in meinen Händen wiegend nicke ich und lasse dem Kleineren zumindest die Tür entsperren, ehe ich ihn zur Seite stoße und als erster das Apartment betrete. ,,Wenn du fertig bist, will ich dich sehen." ,,Wirst du mich wegbringen?" ,,'Kannst dir ein Taxi rufen.", schüttle ich den Kopf und lasse die Tüten fallen. Soll er seine Sachen selbst einsammeln. Sogleich beugt er such herunter, legt seine Hände selbst an die Taschen an und trägt die seinen in sein eigenes Reich herüber. Nur mit zwei Tüten kommt er zurück und stellt sie mit einem Blick zu mir auf dem Esstisch ab. Viel habe ich mir nicht gekauft - deutlich weniger als er. ,,Du kannst die Sachen gleich in die Wäsche tun.", weise ich ihn an, gieße mir etwas Cola Zero in ein hohes Glas und nippe an dem kühlen Nass.


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Ein zaghaftes Klopfen an der Tür lässt mich von meinem Handy aufsehen und leise Brummen. Der Lichtkegel, der aus den Flur in mein Schlafzimmer scheint wird augenblicklich größer und mit großen Augen streckt Daeshim seinen blonden Haarschopf durch den Türspalt. ,,Ich mache mich gleich auf den Weg." ,,Mach die Tür ganz auf!" Schnaubend betrachte ich den perfekt sitzenden Anzug und das leichte Make-up. Pahh - so ein Aufzug, nur um seine Eltern zu treffen! Ich setze mich auf, lege mein Handy zur Seite und schiebe meinen Körper etwas näher zu der Bettkante. ,,Deine Stylistin?" - ,,Ist schon weg.", beißt er sich auf die Unterlippe und schiebt die Tür noch etwas mehr auf, ,,Und ich habe dir wie du wolltest essen bestellt. Es sollte in zwanzig Minuten hier sein." ,,Hoffen wir es mal.", nicke ich ihm zu, stemme mich in die Höhe und muss grinsend feststellen, dass er selbst einen Schritt zurück macht. Schneller als er aber zurückweichen kann, schlingen sich meine Hände um sein Kinn. Ich betrachte sein Gesicht. Der Lidstrich lässt seine Augen schmaler aussehen als sonst und seine Lippen schimmern mir entgegen. Vorsorglich rolle ich mit meinem Daunen über seine pinke Unterlippe und nehme etwas des warmen Öls auf. ,,Auch wenn du mit deinen Eltern unterwegs bist, will ich dass du deinen Standort anhast." ,,Mh-hm.", macht er leise, schluckt schwer und lässt seine Augen unsicher hin und her huschen, bis ich ihn loslasse. Erneut weicht er einen Schritt zurück. ,,Hoffentlich nervst du deine Eltern nicht so sehr wie mich, mh.", murmle ich ihm leise zu und streiche nochmals über seine Wange. Seine Haut ist weich und zart und er zuckt unter meinen sanften Bewegung so zusammen, als hätte ich ihn geschlagen. ,,A-Aber ich mache doch nichts. Ich-" ,,Was machst du denn gerade, mh? Reden obwohl ich dich nicht darum gebeten habe!" Er presst seine Lippen aufeinander, ballt seine Hände zu Fäusten und funkelt mich böse an.

,,Ich lasse mir in meinem eigenen Zuhause nicht das Reden verbieten!", zischt er leise, klingt wahrscheinlich unsicherer als es ihm lieb wäre und schließt seinen Mund augenblicklich wieder.

Diesmal reagiert er schneller als ich. Er dreht sich um und flüchtet schnellen Schrittes den Flur entlang. Lediglich ein paar Schritte folge ich ihm, ehe ich mit hochgezogenen Augenbrauen den Kopf schüttle und stehen bleiben. Dass ihm all das hier nicht gefällt, ist kein Geheimnis. Ebenso wenig, dass er eigentlich eine leicht aufmüpfige Persönlichkeit hat. Doch letzteres passt mir nicht und vielleicht habe ich ihm einfach immer noch nicht deutlich gemacht, dass ich nun hier das sagen haben.

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swimming with sharks ☾𖤓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt