☾Chapter X☽

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Katsuki

All Might steht mit dem Rücken gedreht vor mir. Er ist groß und kräftig. Er schaut stets nach vorne. Ich schaue runter auf meine Hände und bemerke, dass es die Hände eines Kindes sind. Meine Beine sind kurz und mein Schatten so winzig.

,,All Might!'', rufe ich ihm hinterher. Meine Stimme ist hoch.

Er dreht sich zu mir und plötzlich ist er so klein und schmächtig. Er ist dünn und wirkt so unglaublich schwach und zerbrechlich.

,,All Might?'', sage ich wieder. Meine Stimme klingt wieder deutlich tiefer.

,,Ist dir bewusst, was du getan hast, junger Bakugou?'', fragt er plötzlich. Er schaut nicht mich an, sondern die jüngere Version von mir, die neben mir steht.

,,Was? Wovon sprichst du?'', fragt mein kleines ich mit seiner schrillen Stimme.

Ich versuche etwas zu sagen, doch meine Stimme ist weg.

Ich lege meine Hände um meinen Hals, doch ich bekomme keinen ton raus.

,,Wärst du nicht von den Schurken gefangen genommen worden, wärst du bloß nicht so schwach gewesen, dann...dann wäre ich immer noch die Nummer eins.'', sagt er plötzlich.

Mein jüngeres Ich sieht verwirrt um sich, als es mich neben ihm bemerkt.

,,Wovon spricht er? Was haben wir ihm denn angetan?'', fragt er mich.

Ich versuche zu antworten, doch ich schaffe es immer noch nicht.

Langsam spüre ich wie meine Hände heiß werden, als ich sie anschaue.

Mein jüngeres Ich macht es mir gleich und schaut auf seine Hände.

,,Diese Hände waren zu schwach. Diese Hände sind der Grund weshalb es mit mir so früh zu Ende ging.'', spricht All Might weiter.

Meine Hände werden wieder heißer.

,,Bakugou, was meint er damit?! Haben wir All Might etwa getötet?!'', fragt mich mein jüngeres Ich mit Tränen in den Augen.

Ich schaffe es bloß einen dumpfen Schrei raus zu lassen, denn es fühlt sich so an, als würde mir jemand die Hand vor den Mund halten.

,,Wie konnten wir sowas bloß tun? Wir bewundern ihn doch so sehr, oder etwa nicht?'', fragt er weiter, als sich seine Augen mit mehr Tränen füllen.

Es ist nicht deine Schuld, Katsuki.", höre ich eine mir fremde, weibliche Stimme sagen.

Und plötzlich werde ich aus meinem Traum gerissen.

Ich bin schweißgebadet und meine Augen sind gefüllt mit Tränen, die aus mein Kopfkissen tropfen. Ich greife fest nach meiner Bettdecke, unter die sich meine Spezialität aktiviert hat, weshalb sie leicht verbrannt ist.

Als ich mich an die Bettkante setze, spüre ich wie die Schweißtropfen meinen nackten Oberkörper runterfließen.

,,Y/n?", flüstere ich mir selbst zu, als ich mir mit meiner Hand die rechte Gesichtshälfte zudecke.

Mit nur einer Jogginghose als Kleidung, entscheide ich mich dafür runter zu gehen und mir ein Glas Wasser zu holen.

Ich begebe mich zum Kühlschrank und mache ihn auf, hole eine Flasche Wasser raus und mache den Kühlschrank wieder zu.

In genau diesem Augenblick sehe ich Y/n, die sich bis gerade eben noch hinter der offenen Kühlschrank Tür versteckte.

Vor schreck springe ich auf und weiche ein paar Schritte zurück.

Only you - Bakugou x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt