☾Chapter IX☽

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Y/n
Ich verstehe nicht was sein Problem ist. Der Katsuki, den ich kenne ist jedes Mittel recht, um zu siegen, doch nun plötzlich hat er Anstand und Moral?

Was soll das?

„Du weißt genau so gut wie ich, dass das kein Sieg war. Wir beide können uns nicht darüber freuen, geschweige denn stolz darauf sein. Es war nicht richtig. Du siehst das genau so wie ich. Ansonsten würdest du dich nicht hier in deinem Zimmer verkriechen und dir den Kopf darüber zerbrechen.", setzt er die Unterhaltung fort.

Ich gehe einige Schritte zurück und schaue zu Boden.

„Was willst du von mir hören, hm? Du hast recht. Es war kein Sieg. Es fühlt sich auch wie keiner an. Ich kann mich nicht darüber freuen. Ich bin einfach nur enttäuscht. Enttäuscht von mir selbst. Mehr nicht.", sage ich als ich mich auf die Bettkante setze.

Er kommt langsam auf mich zu und stellt sich gegen über von mir.

Ich schaue rauf zu ihm als ich dann weiter spreche.

„Bist du jetzt zufrieden? Ist es das, was du hören wolltest?"

Er hockt sich langsam hin und wir beide sind auf Augenhöhe.

„Hier geht es nicht um mich, Y/n. Ich habe mit dem Thema Siegen" abgeschlossen. Damals war für mich der Sieg das einzige, was zählt. Doch das ist nicht mehr so."

In dem Moment fällt es mir auf.

Katsuki hat sich im vergangenen Jahr tatsächlich verändert.

Wenn auch nur ein wenig.

Er war damals ständig wütend. Das ist er mittlerweile nicht mehr. Nur wenn ich da bin.

Seit dem Tag, an dem Katsuki seine Schuld an Izuku gestanden hat.

Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern, da ich Katsuki zuvor noch nie so erlebt habe.

Beide haben gekämpft und Katsuki lag am Boden. Izuku wollte ihm die Hand reichen doch er schlug sie weg.

,,Wag es nicht, dir sorgen um mich zu machen!", schrie Katsuki plötzlich als er aufstand, ,,Greif mich an! Warum wehrst du dich nicht? Warum muss ich jemanden nachjagen, der immer so weit hinter mir war!?", brüllte er weiter.

Seine Stimme war so gebrochen.

Ich versteckte mich innerhalb eines der Gebäuden, die sich dort befanden.

Ich folgte Izuku heimlich als ich hörte, dass Katsuki mit ihm über seine Spezialität reden wollte. Ich hatte damals schon die Vermutung, dass Izuku One For All vererbt bekommen hat und hoffte, dass sich dadurch meine Theorie als korrekt erweisen würde.

,,Warum wurde ein kleiner Fisch wie du so stark und wurde zum Erben der Nummer eins aller Helden?! Sein Liebling! Du bist so viel besser geworden! Und ich..."

Er legte eine kleine Pause ein bevor er weiter reden konnte.

„ICH HABE ALL MIGHTS KARRIERE RUINIERT! Ich habe ihn so sehr bewundert! ABER ER HAT MEINETWEGEN SEINE KRAFT VERLOREN!"

Er atmete hastig und senkte seinen Kopf. Er war am Boden zerstört, das konnte man sehen.

Er tat mir in diesem Augenblick fast ach ein wenig leid.

„Wenn ich bloß stärker gewesen wäre...wenn ich bloß nicht von den Schurken entführt worden wäre, dann wäre es nie passiert. All Might weiß, dass es meine Schuld war, doch er hat nichts gesagt. Jeder weiß es!", schrie er wieder.

Endlich schaute er Izuku in die Augen als er sich ein letztes mal zusammenriss und weiter sprach.

,,Ich bekomme es nicht aus meinem Kopf! Es ist, als würde es ständig in einer Dauerschleife spielen! WAS ZUM TEUFEL SOLL ICH ALSO TUN?!"

Ich erstarrte.

Mir war nicht bewusst, wie sehr dieses Ereignis an ihm nagte.

Katsuki in diesem verzweifelten Zustand zu sehen, war seltsam für mich.

So kannte ich ihn gar nicht. Das tu ich immer noch nicht. Ich kenne ihn bis heute nur als den Starken unberechenbaren Katsuki, der sich vor nichts und niemanden fürchtet. Doch dieser Zustand war mir vollkommen fremd.

Katsuki hockt immer noch vor mir und schaut mich an.

„Weißt du...die Sache mit All Might damals...das war nicht deine Schuld." , kommt es plötzlich aus mir heraus.

Ich war bis gerade eben noch so von der Erinnerung an diesen Tag mitgerissen, dass ich gar nicht bemerke was ich sage.

Katsuki schaut mich überrascht an.

„Was?", fragt er.

„Ich weiß, dass wir beide uns nicht ausstehen können und wir nur ein Gespräch führen können, wenn wir extremst darauf achten was wir sagen, damit der andere nicht provoziert wird, aber...damals, als das mit All Might passiert ist. Bei seinen Kampf gegen meinen Vater...es war nicht deine Schuld.", wiederhole ich.

„Woher weißt du-"

„Ich war da, als du mit Izuku darüber geredet hast. Versteck in einen der Gebäude.", unterbreche ich ihn.

Langsam steht er auf und geht einige Schritte zurück.

„Ich sehe das anders.", gibt er zurück.

„Katsuki-"

„Lass es, Y/n. Ich will's nicht hören."

Ich stehe von meinem Bett auf und gehe auf ihn zu.

„Es war nicht deine Schuld."

„Ich hab gesagt hör auf!", brüllt er.

„Wir alle sehen es so. All Might wusste was er riskierte, als er sich meinem Vater stellte. Du hast nichts damit zu tun", rede ich weiter.

„Y/n, ich meine es ernst."

Er steht mir bedrohlich nahe als ich mich weigere auf seine Drohung einzugehen.

„Er hätte es für jeden getan. Nicht nur für dich."

Plötzlich drückt er mir seine Hand gegen meinen Mund.

„Genug."

Ich greife nach seiner Hand, die auf meinen Mund liegt und drücke sie mit aller Kraft runter.

„Du bist nicht Schuld daran.", sage ich noch ein letztes Mal.

Ich schaue rauf zu ihm und er schaut mich wieder mit diesem stechenden Blick an, welches mich immer nervös macht.

„Ist nicht schön sowas zu hören zu bekommen, oder? Jemand der dir sagt, dass das, was du dein Leben lang geglaubt hast Wahr zu sein, eine Lüge ist.", lächle ich.

„Der unterschied ist nur, dass ich recht habe mit der Tatsache, dass deine Mutter dich nur für ihre eigenen Zwecke ausnutzt.", gibt er zurück.

„Mag auch sein, dass wir beide recht haben.", gestehe ich leise, als ich langsam den Kopf senke.

„Mag sein."

Ich setze mich wieder auf mein Bett und werfe mich nach hinten.

„Wenn das Gespräch beendet ist, dann da ist die Tür.", sage ich, als ich mit dem Zeigefinger auf die Tür deute.

„Gutes Gespräch, Y/n", verabschiedet er sich.

„Ja, ja, raus hier.", necke ich als er mein Zimmer verlässt.

Only you - Bakugou x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt