Behind These Hazel Eyes [A Leon Goretzka Advent calendar-FF 2023]

Türchen 3

I see ya blowin' me a kiss
It doesn't take a scientist
To understand what's going on baby
If you see something in my eye
Let's not over-analyze
Don't go too deep with it, baby (baby)

So let it be, what it'll be
Don't make a fuss and get crazy over you and me
Here's what I'll do
I'll play loose
Not like we have a date with destiny

It's just (aah) a little crush (crush)
Not like I faint every time we touch
It's just (aah) some little thing (crush)
Not like everything I do depends on you
Sha-la-la-la, sha-la-la-la

It's raising my adrenaline
You're banging on a heart of tin
Please don't make too much of it baby (baby)
You say the word forevermore
That's not what I'm looking for
All I can commit to is maybe
— Crush • Jennifer Paige —

— Marie —

Leon.
Leon.
Leon.
VERDAMMT!

Nach letzter Nacht schwirrte mir der Dunkelhaarige noch lästiger im Kopf herum als die bisherigen Wochen und Monate. Die Nacht mit ihm war phänomenal gewesen. So sehr er mich auch mit seinem Angriff überrascht hatte, so sehr hatte ich es auch genossen. Er war wild und leidenschaftlich und stürmisch gewesen, aber ich hatte mich zu keiner Zeit zu irgendetwas von ihm gedrängt gefühlt. Vielleicht, weil ich schon in den Wochen zuvor Schwach geworden wäre.
Weil ich dieses Mal von Anfang an gewusst hatte, dass ich es auch wollte.
Ihn wollte.

Später hatte er einen Gang zurück geschaltet. So ungestüm er auch gewesen war, umso zärtlicher und liebevoller hatte er mich im Anschluss immer wieder geliebt. Wir hatten die Nacht mit nichts anderem als Sex in seinem Bett verbracht, bis wir beide irgendwann erschöpft eingeschlafen waren. Leon hatte dabei Wort gehalten.
Kein Wort über Liebe und Beziehung.

Als ich am frühen Morgen in seinen Armen aufgewacht war, hatte ich mich geborgen und geliebt gefühlt. Etwas, dass ich in dieser Form noch nie bei einem Mann gespürt hatte. Und dennoch...
Die Gedanken von gestern kehrten zurück. Das er in einer komplett anderen Liga spielte. So ein Mann, wie er war nicht gemacht für das normale Fußvolk. Ich hatte das schon einmal mitgemacht, weil ich geglaubt hatte, es würde funktionieren.
Letztlich war ich schmerzhaft eines besseren belehrt worden. Gedanken und Gefühle kamen wieder hoch, die ich resolut zurückdrängte. Ich hatte mir geschworen, mich nie wieder so korrumpieren zu lassen; das ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich selbst zu wollte. Aber offensichtlich zog ich immer und immer wieder die selben Männer an.
Noch ein Grund mehr, warum ich die letzten Jahre über nicht gedatet hatte.

Vorsichtig löste ich mich von Leon, der im Schlaf ein unzufriedenes Brummen von sich gab, aber weiter schlummerte. An der Tür blickte ich noch einmal zurück. Der Lockenkopf kräuselte im Schlaf leicht die Nase, was mir ein trauriges Lächeln entlockte.
Vielleicht wäre es anders, wenn er nicht derjenige wäre, der er nun mal war.
Vielleicht hätte er mehr Chancen gehabt, wenn es bei mir diesen anderen Mann nicht gegeben hätte.
Vielleicht fehlte mir auch einfach der Mut.
Vielleicht.
Vielleicht.
Vielleicht.

Es war besser, jetzt die Reißleine zu ziehen, bevor es noch schwerer wurde. Nackt tapste ich also nach unten in die Küche, schlüpfte in meine Klamotten und atmete erst auf, als ich es ohne Zwischenfall nach draußen geschafft hatte. Der Frühling kündigte sich bereits an, aber morgens war es dennoch ziemlich frisch und so zog ich fröstelnd die Jacke enger um mich, als ich mich auf den Heimweg machte.
Leon würde ein Gespräch einfordern und ich hatte gerade noch keinen blassen Schimmer, wie ich ihm begreiflich machen sollte, dass das mit uns nicht funktionieren würde. Schon in ein paar Stunden würde ich ihn wiedersehen und bis dahin musste ich mir etwas einfallen lassen.