Behind These Hazel Eyes [A Leon Goretzka Advent calendar-FF 2023]

Türchen 29

Candlelight and soul forever
A dream of you and me together
Say you believe it, say you believe it
Free your mind of doubt and danger
Be for real, don't be a stranger
We can achieve it, we can achieve it

Come a little bit closer baby
Get it on, get it on
'Cause tonight is the night when two become one

I need some love like I've never needed love before (wanna make love to ya', baby)
I had a little love, now I'm back for more (wanna make love to ya', baby)
Set your spirit free
It's the only way to be
— 2 become 1 • Spice Girls —

— Marie —

Es waren nunmehr drei Woche vergangen, seitdem Leon Bescheid wusste. Er war immer noch skeptisch darüber, dass es mir so gut ging, wie ich es ihm sagte. Die vergangenen Monate waren anstrengend und aufreibend gewesen und obwohl sich meine Albträume nicht in Luft auflösten, fühlte ich mich so gut, wie ich es meinem Freund immer und immer wieder verdeutlichte.
Ich war nicht mehr die Gefangene meiner Vergangenheit; Kim war glücklich und es gab so viel, auf das wir uns freuen konnten. Auch, wenn bisher nur meine Schwester wusste, dass Leon mir mehr gegeben hatte, als ihm momentan noch bewusst war.

Unsere Beziehung war innerhalb dieser drei Wochen nur noch inniger geworden. Leon war süß und lieb und noch aufmerksamer, als er es ohnehin schon war.
Es gab nur ein Problem: Unser Liebesleben.
Meine Befürchtung, dass er anders sein würde, wenn er von der Vergewaltigung wusste, bewahrheitete sich leider. Es war nicht so, dass er Körperkontakt vermied, im Gegenteil, aber es gab einen Punkt, an dem er unter fadenscheinigen Gründen abblockte, auch wenn ich ihm sehr eindeutige Signale sandte.
Nach dem ich die Situation bei meinem Therapeuten und meiner Schwägerin thematisiert hatte, hatte ich beschlossen, mich im Repertoire meines Freundes zu bedienen.

Schritt 1 war ziemlich leicht: Kim aus der Wohnung kriegen. Ich hatte sie erst bitten wollen nach dem Spiel bei einer ihrer Freundinnen zu übernachten, aber meine Meinung kurz vor dem Gespräch noch geändert. Prüfend hatte sie meine Stirn gefühlt und gefragt, ob es mir gut ginge, nachdem ich sie gebeten hatte, bei Bambi zu übernachten. Selbstverständlich nur, wenn seine Mutter ebenfalls damit einverstanden war. Bayern's Nesthäkchen war zwar volljährig und verdiente einen Haufen Geld, aber streckte seine Beine immer noch unter dem Tisch seiner Mutter aus. Sowohl sie als auch ich, wollten zum jetzigen Zeitpunkt weder Oma noch Tante werden, aber ich hatte mittlerweile verstanden, auch durch meine Therapie, dass ich meine eigene Situation nicht auf Kim projizieren durfte.
Also schenkte ich ihr mein Vertrauen.

Schritt 2 war nun grade in der Mache. Die Lasagne bruzelte im Ofen, der Esszimmertisch war romantisch mit einigen Kerzen gedeckt und im Hintergrund lief eine ziemlich lange Playlist mit allen mir bekannten Liebesliedern. Wenig später fiel die Tür ins Schloss.
„Marie? Wir müssen dringend mit Kim reden! Madame ist einfach abgehauen, als ich ihr verboten habe, bei Bambi...", sein Mund klappte auf und zu, als er herein kam und ich mich in meinem neuen kleinen Schwarzen sah, „...zu pennen!!"
„Ich bin bereits informiert! Sie hat angerufen und sich bei mir über dich beschwert. Sie war ziemlich empört, dass du in den Bad Cop Modus gewechselt hast und hofft, dass du dich wieder eingekriegt hast, wenn sie morgen nach hause kommt", ich versuchte mein amüsiertes Grinsen zu verstecken, als ich die Lasagne auf dem Tisch abgestellt hatte und meinen Freund mit einem Kuss begrüßte, „Hallo Schatz! Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht?"
„Ehhh ja...also Hunger hab ich schon, aber...aber Kim...das Kleid...", stammelte Leon völlig zusammenhangslos, wobei seine Augen über meinen Körper glitten, „Sollten wir nicht uns nicht erstmal um Floh kümmern? Wir wissen gar nicht, wo sie ist."
„Bei ihrem Freund. Bambi's Mama macht Maultaschen", ich drängte ihn sanft in Richtung Tisch und auf einen Stuhl, „Oder willst du die lieber?"
„Nein, nein, nein", er stolperte fast über seine Wörter, „Du...du hast es ihr erlaubt?"
„Jap, hab ich", erwiderte ich leichthin, „Ich befolge deinen Rat und vertraue ihr. Sie wird erwachsen und ich will, dass sie mir vertraut."
Deshalb hatte ich mich ihr anvertraut und berichtet, was los war.
Oder eher nicht los war.