2009 | Dielenknarzen

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»Ella, kommst du?«

»Wir wollen jetzt fahren«, rief ihre Mutter sie.

»Ja, ich komme schon«, antwortete Ella ihr. Sie harrte kurz aus und verabschiedete sich von ihrem Zimmer, da sie umziehen wollten. Ihre Mutter hatte nämlich ein Jobangebot in einer anderen Stadt bekommen und es angenommen. Auf der einen Seite freute sich Ella, da sie mal was anderes sehen konnte, aber auf der anderen Seite wollte sie nicht umziehen, da sie sich schwer tat neue Freunde zu finden. Während sie mit dem Auto fuhren, hörte Ella Musik durch ihre Kopfhörer und dachte daran, wie es sein wird, wenn sie in der Stadt angekommen ist.

Nach einiger Zeit hielten sie vor dem neuen Haus. Ella war leicht überrascht, da sie das Haus nur von Bildern kannte und es in echt viel größer wirkte. Sie stürmte ins Haus rein und machte sich auf die Suche nach ihrem Zimmer. Als sie es gefunden hatte, legte sie ihre Sachen ab und guckte sich um. Während Ella in ihrem Zimmer umherlief, knarrte unter ihren Füßen eine Diele, jedoch bemerkte sie nicht, dass die Diele lose war.

Später kam ihre Mutter zu ihr ins Zimmer und gab ihr ihre letzte Tasche. Ellas Mutter trat auf dieselbe Diele wie Ella selbst und sie knarrte wieder.

»Da muss dein Vater mal nachgucken. Das stört dich doch bestimmt, wenn die Diele immer knarzt.«

Ihr Interesse wurde geweckt und sie wollte selbst gucken, was es mit der Diele auf sich hat. So kniete Ella sich hin und fuhr mit ihren Fingern an der Diele entlang. Diese gab an einer bestimmten Stelle nach, sodass Ella die Diele herausnehmen konnte. Unter der Diele befand sich ein kleiner Hohlraum. Ella griff hinein und ihre Finger berührten etwas Hartes. Sie holte das etwas aus dem Loch raus und guckte es sich an. Es war ein Buch, das in Leder gebunden war. Ella öffnete es, doch auf der Seite stand nichts. Sie blätterte weiter und auch auf den darauffolgenden Seiten stand nichts. Das Buch war komplett leer.

»Komisch«, dachte sie sich. Ella packte den restlichen Inhalt ihrer Kartons aus und dachte währenddessen über das Buch nach.

»Das ergibt doch eh keinen Sinn.« Und somit ließ sie das Buch auf ihrem Schreibtisch liegen und lief die Treppen runter, um mit ihren Eltern zu Abendessen. Doch während des ganzen Abends ging ihr das Buch nicht aus dem Kopf. So kam es, dass Ella sich nochmals ganz genau das Buch anschaute, um zu gucken, ob sie nicht irgendwas übersehen hatte. Dabei schnitt sie sich in den Finger und ein kleiner Tropfen von ihrem Blut landete auf dem Papier.

Das Papier sog das Blut wortwörtlich auf und es erschienen nacheinander ganz viele Buchstaben, bis das komplette Notizbuch mit Kritzeleien, Zeichnungen und einzelnen Wörtern oder ganzen Sätzen gefüllt ist. Ella staunte. Damit hatte sie nun aber ganz bestimmt nicht gerechnet.

Wenig später lag sie in ihrem Bett und las sich ein paar Seiten aus dem Notizbuch durch. Das Notizbuch musste wohl als Tagebuch benutzt worden sein. Dort stand etwas von einem Gegenstand, der sehr wertvoll war, aber noch nicht gefunden wurde, der aber dringend ans Licht musste. Warum sagte der Besitzer oder besser gesagt der Vorbesitzer dieses Buches nicht.

Ella wurde neugierig und beschloss, so schnell es ging, Nachforschungen anzustellen. Deshalb ging sie am nächsten Tag in die Bibliothek, um dort zu suchen. Da es Sonntag war, hatte sie mehr Zeit, aber gleichzeitig graute es ihr, am nächsten Tag in die Schule zu gehen. Sie wusste nicht genau, wonach sie suchen sollte, weshalb sie damit anfing zu suchen, was in dem Jahr als die Tagebucheinträge geschrieben wurde, passiert ist.

Schlussendlich fand Ella heraus, dass in dem Jahr eine sehr bedeutende Ehe geschlossen wurde, mit der aber nicht jeder zufrieden war. Als sie zu Hause ankam, setzte sich in ihre Leseecke und las weiter in dem Tagebuch. Der damalige Besitzer schrieb was von einer Frau, die nur irgendwen berühmten geheiratet hat, um an sein Geld zu kommen, da sie nicht gerade sehr wohlhabend war. Später fand Ella noch heraus, dass die Frau schon eine Ehe führte und sie den Priester, der die Trauung anhielt und die anderen Leute bestochen hatte. Der Verfasser schrieb außerdem, dass es einen Ehevertrag und andere wichtige Papier gebe, um die Ehe von den beiden auffliegen zu lassen. Das einzige Problem ist nur, dass diese Papiere verschwunden sind und niemand genau weiß wo. Ella wurde sehr neugierig und verschlang Seite um Seite. Im letzten Eintrag wurde darum gebeten, dass man diese Papiere so schnell, wie es ging, finden musste. Der einzige Hinweis, der hinterlassen wurde, war Liam Anderson.

Das Nutzlose Büchlein - Ein Buch reist um die Welt und durch die Zeit ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt