Frau Kaminski klammert sich an Roberts Arm. „Ganz ruhig, wir kommen hier raus.", versucht er die Frau zu beruhigen. Philipp leuchtet die Treppe nach oben. Bis auf das Licht seiner Taschenlampe gibt es keine Lichtquelle in dem Keller. Empfang haben die Handys nicht. „Die Tür ist zu. Wir müssen über ein Fenster nach draußen!", schreit er seinem Kollegen und Frau Kaminski zu. „Philipp, hast du hier irgendwo Fenster gesehen?", fragt Robert. Frau Kaminski bricht in Panik aus. „Philipp?", fragt Robert noch einmal, nachdem er keine Antwort auf seine erste Frage erhalten hat. Auch dieses Mal antwortet sein Kollege nicht. „Philipp?!", schreibt Robert jetzt durch den Kellerraum. Ein lautes Poltern ertönt. „Philipp?"
Einen Moment herrscht Stille, dann kann Robert das Licht der Taschenlampe seines Kollegen erkennen. Erleichtert atmet er auf. „Kommt mit.", flüstert Philipp seinem Kollegen und der Frau zu. „Ich habe eine Tür gefunden, die führt direkt in die alte Turnhalle."
Die drei kämpfen sich durch die Dunkelheit und versuchen sich an der kalten Kellerwand zu orientieren. Das Licht ist viel zu dunkel, als dass es den gesamten Keller erleuchten könnte. Die drei sehen geradeso was vor ihnen ist. Philipp deutet auf die kleine Holztür. „Die ist offen.", sagt er. Vorsichtig steigen die Kommissare und Frau Kaminski die wenigen Stufen zur Tür nach oben.
Mit Schwung drückt er die Tür auf und leuchtet Robert und Frau Kaminski, die noch immer an Robert klammert, den Weg in die Turnhalle. Sie ist nicht besonders groß für eine Schule dieser Größe gewesen, Philipp schätzt sie auf die Größe der Cafeteria im K11.
„Und jetzt?", fragt Frau Kaminski.
„Jetzt müssen wir einen Weg ins Freie finden. Irgendwo muss es hier ja noch eine Tür geben.", erklärt Philipp und durchleuchtet die Halle. „Da hinten!", Robert deutet auf eine große schwarze Tür. Die Halle ist leer, keine alten Sportgeräte oder Putz von der Wand. Wahrscheinlich ist die alte Halle besser erhalten, als die Schule, oder sie wurde später gebaut.
Es dauert nicht lange, bis die drei die große Tür erreichen. Philipp drückt die Klinke, tatsächlich ist die Tür offen. Der junge Kommissar drückt die Tür nur einen Spalt breit auf, um zu sehen, ob jemand davor lauert. Der Platz vor der Halle ist frei. Die drei gehen dennoch vorsichtig und aufmerksam nach draußen. So leise wie möglich schließt Philipp die Tür wieder und schaltet die Taschenlampe aus. „So werden wir nicht gleich gesehen.", flüstert er.
Von weitem sehen die drei einen Taschenlampenschein, einen Schein, der weit reicht und die Kommissare anleuchtet. Dann erkennt Robert, dass es die Lampen der Verstärkung sind. „Wir sind in Sicherheit. Ihnen kann nichts mehr passieren, das sind unsere Kollegen.", versichert er Frau Kaminski. Einer der Kollegen kommt auf die drei zu und ruft: „Robert? Philipp? Seid ihr verletzt?" „Nein, alles gut.", ruft Philipp zurück und schaltet seine Lampe wieder ein. „Danke, dass Sie mir geholfen haben.", Frau Kaminski löst sich von Roberts Arm. „Das ist unser Job.", lächelt er sie an, auch wenn er sich sicher ist, dass sie es in der Dunkelheit nicht sehen kann. Mit dem Kollegen der Streife gehen die Kommissare und Frau Kaminski zu den Wagen. „Charlie haben wir noch immer nicht gefunden.", sagt Philipp. „Wir haben hier alles abgesucht. Ich glaube nicht, dass sie hier ist.", erklärt ihm der Polizist. Philipp nickt und steigt in seinen Dienstwagen. Robert hält Frau Kaminski die Hintertür auf und steigt dann selbst vorn neben Philipp auf den Beifahrersitz. „Auf ins K11.", sagt er. Philipp nickt und startet den Motor.
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Roter Schnee
FanfictionEntführung, Bedrohung, Angst und Liebe. Den Kommissaren Robert Ritter, Daniela Stamm, Philipp Stehler und Michael Naseband bleiben nur 24 Stunden ihre Kollegin Charlotte zu finden. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt. Dieses Buch enthält triggernde Inh...