Dani legt die Blätter der Reihe nach vor sich. Sie beginnt mit den Blättern, die ihr Philipp mitgebracht hat. Auf allen 14 Blättern sind Zeitungsabschnitte von der gleichen Tat, der Vergewaltigung der 14-jährigen Mia Fuchs.
Am Donnerstag, den 14.12., kam es zu einem tragischen Fall in der Kölner Innenstadt. Die 14-jährige Schülerin Mia Fuchs eines Kölner Gymnasiums kam dabei ums Leben. Das Mädchen wurde auf dem Weg von der Schule nach Hause überfallen, den Täter kannte sie vermutlich nicht. Mia versuchte zu entkommen, aber jeglicher Fluchtversuch schlug fehl. In dem kleinen Stadtpark in der Nähe der Schule, in dem zu der Tageszeit (17:30) kaum noch jemand unterwegs war, wurde das Mädchen von dem Bauleiter der Firma „Dachdecker Schulze und Co." vergewaltigt. Die 14-jährige Schülerin wurde noch am Tatort niedergestochen und kam dabei ums Leben, von dem Täter fehlt jede Spur.
Eine Gänsehaut überzieht Danis Körper. Sie nimmt sich den Bericht ihrer Kollegin. Fünf ganze Seiten Fließtext schrieb sie damals. Sie überfliegt die Seiten, bei der letzten Seite stockt ihr Atem.
Der Vergewaltiger meiner Tochter wurde seit der Tat nicht wieder gesichtet, weder von Kollegen seiner Firma, noch von Freunden und Familie. Nur seine kleine Schwester wusste, dass er seinen Namen geändert hat und ein neues Leben anfangen wollte. Die Polizisten haben noch monatelang nach seinem Geständnis und der Flucht aus dem Kommissariat nach ihm gesucht, aber eine Spur fand niemand. Eine Fahndung nach David Schulze wurde mehrfach herausgegeben, doch auch diese bleib erfolglos.
Dani rollt eine Träne über die Wange. Wie muss es sich anfühlen das eigene Kind zu verlieren? Sie kann sich nicht vorstellen, dass eine Mutter nach dem Tod ihres eigenen Kindes jemals wieder glücklich wird. Dani angelt ihr Handy von dem kleinen Tisch. Sie fotografiert die fünf Seiten des Polizeiberichts und schickt sie ihrem Kollegen Michael. Der Täter von damals ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter von heute. Er muss seinen Namen geändert haben, schreibt sie noch dazu. Ein Bild des damaligen Täters findet sie in den Unterlagen. Auch dieses schickt sie an Michael. Dazu schreibt die braunhaarige Kommissarin Vielleicht hilft euch das Bild weiter.
Es dauert einige Sekunden, bis Michael die Nachrichten liest. Dani legt das Handy beiseite und schaut sich den gesamten Bericht von vorn bis hinten an. Es muss doch irgendeine Verbindung geben, eine Verbindung zwischen dem Tod von Mia und der Entführung ihrer Mutter Charlotte.
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Roter Schnee
Hayran KurguEntführung, Bedrohung, Angst und Liebe. Den Kommissaren Robert Ritter, Daniela Stamm, Philipp Stehler und Michael Naseband bleiben nur 24 Stunden ihre Kollegin Charlotte zu finden. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt. Dieses Buch enthält triggernde Inh...