14/2

62 20 1
                                    

Das Wesen zirpte noch einmal laut und sprang dann aus dem Becken.
Hu!
Und die schwarzen Krieger streckten nun wie Ninjahs ihre Schwerter vor.

„Lasst sie durch!", rief Lena erschrocken, als die ersten auch schon wieder kämpferisch die Schwerter hoben.
„Tut was die Hochlady sagt - solange das Zefanusie niemanden angreift oder tötet. Geht ihm einfach aus dem Weg und geleitet es aus der Siedlung heraus.", befahl Kyl nun ebenfalls laut und zugleich irgendwie erbebend, und nickte Jilliar zu der noch Kyls Schwert auf den Beckenrand legte und dann verschwand.
Ebenso wie alle anderen Krieger, - bis auf Tarrek.

Restra stand im hinteren Teil der Grotte und kam sofort angelaufen, als das Wesen sich davongemacht hatte.
„Lena!", rief sie erschrocken aus, als die nur mal wieder müde ihren Kopf an Kyls Schulter anlehnte und leise seufzte.
„Über die Jobbeschreibung als Hochlady sollten wir echt noch mal reden, Kyl. Mein Kopf fühlt sich schon wieder ganz matschig an.", murmelte sie benommen.
Er schnaubte nur und sagte irgendetwas leise auf Tak das sie nicht verstand.
„Hebt sie aus dem Wasser, mein Lord. Ich werde sie untersuchen.", bat Tarrek Kyl kurz und Lena kreuzte genervt die Arme vor der Brust.

Muss ich dabei nackt sein?", fragte sie Kyl dann  ärgerlich aufbrausend. „Kann man mir denn nicht mal ein ganz klein wenig Intimsphäre lassen? Zu Hause bin ich auch nicht nackt vor dem Doktor rumgelaufen.", maulte sie laut.

„Restra gib mir ein Hemd!", befahl Kyl und wies den Heiler mit einem genervten Nicken an sich umzudrehen.
„Das ist wirklich nur eine rein menschliche Reaktion. Die Mädchen und Frauen sind verdammt noch mal viel zu schüchtern.", hörte sie Tarrek ebenso genervt knurren.
„Und die Tak sind mir verdammtnochmal viel zu freizügig!", konterte Lena nun ernsthaft ärgerlich.
Kyl strich ihr sachte über den Arm und setzte sie dann mit einem Schwung hinauf auf den Beckenrand.

Lenas Zähne klapperten dabei hart aufeinander, während Restra sie nun sachte von hinten mit einem Tuch abrieb und ihr dann dabei half ein frisches Hemd überzustreifen.

Zwei dreimal wischte sie mit seltsamer Miene über ihr Gesicht.
„Was? Bin ich immer noch nicht trocken?", fragte Lena sie verwirrt.
Kyl war es der sich nun wieder einmischte, als er nass neben ihr niederhockte.
„Du blutest gerade aus der Nase, Lena und deine Augen sind erschreckend rot, deshalb sorgt sie sich.", erklärte er ihr noch, half dabei ihre Hände aus den Ärmeln zu befreien und rief dann nach Tarrek, der sich ebenfalls ärgerlich umdrehte.

„Wieso verordne ich unserer Hochlady eigentlich Ruhe, wenn sie sich doch nie daran hält?", knurrte der Heiler gereizt und half ihr auf die wackeligen Beine hoch.
Kyl ergriff das Tuch das Restra nun auch ihm hinhielt und wickelte Lena noch einmal zusätzlich darin ein, bevor er sie hochhob und davontrug.

„Restra... bitte ... Unterwäsche!", konnte sie gerade noch irgendwie an seiner Schulter vorbei keuchen, schon sauste er in Überschallgeschwindigkeit den Berg hinauf, legte sie im Steinhaus behutsam auf das Bett.

„Keine gute Idee ...", komentierte Lena nur trocken „Wir müssen schleunigst irgendwo unter die Erde, Kyl. Die Königin hat gesagt heute beginnen sie zu tanzen und sich zu paaren. Wir können also nicht hier bleiben...
Ich hab ihr gesagt, wir bleiben weg. Die tanzen hier immer. Warum um Teufel baut ihr eine Siedlung auf einem Platz der den Sefenusie gehört und wo sie sich immer paaren?"

„Mann nennt sie Zefanusie."

Sie sich selbst aber so. Darum sollten wir ihre Worte akzeptieren finde ich.", weigerte sich Lena störrisch. „Und wer trägt nun eigentlich Restra hier hoch, mit meiner Unterwäsche? 
Oder muss sie jetzt erst wieder Stundenlang den Berg hinauf klettern, so wie sie vorhin über eine halbe Stunde lang runtergerannt ist, wie eine blöde nur um mir im Badehaus zu helfen?", beschwerte sie sich weiter und Kyl sah sie überrascht an.

„Wieso Stundenlang?", fragte er sie verdutzt.

„Weil alle Halbweisen und Menschen Stunden statt Minuten oder Sekunden hier hinauf unterwegs sind. - Wir gehen in Zeitlupe, Mann! Für euch Super- Jedi natürlich gilt das natürlich nicht, ihr habt ja Mach 10 drauf oder Lichtgeschwindigkeit. Aber wir Otto-Notmalos haben keine so 'ne Flitze-Gabe, okay? Darum haben so viele Frauen auch nur so wenig Kinder.

Schlepp du doch mal drei Kleine Kinder den Berg da hoch, oder auch nur eins und das in meiner Geschwindigkeit. Da ist der halbe Tag rum, wenn sie endlich oben sind und die Kinder so müde und  quengelig das du fertig bist, - absolut fertig.

Die Halbweisen haben aber keine Krieger-Jedi-Schemay, die sie rumschleppen und wenn Restra irgendwann hier oben ankommt könnte sie gleich sofort wieder baden gehen. Sie wird völlig kaputt und verschwitzt sein. Das da draußen ist die verdammte Besteigung eines Berges, verflucht noch eins und kein lockerer fünf-Minuten-Spaziergang hier hoch. Das wars auch neulich nicht für mich. Kein Wunder dass ich Blutungen gekriegt hab, wenn ich mich nicht anstrengen sollte. Berge zu besteigen ist höllisch anstrengend und ebenso sie runter zu steigen, aber ihr Schemay seht das ja nicht mit euren blinden trüben wir sehen alles aber nicht das was vor und liegt- Kulleraugen. Ihr hättet an einer viel flacheren Stelle bauen sollen und dann die Badehäuser besser mal ein bisschen verteilen, sie mittiger legen, ins Wohngebiet und überall dorthin stellen wo sie tatsächlich gebraucht werden und nicht unten an einen Fuß des Berges drei Stück. Eines ganz oben eines in der Mitte und eines ganz unten oder so.
Echt, Kyl, wer das geplant hat muss ein
Jemay gewesen sein und er war wirklich
nicht sehr weitblickend und auch nicht sehr klug, sonst hätte er nämlich für alle Tak geplant, statt nur für sich selbst.", beschwerte Lena sich ächzend bei ihm und kippte dann plötzlich nach hinten um.

„Lena...?", fragte Kyl sie betroffen, und berührte sachte ihr Gesicht. Seine Finger waren so schön warm, fand Lena und seufzte erneut, was schon fast wie ein Stöhnen klang.
„Schick bitte Aren runter, dass er Restra  einsammeln soll... bitte! Ich will nicht das sie völlig kaputt den Berg hochrennt nur damit ich heute Nachmittag irgendwann mal was zum anzuziehen habe!", jammerte sie und sah Aren bereits am Vorhang stehen und auf Kyls Nicken hin wortlos verschwinden.

Lena aber blieb einfach nur schwer seufzend liegen und streckte die Arme wie tot nach beiden Seite aus.

„Mann, ...Ich will eine Kopfschmerztablette... meine Mama... und ein nasses, kaltes Tuch, denn meine Augen brennen so. - In der Reihenfolge bitte!", jammerte sie kurz, nur um sich sofort wieder aufzurichten.
„Oh Kyl, aber echt... ernsthaft! Bitte! Wir haben absolut keine Zeit um noch hier rumzusitzen. Pfeiff mal deine Krieger zusammen, ein bisschen Flott! Wir müssen hier weg, bevor die Aliens tanzen und blutige Sachen machen..."

„Die Monde gehen erst in ein Paar Stunden auf, Lena. Wir haben noch Zeit."

„Ja ihr Jemay sicher schon... und was ist mit den den Gen-Inaktiven und den Menschen, die du hier im Füchtlingslager sein lässt? Wer warnt die? Und die anderen Tak in der Waschgrotte oder den Ställen? - So absolut einfache Unbegabte Leute wie mich, meine ich...
Die brauchen doch viel, viel länger um alles zu packen und dann irgendwohin zu gehen, die werden doch eine Stunde lang nur den Hügel runter unterwegs sein, zwei oder drei wenn sie kleine Kinder haben..."
„Sie werden gerade schon von den Jemay aufgefordert Schutz zu suchen. Keine Sorge, ich kümmere mich schon darum."

Du...!, stöhnte sie wieder so laut aufheulend auf dass er fast gelächelt hätte. „... Du bist doch eigentlich ganz durchlöchert, hast einen Kopf- und einen Herzschuss und blutest wie Sau. Wie also kannst du hier schon wieder so rumrennen und mich durch die Gegend schleppen, obwohl Tarrek dich doch verbannt hat und Jilliar, dein Bruder und zwei Heiler sich um dich kümmern müssen, weil es sicher noch eine ganze Weile dauern muss bis du wieder richtig okay sein wirst, ... zumindest hat Tarrek mir das gesagt!", beschwerte sie sich jammernd weiter.

„Ich habe mich vorhin eben schnellgeheilt als ich spürte dass du in Gefahr bist.", gestand er ihr ernsthaft.
Lena sah ihn nur kurz perplex an, setzte sich dann aber abrupt auf, holte spontan mit der Hand aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt