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Da lächelte er plötzlich wieder.
„Wir versorgen uns hier alle gemeinschaftlich, so spart es Arbeit, Resourcen und Lebensmittel. Doch für dich  habe ich ein paar pure Lebensmittel, sowie Töpfe, Wasser, Spieße und Pfannen herbringen lassen, damit du dir selbst etwas zubereiten oder auch gerne ausprobieren kannst auf welche Weise du unsere Speisen gerne zubereitet haben und essen möchtest.", berichtete er ihr ernsthaft.
Lena lächelte ihn diesmal nur ganz zaghaft an.
Sein gerade sehr sprunghaftes Verhalten verunsicherte sie sehr. Einmal total freundlich und nett lachend und dann sofort wieder superernst. Ganz zu schweigen von dem eiskalten Herrscher.
Wer war denn nun bitte der wirkliche Kyl und welche Seite spielte er vor?
Doch es war jetzt irgendwie gerade ganz egal.
Sie war nun verheiratet.  – Mit dem neu gekrönten König dieser Welt, oh Mann!

Und das in ihrem Alter. Papa würde glatt ausrasten, wenn er davon wüsste.
Ja, ihr Papa... Konrad Hoffman, von ihrer Mutter liebevoll Conny genannt.
Und Kevin die Landplage. Ihr kleiner nervender Bruder...
Sie bemerkte kaum wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen, doch Kyl sah es und schaute unwillkürlich wieder in ihre Gedanken hinein.

„Mein Bruder hat sich bereits zurück auf den Weg zur Erde gemacht. Sie suchen die Beiden nun, Lena. Morgen schließe ich mich ihnen dann an, immer dann, wenn ich zwischendurch Zeit dazu habe, mit einer ganzen Kohorte unserer besten Jemay, die ebenfalls nach ihnen suchen werden. Und wenn sie noch leben werden sie in den Nexus gebracht und dann auch hierher zu dir, damit du sie sehen und dich davon überzeugen kannst dass es ihnen gut geht, - abgemacht?", versuchte er sie zu trösten.

Lena blinzelte ein paar Mal, dann aber wischte sie sich mit dem Ärmel über die Augen und atmete mehrmals tief durch.
„Tut mir leid. Ich wollte hier gar nicht rumheulen. Ich hatte nur gerade... ich meine, wenn wir abends am Tisch gesessen haben hat sich dort die ganze Familie getroffen und gegessen. Wir haben dann immer geredet. Meine Mutter war zuletzt ernsthaft krank. Sie hätte die Flucht nicht geschafft, darum hat sie mir Kevins Hand gegeben und gesagt ich soll jetzt auf ihn aufpassen und auf Papa.
Dann hat sie die Tür zugemacht und zwei mal abgeschlossen. In der selben Sekunde sind die Aliens mit den Masken vorne reingekommen. Wir haben sie Schreien gehört, als sie sich auf sie geworfen hat.
Papa ... wollte sofort umdrehen, wollte zu ihr, - ihr helfen... aber Kevin und ich haben ihn weggezerrt, haben ihn angeschrien, gebeten und gebettelt, weil ich wusste das Mama ganz sicher nicht dabei zusehen wollte wie sie ihren Conny töten. Er... war ihr Leben. Und sie war seins.
Sie war gerade frisch operiert und erst seid ein paar Tagen wieder zu Hause weil alles so komisch geworden war und die Krankenhäuser auf einmal gestürmt und die Patienten dort alle getötet wurden.
Eigentlich hätte sie ja noch länger da bleiben müssen, aber Papa hat sie abgeholt um sie zu Hause zu beschützen. Sie hat sich dann aber auch noch einen Infekt geholt, hatte Fieber und war eigentlich kaum fähig zu laufen. Sie hat sie trotzdem aufgehalten, und uns zuvor noch bei der Flucht geholfen. Ist einfach rumgehumpelt und hat uns Sachen eingepackt, damit wir entkommen können. Sie hat sich für uns drei geopfert. Hat gesagt das sie es nicht schaffen kann und es weiß, so wie Papa auch.
Sie hat ihn angebrüllt, als er sie einfach huckepack tragen wollte, und so laufen wollte aber sie war zu schwer gewesen, hatte 100 Kilo, weil sie einen gendefekt hatte und darum viel mehr Wasser im Körper, als normal. Sie würde uns nur aufhalten, hat sie also gesagt, aber so hätten wir drei wenigstens noch eine kleine Chance den Mörder-Masken zu entkommen.
Sie hat zu mir und Kevin gemeint das wäre ihr letzter Job als meine Mama. Als gute Mama. Sowas hat sie immer zu uns gesagt. Wenn sie streng war, wenn sie lieb war, wenn sie geschimpft hat oder mich wegen meiner Faulheit in der Schule zur Rede gestellt hat.
Sie hat gesagt sie macht nur ihren Job, wenn sie schimpft und drängelt und befiehlt und kommandiert und den macht sie so gut wie sie es nur kann.
Und Papa hat dann immer gelächelt und gemeint sie solle nicht zu streng mit uns sein. Dann hat sie aber nur darüber gelacht und gemeint sie würde zu gerne erleben wie streng er selbst werden würde, wenn sie es nicht wäre und wir ihnen dann beiden in dem Fall ganz sicher auf der Nase herumtanzen würden.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt