Takolia - Zwischen Schicksal und Glück

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„DU...!", stieß sie nun absolut sauer hervor.

Er starrte sie nur groß an, als sie vor seinen Augen beinahe in die Luft ging:
„Das ist dafür das du dich mit meinem Vater bekriegt hast!", stieß sie heftig aus und hieb gleich noch einmal zu, weil er sie nur verwundert anstarrte, statt auch nur ansatzweise auszuweichen.
„Und das, dafür dass du dich einfach hingehockt hast und dir von ihm mit einem Gewehr in den Kopf und ins Herz hast schießen lassen!!!
Ich bin fast gestorben, du ... du dummer Tak du!!!", brüllte sie ihn an und hieb nun auch mit der anderen Hand auf die andere Wange, weil er schon wieder so heiter und verlegen schmunzelnd aussah, während sie ihn schimpfte und nun tatsächlich auch noch zu schluchzen begann.
„Wehe wenn du mich jetzt auch noch auslachst!", schrie sie weiter, als er tatsächlich nun breit grinste und gluckste statt zurückzuschlagen oder zornig zu werden.

Auf einmal lag sie dann aber wieder heftig nach Luft schnappend auf dem Rücken und er hielt ihre Hände sanft in seinen fest, küsste sie auf jede gerötete Innenfläche, die von den echt heftigen Schlägen brannten wie Feuer ... und heilte damit zugleich jeden Schmerz in ihr aus.
„Gott was du mir alles antust!", stöhnte sie nur noch fassungslos schniefend und hielt dann erst wieder mit fest geschlossenen Augen still, damit er sie nicht weinen sehen sollte.

„Ich erbitte wieder einmal deine Vergebung, meine Lady. Du regst dich nur um meinetwillen auf, nicht über mich. Ich hatte das verkannt. Nun... das hätte ich wohl doch noch etwas besser regeln können, oder?", fragte er sie milde.
Lena runzelte nur finster die Stirn und öffnete erneut hart schluchzend ein Auge. „Du regelst doch nie etwas, du haust immer nur gleich drauflos – mit dem Schwert. Und ich dachte schon du löst einfach alle meine Probleme indem du Paps einfach umbringst, als du mit ihm so in den Kreis gegangen bist. 
Dann wärst du ihn ja nun komplett los gewesen.", fügte sie trotzig hinzu als er sie nur wieder erstaunt ansah.

„Als ob ich meiner eigenen Gefährtin einen solchen Schmerz zufügen und ihren lieben Vater töten könnte, der sie nur als rechter Krieger, der er ist, beschützen will... Da könnte ich mir ja auch gut selbst gleich den Kopf abschlagen lassen..."

„Und ihn dann einfach mal eben wieder anheilen...?", fragte sie ihn kiecksend. „Klar, mach doch!", spottete sie schmollend was ihm aber nun einen kurzen seltsamen Ton entlockte. Seine Brauen hoben sich noch höher. „Woher weißt du denn davon?", fragte er sie verdutzt.
Sie sah ihn nur kurz wieder trotzig schmollend an bevor sie schließlich die Schultern kurz hob und den Kopf schüttelte „Aren hat es mir erzählt, damit ich mich endlich wieder abrege und nicht weiter denke das du nur wegen einem gezielten Kopfschuss und einem weiteren ins Herz vielleicht stirbst.
Aber keine Sorge. Er hat es mir nur ganz leise gesagt und ohne Zeugen, also reg dich wieder ab, wenn das so ein großes Geheimniss bleiben sollte, dass du so was idiotisches kannst, dann sag ich halt niemandem was davon...", trotzte sie  ihm noch weiter.
Kyl runzelte nur kurz verwirrt die Stirn.
Nein, das ist es nicht, doch Jemay sprechen nicht über solche Dinge. Es ist einfach nicht anständig mit den eigenen Leistungen zu prahlen!", meinte er achselzuckend und grinste sie dann nur wieder verwegen an.

„Jajaja, das hat er auch so gesagt. Hat gesagt du Idiot hast dir das sogar ganz freiwillig so ausgesucht, weil die Tak dich vorher nicht als Erbe akzeptiert haben, so ohne ein Schrank von Kerl zu sein wie deine Brüder. Er hat gesagt dass du das gemacht hast, um es denen zu zeigen wie toll du wirklich bist - so in der Kontrolle der Körperzellen... so was in der Art.
- Ich hab das doch nicht kapiert und das muss ich auch gar nicht. Aber ich dachte vorher echt du stirbst gleich und das hat mich furchtbar... ganz furchtbar aufgeregt. Ich hab sogar meinen Vater einsperren lassen, zum Teufel und bin dann wieder umgefallen weil... weil ich nicht mehr konnte. Weil ich nur noch geheult hab. Und da kam Aren eben rein als der Heiler kurz raus ist – dich zur Schnecke machen lassen, vermutlich ... das hat zumindest Jiliar gesagt, das ein Finn das gemacht hat, in Tarreks Auftrag. Und Aren hat mir noch zur Beruhigung gesagt, dass so was für dich nicht so schlimm ist und auch noch, dass, wärst du nicht Hochlord, dann ein Meister der hohen Kunst wärst.
Ist das wahr?
Hat Jilliar dir echt und ganz wirklich den Kopf abgeschlagen und du hast ihn einfach wieder angeheilt, ohne dass es dabei auch nur einen Tropfen geblutet hat?", fragte sie ihn ängstlich aber auch schon wieder fasziniert von dem Gedanken an Kyls Unsterblichkeit. Er grinste nur wieder schwach und strich ihr sachte über die bebenden Lippen.

„So wie du von Emotion zu Emotion springst, Lena, bin ich ein Meister der hohen Kunst, vor allem in der inneren Haltung... schätze ich. Ich hatte nie so gutes Aussehen wie meine Brüder, war nie so stark wie sie, so groß und stattlich, darum dachten meine Meister auch immer ich sei nicht sonderlich begabt.
Aber ich habe meinen Willen gebraucht. Und dieser ist noch stärker als Illyras Licht. Ich wollte ein Jemay sein also wurde ich einer.
Jilliar hat mir dabei geholfen und auch meine anderen Jemaybrüder, die mich in einigen Dingen ab und zu deckten, weshalb sie nun auch alle um mich sind und dich beschützen. Sie haben sich bewährt.
Meine Blutbrüder, deine erste Garde. Und weißt du... einem einfachen Jemay wäre wohl längst nicht alles so möglich gewesen wie es das für mich war, als du dabei warst ins Licht zu gehen, Lena. Ich konnte dich auch nur Kraft meines Willens noch rechtzeitig erreichen, erinnerst du dich...? als du am Grenzweg zwischen Licht und Schatten standest und die Fee gesucht hast?

Das geschieht normalerweise nur einem mächtigen Großmeister der außerdem auch noch Dunkelkrank ist und bereits am Rande der Grenzwege steht. Ich war aber nie Dunkelkrank. Obschon mein Bruder mich dieser Prüfung aussetzen wollte als ich ein Jüngling war. Jilliar und all meine Freunde erkrankten tatsächlich und Jill heilte aber sogleich wieder, weil sein Seelenkern unglaublich rein ist. Nur zwei Jünglinge unserer Triade haben es nicht geschafft und starben, grausam, doch der Rest wurde krank und heilte, alle außer mir. Ich weiß heute dass ich nicht so begabt war wie sie, und bei weitem auch nicht so Genaktiv. Ich hatte nur meinen Willen, um meine Ziele zu erreichen, meinen Willen, um den Grenzweg zu finden und damit dich, Lena!
Mein Wille der irgendwie aber verbunden ist mit meiner Jemay-Macht, auf irgendeine Weise. Meinem Bruder ist es auch einmal gelungen, dort zu stehen, wo du standest, doch da war er fast schon tot. Er hat damals mit Natalie geträumt und sie dort mit hineingezogen, um sich mit ihrer Hilfe zu Retten.

Doch ich konnte dich nicht dort hingehen und sterben lassen, ich musste in deinen Grenzweg einschreiten und ich hab es getan, einfach so.

Meister Narris hat in der Nacht behauptet für dich gäbe es nun keine Rettung mehr. Tarrek stellte fest wie dein Herz versagte, deine Atmung innehielt, dein Gesicht wächsern wurde... da habe ich mich schlicht von den Fesseln des körperlichen gelöst, mich mit deiner Seele verbunden und bin deinem Weg gefolgt.
Gerade noch rechtzeitig um dich am zweiten Schritt ins Licht zu hindern, Lena. Dann wärst du nämlich verloren gewesen. Wirklich und für immer. Nur Jemay schaffen es einige Zeit im Licht zu stehen, bevor sie vergehen, Doch es hat mich einiges an Kraft gekostet... und bestimmt sechs Triaden meiner Lebenzeit, wenn nicht noch mehr. Doch ich würde es jederzeit wieder tun und dich aufhalten. Selbst wenn man dir den Kopf abschlüge...", stellte er ernsthaft fest und hob ihre Hände an seine geröteten Wangen, auf denen sich ihre Fingerspuren nun deutlich abzeichneten.
Ach du...