„Macht ihr mir mal Platz?", fragte sie höflich und tippte einen der Krieger an, der auch sofort erschrocken nach vorne sprang. Die Reihe vor ihr löste sich auf und sie sah... einen Streit. Eine Prügellei... ein paar Männer waren das und Frauen und Kinder standen in der Nähe und schienen sich zu sorgen.„Geht ihr vielleicht mal dazwischen Krieger?", fauchte Lena den an, der sie eben grade blockiert hatte und sich nun tief vor ihr verneigt hatte.
„Wir sollen uns in Menschendinge nicht einmischen, es sei denn es geht um ihr Leben. Das zumindest hat der Hochlord befohlen.", sagte er kurz zu ihr und wehrte einen der herangetorkelten Männer ab der einen Schlag in ihre Richtung erhalten hatte.
Lena sah ihn nur böse an und rief so laut sie nur konnte: „AUFHÖREN!"
Tarrek hinter ihr seufzte finster auf und reichte ihr den Stirnreif, den sie vorhin auf dem Bett liegen gelassen hatte. Lena rollte nur kurz die Augen und zog ihn auf, während die Krieger die Streithähne nun trennten und vor ihr auf ein Knie oder beide runter zwang.
„Die Hochlady hat befohlen dass ihr euren Kampf einstellt, Menschen.", sagte Jilliar der plötzlich aufgetaucht war zu einem von ihnen, der sich immer noch zu wehren schien.
„Deine Lady kann mich mal...!", keuchte einer der Hitzköpfe sich windend und erhielt dafür einen derben Schlag auf den Rücken der ihn ebenfalls auf die Knie runter brachte.
„Tut ihnen nichts, bitte. Das sind doch nur Jungs!", rief ein Mädchen vorstürmend wurde aber ebenfalls von einem Krieger aufgehalten.
Lena winkte ihm das Mädchen das ungefähr in ihrem Alter war und bildschön durchzulassen und der Krieger ließ sie los.
„Wie heißt du?", fragte sie das Mädchen und die sah erst nervös und irritiert zu ihr und dann zu den Kriegern hinter ihr, allen voran Jilliar der sie böse anfunkelte.
„Karina Reichelt. Ich komme von der Erde."„Ich auch, aber ich prügle mich hier nicht rum. Mein Name ist Lena Werner... na ja, ich hab mir hier einen Krieger ausgewählt weil ich dachte ich steh jetzt ganz alleine auf der Welt. Das war aber zufällig deren Erbe-Hochlord, also bin ich jetzt hier die Hochlady. Ist schon komisch das ganze. Und eine Tak bin ich jetzt auch noch geworden, aber ich bin normal geblieben so wie du und die da, also rede einfach frei heraus. Was ist hier los? Warum prügeln die Jungs sich und um was?", forderte sie das Mädchen stirnrunzelnd auf.
„Sie... sie prügeln sich um die Rechte an uns Mädchen.", murmelte Karina eingeschüchtert.
Lena blinzelte kurz. „UM WAS?", fragte sie dann noch einmal eiskalt nach und starrte zornig auf die Jungen nieder, die sie nun trotzig ansahen.
„Die haben keinen Beschützer vor den Tak also beschützen wir sie und dafür gehören sie uns. Klares Kriegsrecht!", meinte der eine der eben noch von Jilliar in die Knie gezwungen wurde kühl.
Lena erbleichte sichtlich und schwankte.„Wie... könnt ihr das nur zulassen, Krieger?", wandte sie sich böse knurrend an ihre Wächter, die sie nun alle verdutzt oder erschrocken anguckten. „Das ist absolut gegen alles was richtig und gut ist, gegen das Leben und die Unversehrtheit der Mädchen, die hierher kommen, weil sie auf der Erde von den Maskenkriegern brutal gefoltert und getötet werden! Und hier soll das nun ebenso laufen? Die werden hier benutzt und behandelt wie die Jäger auf der Erde sie benutzen und behandeln würden? Aber die Menschen sind hier alle sicher, ganz ohne Schutzmänner. Ganz ohne Sex haben zu müssen und ihr müsst euch auch keinen Krieger von hier aussuchen, wenn ihr nicht wollt. Das hier ist ein Flüchtlingslager für alle die eine Zuflucht brauchen, verdammt noch mal! Hier gelten die selben Regeln wie zu Hause auf der Erde. Schade keinem anderen, sei Rücksichtsvoll und Hilfsbereit. Kümmere dich um deine Familie und hilf, wenn du kannst auch anderen Familien mit ihren kleineren Kindern oder den Kranken oder den Verletzten, sei nicht im Wege und mach etwas konstruktives, damit es allen und damit auch dir selbst gut geht, bis du wieder zurück nach Hause oder in den Nexus auf die Erde kommst. Wenn du hier nicht bleiben willst.
Ihr alle habt die selben Rechte und die selben
Pflichten wie alle anderen auch. Und wenn sich einer als Anführer beweisen möchte dann nicht im Kampf, sondern in Hilfsbereitschaft, Pflichtgefühl und Beschützer sein ohne alle Gegenleistungen. Denn die höchte Instanz was das angeht, sind diese Krieger hier, die Jemay. Das sind die hiesigen Beschützer, die Polizei, und die verlangen nichts dafür von uns Mädchen, oder dass wir Sex mit ihnen haben. Die machen das weil es ihre Pflicht ist. Weil der Hochlord hier das so entschieden hat... und weil ich es so entscheide. Klar das sie zu flirten versuchen, wenn ihr hübsch seid, warum sollten sie es nicht versuchen? Doch man kann und darf nein sagen und die Krieger besitzen hier so viel Ehre dass sie das dann auch akzeptieren - NICHT WAHR?"Sie wandte sich an Jilliar der sie ruhig anblickte und ernsthaft nickte. Lena beruhigte sich sofort wieder ein kleines Bisschen und schüttelte schließlich unwirsch den Kopf. „Sperrt... die Kriegsbeutemacher hier erst mal ein, behandelt sie aber nicht zu schlecht, sie bekommen zu essen und trinken und dürfen sich erleichtern und waschen, aber unter Aufsicht. Wenn sie dabei blöd machen sperrt sie wieder ein. Ansonsten hoffe ich das eure Familien es nicht zu schlimm finden werden dass ihr zurück in das Chaos auf der Erde geschickt werdet.
Wer mich bitten kommt hierbleiben zu dürfen, weil er hier eine Familie hat die Hilfe braucht, da werde ich abwägen was wichtiger ist. Aber ansonsten, wenn ihr alleine unterwegs seid und nur auf Streit aus, habt ihr hier keine Chance."
Ein anderes Mädchen trat unruhig vor.
„Bitte, Lena... bitte darf ich was sagen?", fragte sie als ein Krieger zu ihr kam und sich neben sie stellte, eingeschüchtert.
„Natürlich."
„Ich ...ich bin Melanie und gehe in dem Fall mit Marek zurück auf die Erde, wenn ihr ihn hier wegschickt. Er hat nichts getan, mich nur gegen die anderen verteidigt, die mich eben gerade einfach einkassieren wollten, wie diese beiden Mädchen da, die auch nichts mit all dem zu tun hatten und deren Freunde. Ich bin aus Köln und Marek ist schon seid zwei Jahren mein fester Freund. Er hat mich rausgeholt, bevor die Monster mit den Masken gekommen sind. Er ist ein guter Kerl. Er hat mich eben wirklich nur gegen die echt miesen Annäherungsversuche dieser zwei da beschützt.", deutete sie auf die Anstifter des Streites, wie Lena sie schon jetzt im Kopf betittelte.„Dann steh auf Marek und geh zu deiner Freundin. Sie hat für dich gesprochen, ihr dürft beide bleiben und jetzt zu eurem Platz hier unten gehen, so eine Nische wie die hier.", befand Lena mit einem Winken erst zu ihrem eigenen Abteil hin und dann zu dem Krieger hin und der Junge Mann der vielleicht achtzehn war stand verwirrt auf und ging zu der schluchzenden Melanie.
„Danke!", sagte sie und wurde von ihrem Freund erleichtert in die Arme gezogen und gehalten.Kurz gab es Lena einen Stich. Dann wandte sie sich an die anderen Übeltäter.
„Ist hier noch jemand dabei der nur helfen wollte die Mädchen vor diesen Rüpeln zu verteidigen und spricht hier jemand für sie?", fragte sie in die Runde.„Oh bitte! Ich! Das ist mein Mann... Oskar. Er hat dem Jungen da nur helfen wollen als sie das Mädchen abzuschleppen versucht haben. Die haben ihn beide so derbe geschlagen und keiner hat ihm geholfen, da hat eben Oskar eingegriffen.", sagte eine Frau im mittleren Alter und deutete auf den ältesten unter den knienden, der auch reichlich mitgenommen aussah.
„Tarrek, siehst du ihn dir bitte mal an?", bat Lena den Heiler leise und Oskar wurde ebenfalls zurück zu seiner Familie gelassen.
Ein weiteres Mädchen bat schüchtern um ihren Bruder der sie ebenfalls nur verteidigt hatte. Zuletzt blieben vier am Boden knien.
„Ihr beiden, seid anscheind die Übeltäter hier, wie sich rausgestellt hat und ihr beiden... was habt ihr damit zu tun?", wollte Lena nun doch ein bisschen unsicher geworden wissen.
Der eine sah sie trotzig an.
„Helfen darf man hier wohl nur wenn man selbst eine Freundin hat, oder Familie.", zischte er erbost.
„Und du?", wandte Lena sich an den anderen. „Stand dabei... dachte ich misch mal mit, damit es ausgewogener ist.", sagte der stiernakige Hulligan seufzend.
„Meine Lady, dieser Mann gehört zu den beiden Übeltätern, versucht jetzt nur duch Lügen seine Haut zu retten.", mischte sich Jilliar ein und deutete auf den ersten Redner, der sie eben noch angemotzt hatte nur geholfen zu haben.
Lena seufzte leise auf.
„Diese drei kommen zurück auf die Erde, ohne weitere Anhörung, sobald der Schwarm vorbei ist und sagt Natalie und Kyls Bruder Bescheid dass sie Unruhestifter sind und Mädchen abschleppen. Wer weiß ob die sie im Nexus so überhaupt haben wollen... und Du!", wies sie erneut auf den Stiernacken. „Du solltest nicht ohne Grund und guten Verstand bei einer Prügelei mitmachen. Wenn, dann bitte nur um Unrecht zu verhindern und den schwächeren zu helfen, sonst kommst auch du zurück auf die Erde. Dort gibt es derzeit viele die sich rumprügeln und viele tote Männer und Jungen, weil die Samurai-Gildach es nämlich nur auf die Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter abgesehen haben. Deshalb lassen die Tak die Flüchtlinge ja auch hierher nach Takolia kommen, zum Heilen zum Erholen und vielleicht, wenn sie es gerne irgendwann so möchten, auch zum Bleiben. Aber wir mögen es hier friedlich, also halte dich daran und versuche keinen Ärger mehr zu machen. Jilliar... bring sie weg und passt auf, dass sie nicht wieder entkommen und andere Mädchen hier abzuschleppen versuchen.", wies sie auf die drei nun aufbrausenden und heftig schimpfenden Männer die sie böse anstarrten. Doch die Krieger hatten sie fest im Griff und führten sie ab.
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Takolia - Zwischen Schicksal und Glück
Science FictionSeit Natalie Takolia verlassen hat um ihren Kampf mit Hilfe der freiwilligen Jemay und der Gangs zu führen, sind die Zustände auf Takolia wie auch auf der Erde katastrophal. Die Samurai-Gildach machen nun ihren letzten entscheidenen Schritt der Er...