Kapitel 10

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Als Harry damals auf Sue geprägt wurde, verschob sich sein Weltbild. Die junge Frau war plötzlich alles für ihn und er wollte sie unbedingt für sich gewinnen.. Daher lief er auf die schöne Indianerin zu und sprach sie an. Sue drehte sich um und sah den jungen Mann in die Augen und sie war wie hypnotisiert. Seine reine Seele offenbarte sich ihr und umgekehrt. Ab diesem Tag, wich Harry ihr nicht mehr von der Seite. Er beschützte sie und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab...

Das Gefühl war unbeschreiblich für Sue und sie wünschte ihrer Tochter genau das gleiche, was sie damals mit Harry hatte.

Sam lief langsam auf Layla zu, die sich auch zu ihm gedreht hatte. Beide hatten nur noch augen für den jeweils anderen. Kurz vor der jungen Indianerin blieb der Alpha stehen. "Layla.."

Er fand keine Worte, doch ging es der mittleren Clearwater auch nicht anders. Sie ergriff die Hand des älteren "Sam"

Die Luft um ihnen herum war elektrisierend und hielt beide in ihrem Bann. Ihre Gesichter kamen sich immer näher.. Federleicht berührten sich ihre Lippen... Ein kribbeln durchzog beide und schon drückte Sam seinen Mund leidenschaftlich auf Laylas. Wie im Einklang bewegten sich ihre Lippen zusammen. Ein Feuerwerk explodierte im Bauch des Mädchens. So einen Kuss hatte die Indianerin noch nie bekommen. Sue stahl sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer, denn sie wollte den beiden ihre Privatsphäre lassen.

Nach einer, für beiden, viel zu kurzen Zeit, lösten sie sich voneinander. Doch sahen sich beide weiterhin in die Augen. "Wow" hauchte der Alpha.. "Ja wow." gab Layla als antwort.. Doch die Realität zog die Indianerin viel zu schnell wieder ins hier und jetzt. Abrupt ließ sie die Hand des älteren los und wich einen schritt zurück. "Wir können das nicht tun. Du bist der Ex meiner Zwillingsschwester.. Du hast ihr das Herz gebrochen."

Sam ging wieder einen schritt auf sie zu. "Layla, ich liebe dich. Leah wird nichts dagegen haben, vertrau mir."

Doch angesprochene schüttelte den Kopf. "Du bist ihre große Liebe.. Ich kann ihr das nicht antun, auch wenn du mir mein Herz gestohlen hast." Tränen glitzerten in ihren Augen.

Dem jungen Uley zerriss es das Herz. "Überzeuge dich selbst davon, dass Leah nichts dagegen hat. Sie ist dein Zwilling und sie wird wollen dass du Glücklich bist."

Dies brachte sie zum nachdenken. "Lass mir Zeit um mit meiner Schwester zu reden. Bitte" flehend sah sie ihn an. "Alle Zeit der Welt. Ich liebe dich, Layla Clearwater." Die Schülerin war gerührt über die Worte des älteren.. Sie trat nach vorne und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich auch Sam Uley."

Dann verabschiedete sich der Alpha und fuhr zurück zum Reservat. Er musste unbedingt mit Leah sprechen.

Im Krankenhaus packten die Clearwater Frauen zuende und fuhren nach hause. Im Wohnzimmer angekommen, schob Sue ihre Tochter zum Sofa. "Du wirst dich etwas ausruhen und ich koche dir eine Suppe."

Lächelnd sah Layla ihre Mutter an "Tomatencremesuppe?" Kichernd bejahte die ältere und lief in die Küche.

Erschöpft ließ sich die jüngere aufs Sofa fallen. Nun zehrte der Tag doch an ihren Kräften. Schwindel und Übelkeit krochen an die Oberfläche, doch wollte Layla niemanden davon erzählen. Sie wollte nicht, dass sich jemand um sie Sorgen machte..

Schwerfällig hob sie ihre Füße auf die Couch und zog von der Rückenlehne die Decke herunter. Mit schweren Armen versuchte sie sich zuzudecken, jedoch gelang ihr dies nicht wirklich. So beließ sie es dabei und schloss die Augen. Kurz darauf fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Das Rudel saß in Sams Hütte, als dieser mit seinem Truck vorfuhr. Stürmisch stieg er aus und rannte ins Haus. Als die Wölfe sahen, wer kam, begannen alle schelmisch zu grinsen. Paul warf den ein oder anderen blöden Spruch ein, doch Sam ignorierte dies gekonnt. "Leah, Layla will erst mit dir reden, bevor sie uns eine Chance gibt."

Die einzige Wölfin nickte "Okay, weiß sie von unserem Gen?" Der Alpha verneinte. "Doch bitte rede mit ihr"

Leah versprach es und ging mit Seth nach hause. Als sie ins Wohnzimmer kamen, fanden sie eine schlafende Layla vor. Kichernd lief der Bruder auf sie zu und deckte sie anständig zu. Dann liefen die Geschwister in die Küche zu ihrer Mutter.

"Hey Mom" begrüßten sie sie. Sue lächelte "Hi, habt ihr gesehen? Layla ist da. Habt ihr sie begrüßt?" Doch Leah schüttelte den Kopf. "Sie schläft."

Die besorgte Mutter nickte mit dem Kopf. Natürlich machte sie sich wieder Gedanken um ihre kleine.

Da Layla nach einer Stunde immer noch schlief, aßen die drei schließlich alleine. "Heute Nacht müssen wir etwas Rücksicht auf Lay nehmen. Vielleicht sollte ich bei ihr im Zimmer mit schlafen." Überlegte die Mutter, doch der ältere Zwilling hatte andere Vorstellungen. "Nein Mom, du wirst dich heute schön ausschlafen und zwar in deinem Bett. Layla wird bei mir im Zimmer mit schlafen. Ich kümmere mich um sie." Gerührt sah Sue ihre Tochter an, stand auf und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Danke Leah"

Wieder eine Stunde später, schlief Layla immer noch. Sue stand an der Wohnzimmertür und überlegte Fieberhaft wie sie ihre Tochter nach oben bekommen sollte.

"Mom, alles okay?" Seth kam neben ihr zum stehen. Die Witwe legte ihm einen Arm um die Schulter und erklärte ihm, was ihr durch den Kopf ging. Stolz lächelnd lief der einzige Junge im Haus, ohne ein Wort zu antworten, auf seine schlafende Schwester zu und nahm sie mühelos im Brautstil auf den Arm. Vorsichtig lief er an Sue vorbei und trug sie die Treppe nach oben. Mit seinem Ellbogen drückte er die klinke an Leahs Tür herunter und ging ins Zimmer. Die älteste schlug ihre decke beiseite und ließ ihn Layla ablegen. "Danke Seth" hauchte Leah und deckte ihren Zwilling zu. Zufrieden kuschelte sich die schlafende Schönheit in die Decke und schlief ohne mucks weiter.

Nachdem Seth den Raum verlassen hatte, schaltete Leah die Lichter aus und schmiegte sich an ihre bessere hälfte. Schon lange taten sie dies nicht mehr, doch merkte die ältere nun, dass es ihnen beiden sehr gut tun würde.. Gut behütet schlief auch die Wölfin nach kurzer Zeit ein, jedoch sollte die Nacht kürzer sein als gedacht..

Layla ClearwaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt