Viktorias POV:
Ich klopfte an die Tür meines Hauses, welche von meiner Mutter geöffnet wurde. »Viktoria, Kind, schön dich zu sehen«, strahlte sie und ließ mich und Harold eintreten. Wir ließen uns auf meinem Bett nieder. Meine Mutter drückte mir erst einmal eine Schale ihrer köstlichen Suppe in die Hand. »Esse erstmal, mein Kind, bevor du an die Arbeit gehst«, meinte sie und ich tat was sie sagte. »Darf ich dir auch etwas anbieten, Harold?«, fragte sie höflich, doch er verneinte. Schnell aß ich ihre Suppe und stand auf. »Ich gehe dann mal«, verabschiedete ich mich und verließ das Haus.
Harolds POV:
Hier saß ich nun mit Sophie im Haus und sah mich im Raum um, wie ich es jedes Mal tat, wenn ich hier war. »Wie geht es dir, Harold?«, versuchte sie eine Konversation aufzubauen. »Sehr gut«, antwortete ich. Sie lächelte und begann dann in dem Topf über der Feuerstelle herum zu rühren. Und bei diesem Anblick kam mir eine Idee, wie ich meiner Liebsten eine Freude bereiten könnte. Ich erhob mich und lief zu Sophie. »Könntest du mir zeigen, wie man diese Suppe kocht?« Verwirrt sah sie mich an. »Warum willst du dies erlernen?« »Ich möchte Viktoria eine Freude bereiten können.« Die Worte kamen aus meinem Mund, bevor ich sie aufhalten konnte. Nun musterte sie mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte. Nervös strich ich mir durch meine Haare. Sophie zog eine Augenbraue hoch, nickte aber dann. »Also erst schneidest du eine Zwiebel in Zwei und lässt sie über der Feuerstelle braun werden. Dann nimmst du einen Topf und gibst Rindfleisch und Wasser hinzu. Dazu schneidest du eine Karotte klein, dann noch Lauch und Liebstöckel. Wenn du es dir leisten kannst noch eine Prise Salz und dann alles über dem Feuer gut durchkochen lassen.« Ich versuchte mir alles einzuprägen und nickte. »Du scheinst sie ja sehr zu mögen.« Sie sah von der Seite an und grinste. Als wäre ich mir nicht sicher zuckte ich mit den Schultern. Ich mochte sie nicht nur, ich liebte sie. Von ganzem Herzen. »Wo habt ihr eigentlich Felia?«, fragte sie nach einigen Minuten des Schweigens. »Wir haben sie zu Freunden gegeben. Sie passen gut auf sie auf.«
Viktoria betrat das Haus. Sie sah müde aus, so, als hätte sie viele Patienten gehabt. Wie gerne ich sie jetzt in den Arm genommen hätte. Sie ließ sich neben mich sinken und nahm dankend die Schale ihrer Mutter entgegen, die sie ihr in die Hand gedrückt hatte. Schnell aß sie alles auf und stellte die leere Schale neben sich ab. »Ich bin müde, Mutter, ich denke, wir werden aufbrechen«, verkündete sie und ich erhob mich ebenfalls. Jetzt hatte ich sie endlich wieder für mich allein. Durfte sie berühren und küssen. Es war fast schon eine Qual die Finger von ihr zu lassen. »Natürlich, mein Kind.« Sophie gab ihr einen Kuss auf die Stirn und reichte mir die Hand, die ich entgegen nahm und schüttelte. So wie es mich meine Eltern gelehrt hatten, gab ich ihr einen Handkuss, was sie zum Lachen brachte. Dann schlang ich einen Arm um meine Liebste und schon waren wir wieder vor meinem Schloss. Man sah Viktoria an, dass sie sehr ermüdet war. Kaum noch konnte sie die Augen offen halten. Gähnend öffnete sie die Eingangstür und trat ein. Ich schloss hinter mir die Tür und lief ihr nach. In unserem Gemach angekommen lief sie sofort in den Waschraum. Währenddessen entledigte ich mich meines Hemdes und legte mich unter die warme Decke. Als Viktoria aus dem Waschraum trat sah sie mich an. Ich streckte die Arme aus und sie kam lächelnd auf mich zu. Sie legte sich neben mich und bettete ihren Kopf auf meine Brust. »Müssen wir Felia nicht noch von Louis und Penelope holen?«, fragte sie dann plötzlich aufgeschreckt, doch ich beruhigte sie. »Sie haben sicher nichts dagegen wenn sie über Nacht bleibt.« Sie nickte und war im nächsten Moment auch schon eingeschlafen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Viktoria neben mir immer noch tief und fest. Sie hatte sich in die Decken gekuschelt. Es sah einfach zum niedlich aus. Leise stand ich auf und zog mir ein Hemd an. Ich öffnete die Tür von unserem Gemach und trat hinaus. Ich hatte eine Überraschung für meine Liebste geplant. Keine Sekunde später stand ich auf dem Marktplatz und ging zielstrebig auf einen Tischler zu. Er verbeugte sich sofort, als er mich sah. Ich ließ meinen Blick über seinen Stand wandern, und da war es. Das Pult, was Viktoria so sehr gefallen hatte. »Wieviel willst du dafür?«, fragte ich ihn. »Zehn-zehn T-taler, Sir«, stotterte er. Hatte er Angst mir den Preis zu nennen? Ich legte elf Taler vor ihn und lächelte. »Viktoria fand es sehr schön, ich möchte ihr eine Freude machen«, erklärte ich und der Tischler nickte. »Darf ich es Euch auf Euer Schloss bringen?« Ich nickte und zusammen packten wir das Pult. Nur wenige Sekunden später waren wir vor meinem Schloss. Ich sah, wie der Tischler schluckte, als er es sah. »Ich danke dir«, dankte ich und er verbeugte sich, bevor er wieder verschwand. Schnell lief ich in Viktorias Kräuterküche und räumte ihr altes Pult ab. Danach stellte ich es in eine Abstellkammer und stellte das neue Pult hinein. Ordentlich räumte ich wieder ihre Bücher und Notizen darauf, bevor ich wieder hinunter in die Eingangshalle ging. Zuvor hatte ich mich noch versichert, dass Viktoria noch schlief, was sie auch tat. Ich ging in ihr Dorf und blieb vor dem Fleischer stehen. Als ich eintrat, blickte mich ein Junge ängstlich an. Er dürfte nicht älter als Viktoria sein. »Ich brauche Rindfleisch«, erklärte ich und sah auf die verschiedenen Fleischarten die vor ihm lagen. Ganze Beine hingen hinter ihm die Decke hinunter. Zitternd nickte er und nahm ein großes Stück Fleisch in die Hand. »I-ist das i-in Ordnung?« Ich nickte und er nannte mir den Preis. Wie bei dem Tischler bezahlte ich etwas mehr und zwinkerte ihm zu, als er auf die Münzen sah, die ich vor ihn gelegt hatte. Dann machte ich kehrt und lief zu einem Stand auf dem Marktplatz. Eine ältere Frau saß hinter unzähligen Kräutern und sah mich an. Allerdings blitzte in ihren Augen keine Angst. »Hallo. Ich brauche Lauch, Karotten und Liebstöckel.«
P.S. Das Bett ist das Bett von Harold und Viktoria :D
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Dark Love
Vampiros1. Platz bei den WattpadOscars 2017 1. Platz in Vampirgeschichten beim Ethereal Award 2017 Die Vampire kommen«, schrie jemand über den ganzen Marktplatz, und jeder wusste, was dies zu bedeuten hatte. »Schnell in die Kirche.« Mein älterer Bruder Ryan...