Part 65

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Harolds POV:

»Eure Majestät«, hörte ich eine weiche Stimme neben mir. Ich wandte mich zu ihr um und entdeckte Lady Marylin, welche verhalten knickste. »Lady Marylin, ich wusste nicht, dass ich Euch hier antreffen würde.« Sie lächelte verhalten. »Ich hatte gehofft Euch anzutreffen.« Die Worte kamen wie ein Flüstern über ihre Lippen. »Ich wollte mich bei Euch entschuldigen, mein König.« »Ich nehme Eure Entschuldigung an, doch kann es nicht einfach vergessen sein, was Ihr über meine Frau, die baldige Königin, gesagt habt.« Erneut senkte sie den Kopf. »Gewiss, mein König.« Ich richtete meine Augen auf Viktoria, welche noch immer mit Graf Mindor tanzt. Meine Augen konnte ich nicht von ihr lösen. Sie sah so wunderschön aus, in ihrem weißen Kleid, welches genauso strahlte wie sie selbst. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, ohne sie leben zu müssen. Ich konnte es nicht einmal mehr mitansehen, wenn sie weinte. Es ließ mein Herz zerbrechen. »Schenkt Ihr mir einen Tanz, mein König?«, fragte Lady Marylin und ich konnte Hoffnung in ihren Augen sehen. Dennoch konnte ich ihre Demütigung gegenüber Viktoria nicht zulassen, weshalb ich ablehnte. »Verzeiht, doch wir werden bald aufbrechen und ich möchte meinen letzten Tanz meiner Frau gewähren.« Lady Marylin sah zu Boden, knickste und lief davon, während ich mich auf den Weg zu Graf Mindor und meiner wunderschönen Frau begab. »Darf ich sie Euch entführen?« Ein Lächeln zeichnete sich auf Graf Mindors Gesicht und er trat zurück, bevor er sich ebenfalls verbeugte und mit verschränkten Fingern hinter dem Rücken zu seiner Gemahlin ging. »Weißt du eigentlich, wie wunderschön du heute aussiehst. Dieses Kleid ...« Ich vollendete meinen Satz nicht. Sie wusste, was ich anzudeuten versuchte. Leichte Röte stieg in ihre Wangen und sie sah zu Penelope, welche ebenfalls mit Louis tanzte. »Ich danke Euch, mein König«, schmunzelte meine Frau. »Ich kann nicht anders, als es Euch immer und immer wieder sagen zu müssen, meine Königin.« Ein zauberhaftes Lächeln glitt über ihr Gesicht und sie sah mich mit ihren wunderschönen, blauen Augen an, wie einen kostbaren Schatz, welchen sie in ihren Händen hielt. Sie hatte mein Herz in ihrer Gewalt, den größten Schatz, den ich ihr schenken konnte. Kein Lebewesen könnte ohne Herz überleben, und ich würde es ohne Viktoria nicht können. Sie war mein Ein und Alles.

Nachdem wir den Tanz vollendet hatten, zog ich meine Gemahlin zu Louis und Penelope, um uns zu verabschieden. »Es war ein wundervoller Abend«, schwärmte Penelope und ich gab ihr einen Handkuss, bevor ich mich ebenfalls von Louis verabschiedete. Dieser gab Viktoria ebenfalls einen Handkuss und sie hakte sich bei mir ein. Meine Schritte führten mich zu Viktor. Er stand mit Lady Marylin und einigen anderen Gästen in einer Ecke, ein Glas in seinen Händen. Es wunderte mich. Viktor hatte einen regelrechten Groll gegen menschliches Essen gehegt. Seine Augen zuckten zu mir und meiner Frau, und er wandte sich zu uns um. »Mein König«, schmeichelte er. Ohne groß ausweichen zu müssen erklärte ich: »Wir werden aufbrechen. Wir danken Euch für Eure Einladung.« Ich deutete eine Verbeugung an und Viktoria knickste, hielt jedoch den Blick gesenkt. Ich konnte mir denken, welch Abscheulichkeiten Viktor ihr erzählt haben musste.

Nachdem wir durch die langen Flure den Außenbereich erreicht hatten, atmete Viktoria hörbar aus. »Hat er dir etwas getan?«, fragte ich vorsichtig und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ich möchte nicht darüber sprechen. Es ist auch nicht von Belang.« Mein Blick verdüsterte sich, als sie den Kopf abwandte und ihren Blick durch den großen und ebenfalls prächtigen Garten schweifen ließ. »Ich denke nicht, dass es nicht von Belang ist. Bitte«, ich stoppte und strich durch ihr Haar, »ich bemerke doch, wie sehr es dich belastet.« Viktoria seufzte leise und wandte ihren Blick erneut zu mir. »Ich werde es dir erzählen, doch nicht hier.« Verständnisvoll nickte ich und legte einen Arm um sie. »Bereit?« »Bereit.«

Meine Gemahlin hatte sich in ihrem dünnen Nachtgewand vor den Spiegel gesetzt und strich mit einem Kamm durch ihr glänzendes Haar. Durch den Spiegel konnte ich erkennen, dass ihre Augen Traurigkeit, allerdings auch Angst widerspiegelten. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. »Was hat Viktor zu dir gesagt?«, fragte ich sie und nahm ihr sanft den Kamm aus der Hand. Wie sehr ich dieses engelsgleiche Haar doch liebte. Mit langsamen Bewegungen zog ich den Kamm durch ihr Haar. Sie senkte den Kopf und atmete tief ein. »Nun, er fragte mich, ob ich sein Eigentum bewundern würde, und als ich ihm gesagt hatte, wie prunkvoll und edel das Ganze aussieht, meinte er, all dies hätte auch mir gehören können, wenn ich ihn gewählt hätte, und nicht dich.« Kurz stoppte sie und sah meinem Spiegelbild tief in die Augen. »Er sagte, du würdest mich gehen lassen, auch wenn du mich liebst und du hättest mich geheiratet, damit ich für immer an dich gebunden bin. Würde ich dich verlassen wäre ich auf ewig eine gezeichnete Frau.« Ihre Worte schockierten mich und ich konnte diese unbändige Wut im mir aufkommen spüren. Wie konnte Viktor es wagen, solche Lügen über mich zu verbreiten? Ich sollte ihn verbannen! »Und was hast du auf seine Aussage gesagt?« »Ich habe ihm gesagt, dass ich dich liebe und wie er es wagen könnte, solch etwas über dich zu behaupten, und, dass du ihn verbannen könntest, doch er sagte nur, du würdest es nicht wagen, da er mir sonst etwas antun würde.« Ungläubig sah ich sie an und konnte Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Meine Arme schlangen sich um ihren zierlichen Körper und ich trug sie zu unserem Bett, bevor ich sie darauf ablegte. Ich beugte mich über sie und küsste sie. Sie erwiderte ihn sofort und legte ihre Hände auf meine Brust. »Harold, ich bin müde«, murmelte sie, als ich meine Hand über ihre Seite wandern ließ. »Ich bin es nicht« erwiderte ich. Sie lachte auf, kämpfte sich allerdings unter meinen Armen hindurch und zog die Decke über ihren Körper. Das Brennen in meinen Lenden konnte ich nicht ignorieren. »Viktoria«, raunte ich und legte mich neben sie. Sie bettete ihren Kopf auf meine Brust und schloss ihre Augen. Flehentlich sah ich sie an, doch nach nur wenigen Momenten war sie in einen ruhigen Schlaf gefallen. Mein Blick wanderte über ihren zierlichen Körper, welcher nur durch das dünne Nachtgewand verdeckt wurde. Ihre Haare lagen wild auf den weißen Kissen. Die rot gefärbte Decke verhüllte ihren Körper bis zu ihren Beinen. Ich konnte ihre Rundungen erkennen. Meine Hand stahl sich unter ihr Kleid, und ich strich mit sanften Fingern über ihre helle Haut. Sie war so weich und rein. Meine Augen hefteten sich auf eine kleine Narbe an ihrem Bauch. Ich strich darüber und konnte die kleine Wölbung unter meinem Finger spüren. Viktoria brummte und bewegte sich kurz, bevor sie sich auf die andere Seite rollte und selig weiterschlief. Meine Gedanken glitten zu Felia. Sie war noch immer bei Viktorias Bruder. Er wäre gut beraten, wenn er sich gut um sie gekümmert hatte. Ich entledigte mich meines Hemdes und legte mich neben Viktoria und zog sie an mich.

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